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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden
Autoren: Brown Sandra
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ihre Lippen schob. So konnte sie unmöglich reden, doch das spielte keine Rolle mehr. Weil
das, was sie hatte sagen wollen, vollkommen vergessen war.
    Â 
    Helmut Eckherdt gab Reeves Grant die Hand und rief mit lauter Stimme aus: »Mr Grant, ich habe Sie seit Ihrer Ankunft kaum gesehen. Ich hoffe, Sie haben sich mit Essen und Trinken eingedeckt.« Er sah seinen Gast mit einem breiten Lächeln an. Von der Spannung zwischen Jordan und dem Fotografen nahm er offenbar nichts wahr.
    Â»Danke, Mr Eckherdt. Ich amüsiere mich von Minute zu Minute mehr.« Reeves blickte auf Jordan, die kreidebleich, doch stoisch neben Helmut stand.
    Â»Oh, entschuldige, Liebling.« Helmut nahm Jordans Hand und klemmte sie besitzergreifend unter seinen Arm. »Mr Grant, darf ich Ihnen Mrs Jordan Hadlock vorstellen? Sie ist eine Landsmännin von Ihnen, aber ich hoffe, nur noch für kurze Zeit.«
    Helmut blickte Jordan lächelnd an, und sie reichte Reeves die Hand. Er nahm sie nicht sofort, sondern zögerte noch kurz, und ihr wurde siedend heiß. Er würde doch bestimmt nichts von letzter Nacht verraten! Derart oberflächlich konnte er wohl nicht sein. Langsam hob er seinen Arm, packte ihre Hand und schüttelte sie leicht.
    Â»Es ist mir ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mrs Hadlock.«
    Â»Danke«, murmelte sie verschämt.
    Â»Du wirst Reeves – ich darf doch Reeves zu Ihnen sagen? – in den nächsten Tagen öfter sehen, mein
Schatz«, erklärte Helmut ihr. »Er macht nämlich ein Porträt von mir für eine amerikanische Zeitschrift. Er ist Fotojournalist.«
    Â»Ich bin mit Mr Grants Arbeiten vertraut«, erwiderte Jordan ruhig, hob mutig den Kopf und begegnete dem zornentbrannten Blick aus einem grünen Augenpaar. »Ich habe Ihre Fotoserie über die IRA im Time- Magazin gesehen. Sie war sehr umfassend und wirklich interessant. Sie haben ein sehr schwieriges Thema realistisch, aber gleichzeitig mit Mitgefühl in Bilder gefasst.«
    Â»Danke, Mrs Hadlock. Ich dachte, dass es an der Zeit ist, mich mal mit einem weniger deprimierenden Thema zu befassen. Ich war sehr gespannt darauf, Mr Eckherdt kennenzulernen, und ich glaube, dass die amerikanische Öffentlichkeit einen Artikel über einen der reichsten Männer der Welt begeistert lesen wird.«
    Â»Ich hätte es gern, dass auch Jordan in dem Artikel vorkommt, Reeves. Vielleicht zücken Sie jetzt schon einmal Ihre Kamera, denn in ein paar Minuten gebe ich unsere Verlobung öffentlich bekannt.«
    Jordan wirbelte zu ihm herum. »Helmut!«, rief sie aus. »Warum … warum hast du mir nichts davon gesagt?«
    Â»Weil es eine Überraschung werden sollte.« Er sah sie mit einem strahlenden Lächeln an, bei dem seine blendend weißen Zähne vorteilhaft zur Geltung kamen. »Und wenn ich es dir gesagt hätte, hättest du dir doch wieder nur irgendeinen Vorwand ausgedacht,
um das Unvermeidliche noch einmal zu verschieben. Du wirst Mrs Eckherdt werden, Liebling. Das ist nur eine Frage der Zeit. Oder hast du etwa nicht zugesagt, mich zu heiraten?«
    Während eines kürzlich erfolgten Ausflugs nach Zermatt hatte sie sich widerstrebend bereit erklärt, darüber nachzudenken, nachdem sie über Stunden spielerisch von ihm umworben worden war. Sie hatte vorgehabt, ihm irgendwann in aller Ruhe zu erklären, dass sie einfach nicht bereit für eine neuerliche Eheschließung war. Nur war der rechte Zeitpunkt nie gekommen, und jetzt gab er plötzlich ihre Verlobung öffentlich bekannt. Und Reeves! Oh Gott, wie konnte das geschehen?
    Mit einem Mal bekam sie in dem wunderhübschen Kleid, auf dessen Kauf Helmut für den Empfang bestanden hatte, nur noch mühsam Luft. Und inmitten all der Gäste fühlte sie sich furchtbar eingeengt. Der Champagner brodelte in ihrem Magen und würde womöglich jeden Moment wieder hochkommen. Ihr Schädel dröhnte. Und die ganze Zeit stand Reeves in ihrer Nähe und starrte sie böse an.
    Jordan hatte das Gefühl, als beobachte sie aus der Ferne, wie Helmut seine Gäste um Aufmerksamkeit bat. Allmählich verstummten die Gespräche, Teller voller Köstlichkeiten wurden fortgestellt, und die Leute wandten sich ihm höflich zu.
    Â»Ich bin sicher, dass die meisten von Ihnen Jordan inzwischen kennengelernt haben. Heute Abend habe ich die große Freude, Ihnen mitzuteilen, dass sie in
Kürze den
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