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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden
Autoren: Brown Sandra
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Beste für uns beide. Das verspreche ich dir.«
    Â»Warum hast du meinen Antrag überhaupt erst angenommen, wenn du nicht dachtest, dass er das Beste für uns beide ist?«, fragte er mit einer Spur aristokratischer Arroganz.

    Â»Habe ich ihn jemals angenommen? Ich meine, offiziell?« , fragte sie scherzhaft zurück.
    Zum ersten Mal seit Anfang des Gesprächs sah er sie mit einem Lächeln – oder vielleicht eher einem reumütigen Grinsen – an. »Nein, wahrscheinlich nicht. Aber ich bin es einfach gewohnt, meinen Willen zu bekommen.« Und mit gewohnter Selbstgefälligkeit fügte er noch hinzu: »Deshalb ist mir der Gedanke nie gekommen, dass du mich vielleicht nicht heiraten willst.«
    Â»Oh, Helmut, du bist einfach einmalig.« Lachend nahm sie die samtbezogene Schmuckschatulle aus ihrer Rocktasche und ging dorthin, wo er inzwischen neben seinem Sessel stand. »Hier ist dein Ring.«
    Â»Ich nehme nicht an, dass du ihn als Zeichen meiner Wertschätzung behalten willst.« Lächelnd schüttelte Jordan den Kopf. »Ihr Amerikaner seid einfach noch immer unverbesserliche Puritaner«, schalt er zärtlich.
    Â»Ich habe eben einfach die für die Mittelklasse typischen Moralvorstellungen«, verbesserte sie ihn.
    Â»Genau. Und dazu gehören eben auch archaische und idealistische Vorstellungen von der Liebe und der Ehe«, fügte er hinzu.
    Dann blickte er auf die Schachtel mit dem Ring, drehte sie in seinen Händen und runzelte nachdenklich die Stirn. »Jordan, diese Entscheidung hat nicht zufällig etwas mit dem amerikanischen Fotografen zu tun?«
    Â»Wie kommst du denn auf die Idee?«, fragte sie ihn
überrascht, blickte allerdings eilig fort, damit er nicht den Schmerz in ihren Augen sah. »Möchtest du vielleicht was trinken?«
    Er ging nicht auf die Offerte ein. »Jordan, sieh mich an.«
    Zögernd kam sie seiner Bitte nach, und er sah ihr ihren Herzschmerz überdeutlich an. Ihr Gesicht sah aus wie eine starre Maske, und sie hielt sich kerzengerade, als löse sich ihr Körper, wenn sie ihm erlaubte, sich auch nur ein wenig zu entspannen, umgehend in seine Einzelteile auf. Er atmete hörbar aus. »Ahhh, dann ist also das der wahre Grund.«
    Â»Nein, Helmut. Er hat nichts damit zu tun.«
    Sein skeptischer Blick verriet, dass er ihr nicht glaubte.
    Â»Ich schwöre dir, dass ich ihn nicht noch mal gesehen habe, nachdem wir von dem Berg gerettet worden sind.«
    Â»Aber das hat mit deinen Gefühlen nichts zu tun. Nun, da ich darüber nachdenke, fällt mir wieder ein, dass mir Reeves bei unserem letzten Interview, das auf sein Drängen noch am selben Nachmittag stattgefunden hat, ziemlich erregt erschien. Was ist in der Hütte passiert, in der ihr in der Nacht untergekrochen seid?«
    Â»Nichts.«
    Â»Du lügst, Jordan.«
    Ja, sie log. Denn es war etwas passiert. Ihr Leben hatte in den Stunden des Zusammenseins mit Reeves begonnen und gleichzeitig geendet. In den letzten
beiden Wochen hatte sie ihre Routine wie ein Roboter abgespult und so geduldig und höflich wie möglich auf die unzähligen Fragen ihrer Kundschaft reagiert.
    Durch den Schleier, der um ihr Gehirn gelegen war, hatte sie versucht zu überlegen, wie es für sie weitergehen sollte, weil schließlich die Tochter ihres Bosses bald den Laden übernähme, hatte es aber ganz einfach nicht geschafft, weiter zu denken als bis zum jeweils nächsten Tag. Die Gegenwart zu überleben erforderte bereits ihre gesamte Konzentration und Kraft.
    Jetzt ließ sie sich wieder auf das Sofa sinken, starrte blind auf ihre Hände, und erst, als sich die Kissen etwas senkten, wurde ihr bewusst, dass auch Helmut Platz genommen hatte, ehe er entschlossen ihre kalten Hände nahm. »Du liebst ihn«, stellte er hellsichtig fest.
    Sie nickte unglücklich. Tränen schimmerten in ihren Augen, als sie zu ihm aufsah und erklärte: »Mein Entschluss stand allerdings bereits fest, bevor ich ihm auch nur zum ersten Mal begegnet bin. Das schwöre ich.«
    Â»Ich glaube dir, aber darum geht es nicht, nicht wahr? Weiß er, was du für ihn empfindest?«
    Â»Nein.«
    Â»Manchmal kannst du einen wirklich wütend machen, Jordan. Warum hast du ihm nichts davon gesagt? Erwartest du, dass er irgendwelche Ratespiele mit dir spielt?«
    Â»Nein, Helmut. Doch selbst, wenn er es wüsste,
wäre es egal. Weil
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