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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen
Autoren: Kevin J. Anderson
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gleichzeitig gebrochen, als sie aus ihrer Kugel in den hellen Sonnenschein trat und frische Luft atmete. Doch sie blieb ernst und lächelte nicht.
    »Die Hydroger haben sich zur Kommunikation mit dir bereit erklärt.« Die Worte klangen nicht wie ein Grund zum Feiern, sondern wie ein Todesurteil. »Vielleicht sind sie zu einem Bündnis bereit, aber sie werden Bedingungen stellen. Wenn du nicht damit einverstanden bist, Vater, droht uns allen der Tod.«
    Jora’h hätte seine Tochter am liebsten umarmt, aber er blieb stehen und wandte sich den Hydrogern am Himmel zu. »Was verlangen Sie für den Verzicht auf weitere feindliche Handlungen gegen das Ildiranische Reich?«
    Als Osira’h die Antwort übermittelte, mied sie den Blick ihres Vaters. »Sie erwarten von uns, dass wir ihnen dabei helfen, die Menschen auszulöschen.«

133 DOBRO-DESIGNIERTER UDRU’H
    Der Designierte Udru’h brauchte sein Geheimnis nicht länger zu hüten und flog mit einigen Begleitern zum südlichen Kontinent von Dobro. Der Pilot des Transporters fand schnell die Insel, auf der Nira Khali monatelang ganz allein gelebt hatte.
    Der Dobro-Designierte sprach kaum, war aber froh darüber, diese Reise nicht allein machen zu müssen, so wie die anderen zuvor. Daro’h leistete ihm Gesellschaft. Der junge Designierte-in-Bereitschaft war ein gelehriger Schüler gewesen und hatte die Kolonie gut verwaltet, während Udru’h mit seinem Bruder Rusa’h beschäftigt gewesen war. Außerdem befanden sich zwei Wächter an Bord des Transporters, ein Angehöriger des Linsen-Geschlechts, ein Repräsentant des Prismapalastes und ein Arzt, der der grünen Priesterin sofort medizinische Hilfe leisten konnte.
    Udru’h hing seinen Gedanken nach und sah aus dem Fenster, als sie sich dem großen See näherten. Bisher hatte er alles allein machen müssen, ohne die Möglichkeit, jemanden an dem Geheimnis teilhaben zu lassen. Aber jetzt kannte der Weise Imperator die Wahrheit.
    Neben ihm sah sich Daro’h neugierig um und fragte sich vermutlich, wie er seinem Onkel helfen konnte. Wahrscheinlich vermutete der junge Mann, dass Udru’h etwas Unangenehmes, vielleicht sogar etwas Unverzeihliches getan hatte. Bisher wusste er nur in groben Zügen, was geschehen war, aber er würde bald den Rest erfahren, wenn sie die grüne Priesterin abgeholt hatten.
    Udru’h war zu jeder Buße bereit, die ihm der Weise Imperator auferlegte, aber er bedauerte keine seiner Entscheidungen. Auch wenn er Nira jetzt zu Jora’h brachte: Sie würde ihm bestimmt nie verzeihen. Doch er brauchte auch keine Vergebung von ihr. Für alle seine Aktivitäten gab es gute Gründe.
    »Wir nähern uns der Insel, Designierter«, sagte der Pilot.
    Udru’h blickte übers weite Wasser zu der Insel mit ihrer dichten Vegetation. Dort hatte die grüne Priesterin alles, was sie brauchte: Sonnenschein, Wasser und die Gesellschaft von Pflanzen. Alles bis auf den Kontakt mit anderen Personen.
    Jetzt ging ihr Exil zu Ende. Udru’h würde sie zurückbringen. Wenn Osira’h ihre Mission erfolgreich beendet hatte… Dann waren all die Jahrhunderte der Experimente die Mühe wert gewesen. Nira würde das nicht verstehen, aber das war auch nicht nötig.
    Der Transporter landete auf dem langen, gelbbraunen Strand. Udru’h stieg aus, schnupperte und lauschte. Daro’h folgte seinem Onkel nach draußen, blickte zum hellen tropischen Himmel hoch und sah dann zur üppig wuchernden Vegetation.
    Udru’h wartete, aber die Frau kam nicht. Nira musste den Transporter doch gehört haben. Es hatte keinen Sinn für sie, sich zu verstecken; die Insel war nicht sehr groß. Vielleicht fürchtete sie sich. Sie hatte sich nie über Udru’hs Besuche gefreut, sich bisher aber immer gezeigt.
    »Schwärmt aus und durchsucht die Insel. Die grüne Priesterin kann nicht weit sein.«
    Die anderen Ildiraner begannen mit der Suche im Unterholz und riefen Niras Namen. Udru’h ging dorthin, wo die grüne Priesterin eine primitive Hütte aus Ästen, Zweigen und Blättern gebaut hatte. Unbehagen erfasste ihn, als er feststellte, dass ein Teil eingestürzt war. Dieser Ort schien seit langer Zeit verlassen zu sein.
    »Hat sie die Insel verlassen? Aber wie?«
    Es dauerte weniger als eine Stunde, die ganze Insel abzusuchen, und anschließend suchten sie noch einmal. Ohne Ergebnis. Udru’h konnte es kaum fassen. Was sollte er dem Weisen Imperator sagen?
    Nira war verschwunden.

134 RLINDA KETT
    »Ich habe an schlimmeren Orten und in schlechterer
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