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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen
Autoren: Kevin J. Anderson
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lebendiger zu werden als vorher.
    Draußen im Wald lief Celli zum Golem ihres Bruders. »Sieh nur das üppige Grün, Beneto. Seit langer Zeit habe ich nicht mehr so viel Hoffnung gespürt.«
    Er lächelte und nahm seine Schwester am Arm. »Das ist nur ein kleiner Teil, Celli. Die Rückkehr der Wentals ist ein Grund zu großer Freude, und die Roamer haben sich als wertvolle Verbündete erwiesen.« Seine Stimme klang wie die Melodie einer Flöte. »Doch das Beste kommt noch, und zwar heute. Ich fühle, dass sie nah sind.«
    Celli begleitete ihn, neugierig auf die Überraschung. Wenn Beneto die Stimme hob, konnte er so laut sein wie eine Trompete. Auf der Lichtung rief er die grünen Priester und auch Vater Idriss und Mutter Alexa zu sich. Er schickte ein Signal durch den Telkontakt, sodass alle an dem Ereignis teilhaben konnten.
    Solimar flog mit seinem Gleiter über der Lichtung und winkte Celli zu. Innerhalb einer Stunde versammelten sich alle Theronen voller Aufregung und Neugier. Idriss und Alexa trugen bunte Kleidung und schienen mit einer Feier zu rechnen. Beneto gab niemandem einen Hinweis darauf, was bevorstand.
    Unruhe erfasste die überlebenden Weltbäume. Die riesigen Stämme knarrten, als hätten sich die Bäume am liebsten aus dem Boden gelöst. Die Blattwedel strichen übereinander, raschelten und flüsterten, obwohl kein Wind wehte.
    Wie der Rattenfänger von Hameln führte Beneto die Theronen zu einem Ring aus verkohlten Baumstümpfen. Als er durch den Wald ging, wichen die Zweige vor ihm beiseite. Celli fühlte den feuchten Boden unter ihren bloßen Füßen pulsieren und fragte sich, welche Wirkung die elementaren Wasserwesen auf die lebenden Weltbäume haben würden. Kam es zu einer Vereinigung von Verdani und Wentals, mit doppelter Kraft? Solimar, Yarrod und die anderen grünen Priester fühlten die wachsende Aufregung, verstanden aber noch nicht ihren Grund.
    Beneto hob die hölzernen Hände und blieb in der Mitte des Rings stehen. Ein leises Summen kam aus seinem Mund, und die Bäume stimmten mit ein. Ein Donnern wurde daraus, ein lauter, weithin hallender Ruf des Weltwalds. Beneto atmete tief durch, und daraufhin schwiegen die Bäume wieder.
    Oben am Himmel erschienen hunderte – tausende – von riesigen Raumschiffen. Jedes von ihnen sah aus wie ein phantastischer Baum von der Größe eines kleinen Asteroiden und war erfüllt mit einer Kraft, neben der die Energie des intelligenten Weltwalds wie ein Funke wirkte. Die Baumschiffe waren bereits unterwegs, seit die Hydroger den ersten Weltbaumhain auf Corvus Landing zerstört hatten. Über enorme Distanzen hinweg waren sie geflogen, dorthin, wo ihre Hilfe dringend gebraucht wurde, zurück zum Herz des Weltwalds.
    Die unglaublich gewaltigen Gebilde bestanden aus einem zentralen Kern, von dem Äste und Zweige ausgingen und etwas formten, das wie eine Distel aussah – kolossale organische Strukturen aus Stängeln, Bögen und großen, unnatürlichen Dornen. Die knospenden Samen hatten lange Blattwedel und Dorne, waren mit undurchdringlichem Holz gepanzert und versiegelt von einer Kraft, die sie während der langen Reise durch die Leere schützte.
    Celli starrte mit offenem Mund. Die grünen Priester und Theronen riefen und deuteten aufgeregt nach oben.
    »Jetzt sind wir stark genug, die Hydroger endgültig zu besiegen. Wir können uns auf den entscheidenden Kampf vorbereiten.« Beneto sah zu den riesigen organischen Schiffen auf, und in seinem Gesicht zeigte sich neue Zuversicht. »Endlich sind die Schlachtschiffe der Verdani eingetroffen.«
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