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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden
Autoren: Brown Sandra
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viel eher gesagt? Er drohte ihr nicht mit Konsequenzen. Beleidigte sie nicht.
    Tatsächlich starrte er sie einfach an, als ob sie plötzlich den Verstand verloren hätte oder so.
    Nachdem er den ersten Schock verwunden hatte,
beugte er sich etwas vor und sah sie forschend an, als suche er nach einem Zeichen dafür, dass sie wirklich über Nacht verrückt geworden war. »Dir geht es momentan nicht gut, mein Schatz. Du kannst unmöglich meinen, was du da gesagt hast. Du bist einfach durcheinander. Vielleicht …«
    Â»Es geht mir gut, Helmut. Tatsächlich habe ich mich schon seit längerem nicht mehr so gut gefühlt wie jetzt. Ich meine es ernst. Ich werde dich nicht heiraten.«
    Der Manager in ihm gewann die Oberhand, und er lehnte sich wieder entspannt zurück, schlug die Beine übereinander und stellte mit ruhiger Stimme fest: »Mir ist bereits aufgefallen, dass du dich verändert hast, seit du während des Schneesturms auf dem Berg gefangen warst. Es war eine stressige Erfahrung. Vielleicht hat sie dich traumatisiert. Weißt du, solche Dinge kommen vor. Aber wenn du dir ein bisschen Zeit lässt, wirst du sicher deinen alten Optimismus wiederfinden und wieder die alte rationale Jordan sein.«
    Er war derart selbstbewusst, dass Jordan zärtlich lächelte. Trotzdem schüttelte sie nachdrücklich den Kopf. »Nein, Helmut. Ich hatte bereits lange vorher beschlossen, dich nicht zu heiraten. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn ich warte, bis ich wieder ganz die alte bin.«
    Er schwieg einen Moment, denn ihr überzeugter Ton und ihre ruhige Miene machten deutlich, dass ihre Entscheidung wirklich unumstößlich war.

    Â»Aber warum, Liebling?«, wollte er schließlich von ihr wissen.
    Â»Ich habe dich wirklich gern, Helmut. Wir hatten eine wunderbare Zeit, und ich werde dir nie genug für deine grenzenlose Großzügigkeit und die vielen Gefälligkeiten danken können, die du mir erwiesen hast.« Sie stand auf, trat hinter die Couch, strich mit den Fingern über die Bordüren der Kissen und fügte hinzu: »Aber ich liebe dich nicht so, wie eine Frau einen Mann lieben sollte, und eine Ehe ohne Liebe wäre keinem von uns beiden gegenüber fair. Wir beide kommen aus zwei grundverschiedenen Welten, und ich wäre in deiner Welt immer ein Fremdkörper.«
    Â»Das zu entscheiden solltest du mir überlassen, Jordan«, widersprach er ihr.
    Sie sah ihn lächelnd an. »Ich zweifle nicht an deiner Fähigkeit, geschäftliche Entscheidungen zu treffen, Helmut, aber dies ist eine Entscheidung des Herzens. Des Gefühls. Ich bin keine deiner Angestellten, die du auf eine bestimmte Position in deinem Firmenimperium vorbereiten kannst.«
    Â»Ist das der Eindruck, den ich dir vermittelt habe? Wenn ja, tut es mir leid. Ich hatte nie die Absicht, dir das Gefühl zu geben, dich zu etwas machen zu wollen, was du nicht bist.«
    Â»Das bringt mich zum nächsten Punkt«, erklärte sie. »Vielleicht findest du mich augenblicklich interessant. Weil ich anders als die vielen anderen Frauen bin, mit denen du bisher zusammen warst. Aber wie
lange würde der Reiz des Neuen anhalten? Wie lange würde es dauern, bis du meiner überdrüssig wärst?«
    Â»Ich liebe dich, so wie du bist, Jordan.«
    Â»Bis ans Ende deines Lebens?« Diese Frage traf ins Schwarze. Eilig wandte er sich ab, und sie wusste, ihre Worte hatten ihn dazu gebracht, sie in einem völlig neuen Licht zu sehen. »Ich habe bereits eine desaströse Ehe hinter mir. Das hat mir genügt. Und ich würde dich niemals unglücklich machen wollen.«
    Â»Das würdest du nicht tun«, erklärte er ihr vehement.
    Â»Doch, das würde ich, Helmut. Ich wünsche mir ein ruhiges Leben. Mein erster Ehemann hatte mir ein Heim, Kinder, Stabilität und Sicherheit versprochen. Keins dieser Versprechen hat er eingelöst. Und auch wenn deine finanziellen Mittel und Möglichkeiten seine bei weitem übertreffen, wäre ich dein hektisches Leben sicherlich bald leid. Ich bin ein altmodisches amerikanisches Mädchen, das mit den altmodischen Vorstellungen des Mittleren Westens groß geworden ist. Ich habe jede Minute meines Lebens im Ausland geliebt, Helmut, und ich würde diese Erfahrung niemals missen wollen, doch jetzt will ich nach Hause. Bitte verzeih mir, wenn das eine Enttäuschung für dich ist. Aber so ist es das
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