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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen
Autoren: Kevin J. Anderson
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versuchen.« Er deutete auf den Hauptschirm. »Vorwärts, im Namen des Königs und so weiter…«
    Als sich die TVF-Schiffe näherten, wurde die Kühnheit der Clans deutlicher. Eine geheime Basis! Transparente Kuppeln klebten an den Asteroiden wie mit Eiter gefüllte Pusteln. Über ihnen, an gravitationsstabilen Punkten, schwebten Solarspiegel, die die Kuppelsiedlungen mit Licht und Energie versorgten. Stationen umkreisten die Anlage in unterschiedlichen Abständen, dienten vielleicht der Lagerung von Ausrüstung.
    »Sehen Sie sich das an! Am Ehrgeiz der Kakerlaken besteht kein Zweifel.«
    »Sie sind sehr fleißig und einfallsreich«, sagte Ramirez, die nicht sonderlich eifrig klang. »Das hat Commander Tamblyn oft genug bewiesen.«
    Stromo runzelte die Stirn. Vor nicht langer Zeit hatte Tasia Tamblyn das Kommando über diesen Manta-Kreuzer geführt. Vor dem Schlag gegen Rendezvous war sie wegen ihrer Roamer-Verbindungen mit weniger sicherheitskritischen Aufgaben betraut worden. Zeigte Ramirez jetzt Loyalität gegenüber ihrer früheren Kommandantin? Eigentlich sollte sie sich doch über ihre Beförderung freuen.
    »Die Clans hätten diesen kreativen Enthusiasmus nutzen sollen, um der ganzen Menschheit zu helfen, nicht nur sich selbst.« Stromo beobachtete den Asteroidenkomplex mit seinen hellen Kuppeln und großen Spiegeln. Er schüttelte den Kopf. »Warum leben sie nicht auf Planeten wie alle anderen?«
    Trotz der gegen sie gerichteten Aktionen zeigten die Weltraumzigeuner keine Bereitschaft, sich der Autorität zu beugen. Nach der Zerstörung von Rendezvous hatten sie sich in alle Richtungen zerstreut, worin die Hanse natürlich einen Sieg sah. Teile und herrsche. Nach einer vernichtenden Niederlage sollte es leicht sein, sie in die große Familie der Menschheit zurückzuholen… aber sie waren so schwer zu fangen und zu bändigen wie zornige Hauskatzen. Stromo hatte sein ganzes Leben beim Militär verbracht, und bei so viel Anarchie wurde ihm übel. »Querköpfe.«
    Als die Clans unter Sprecherin Peroni vereint gewesen waren, hatten sie vermutlich ein wenig Disziplin zeigen müssen. Aber wer konnte jetzt, nach der Zerstörung ihres Regierungszentrums, für sie sprechen? Wer war befugt, für alle Roamer zu verhandeln? Jemand musste eine Kapitulationsurkunde unterschreiben und alle anderen auffordern, sich wieder an die Arbeit zu machen. Es würde lange dauern, alle armseligen kleinen Siedlungen wie diese auszuradieren.
    »Wir haben vier Schiffe entdeckt, Admiral. Keins von ihnen groß genug, um eine Gefahr für uns darzustellen. Und die dortigen Einrichtungen sehen nicht aus, als könnten sie uns irgendwelche Probleme bereiten.«
    »Das habe ich nicht anders erwartet.« Stromo ließ seine Fingerknöchel knacken.
    Die Flugbahndaten der Asteroiden und genaue Darstellungen der Kuppelsiedlungen erschienen auf dem Hauptschirm. Ramirez betrachtete die taktischen Projektionen und schob sich eine Strähne ihres dunklen Haars hinters Ohr. Irgendetwas schien die junge Kommandantin zu beunruhigen. »Admiral… Bitte um Erlaubnis, offen sprechen zu dürfen.«
    Stromo wappnete sich. Diese Worte waren immer eine schlechte Einleitung für ein Gespräch. Aber da Ramirez sie laut in Anwesenheit der anderen Brückenoffiziere ausgesprochen hatte, blieb ihm keine andere Wahl, als zu antworten. »Machen Sie schnell, Commander. Ein Einsatz wartet auf uns.«
    »Wenn ich fragen darf… Was wollen wir eigentlich hiermit erreichen? Beim Angriff auf das Hurricane-Depot und Rendezvous ging es uns darum, den Roamern einen Denkzettel zu verpassen und sie dazu zu bewegen, das Ekti-Embargo aufzuheben. Aber wenn wir weiter ihren Hass auf uns schüren, werden sie nie wieder mit uns zusammenarbeiten. Wie sollen sie wieder zu wichtigen Handelspartnern werden, wenn wir sie ruinieren?«
    »Das hat sich erledigt. Die Hanse braucht die Roamer nicht mehr und überlässt sie dem kalten All. Wir haben bereits eine voll funktionsfähige Himmelsmine, die in der Atmosphäre von Qronha 3 Ekti für uns produziert, und bestimmt wird es bald weitere geben.« Als Ramirez noch immer skeptisch wirkte, hielt es Stromo für besser, die Brückencrew abzulenken. »Sie werden gleich sehen, was ich meine, Commander.«
    Er lehnte sich in seinem gepolsterten Beobachtungssessel zurück und freute sich jetzt auf den Angriff, weil er wusste, dass keine Risiken damit verbunden waren. »Von mir aus kann die Show beginnen. Sorgen wir dafür, dass ein nachhaltiger Eindruck
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