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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition)
Autoren: Gemma Halliday
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schrien meine Hormone begeistert auf. Er hatte die »groß, dunkel, gut aussehend«-Nummer perfekt drauf, breite Schultern und eine kräftige, kompakte Figur. Schwarzes, nur ein bisschen zu langes Haar lockte sich um seine Ohren. Die dunklen Augen, das eckige Kinn und eine hauchdünne Narbe, die sich durch seine linke Augenbraue zog, gaben ihm ein leicht gefährliches Aussehen, bei dem Frauen schwach wurden und Männer ihre Töchter wegschlossen.
    Glücklicherweise lebte mein Vater über dreihundert Kilometer entfernt.
    »Was tust du hier?« Ich ließ meine Handtasche auf den Küchentresen fallen und beugte mich vor, um ihm einen Begrüßungskuss zu geben.
    »Mmmmm … Hallo«, murmelte er, die Lippen an meinen, und legte beide Arme um mich.
    Und schon hatte ich beinahe den schrecklichen Nachmittag und die Liste vergessen.
    »Mein Kabel ist ausgefallen«, sagte er, als wir endlich wieder Luft bekamen. »Deswegen wollte ich das Spiel hier gucken. Ich habe auch Pizza bestellt. Die müsste eigentlich jeden Moment kommen.«
    »Pepperoni?«
    Er grinste. »Mit extra Käse.«
    Der Mann war ein Gott.
    »Also, wie war dein Tag?«, fragte er und lehnte sich auf dem Sofa zurück, als große Männer mit teuren Sportschuhen auf dem Bildschirm erschienen.
    »Arg!« Ich ließ mich neben ihn plumpsen. »Frag nicht. Wusstest du, dass meine Lehrerin aus der vierten Klasse zu unserer Hochzeit kommt?«
    »Aha. Cool.«
    »Nein, nicht cool. Ich habe sie das letzte Mal gesehen, als ich zehn war! Und die erste Frau meines Onkels Charlie, die in Belize lebt, der Cousin dritten Grades meiner Großmutter aus Oklahoma und der Typ, der meiner Mutter den Minivan verkauft hat!«
    Ramirez sah mich an und hob eine Augenbraue. »Hört sich an, als kämen da ganz schön viele zusammen.«
    »Vierhundert.«
    »Verdammt. Wollten wir es nicht klein und intim halten?«
    »Das habe ich auch gedacht«, grummelte ich und griff nach der Fernbedienung, als eine Werbung für Budweiser über den Bildschirm flackerte. »Und wir bekommen Tischkarten aus elfenbeinfarbenem Leinenkarton.«
    »Ich wollte mir das eigentlich anschauen.«
    Ich schaltete zu den Nachrichten um, wegen des Wetterberichts. Ich hatte neue Wildlederstiefel, die ich unbedingt anziehen wollte, aber nicht, wenn auch nur die leiseste Gefahr bestand, dass es regnen könnte. »Moment, sofort.«
    »Schätzchen, wenn ich das Tip-Off verpasse, heule ich.«
    Ich versetzte ihm einen spielerischen Klaps, gab aber nach und schaltete zurück, sobald ich mich vergewissert hatte, dass für die ganze nächste Woche Sonne angekündigt war. L. A. musste man einfach lieben.
    »Also«, sagte ich, trat Ramirez die Fernbedienung ab und legte den Kopf an seine Brust, »morgen probieren wir die Torte. Um eins.«
    Ramirez legte den Arm um mich. »Wir?«
    »Du und ich.«
    Es grollte unter meinem Ohr, als er stöhnte.
    »Was?«
    »Haben wir nicht schon vor einem Monat eine Torte ausgesucht?«
    »Ja, aber jetzt probieren wir sie ein letztes Mal, um sicherzugehen, dass auch wirklich alles so ist, wie wir wollen.«
    Er stöhnte wieder. »Muss ich wirklich dabei sein?«
    Ich spürte, wie sich eine Falte zwischen meinen Brauen bildete. »Du solltest dabei sein wollen.«
    Er lehnte sich zurück und musterte mich prüfend. »Was soll das denn heißen?«
    »Es heißt, dass es unsere Hochzeit ist.«
    »Das ist mir bekannt. Hochzeiten sind nur einfach nicht meine Sache. Kannst du sie nicht allein probieren?«
    »Allein? Komm schon, willst du nicht mitentscheiden, welche Torte es gibt? Willst du nicht bei der Gestaltung des denkwürdigsten Tags unseres Lebens mitreden? Ist es dir egal, welche Farbe die Blumen haben oder welche Tischkarten auf dem Tisch stehen?«
    Er legte den Kopf schief. »Ist das eine Fangfrage?«
    Ich schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Das ist unsere gemeinsame Hochzeit, Jack. Nicht nur meine. Ich möchte, dass es auch für dich etwas Besonderes ist.«
    »Und dafür ist entscheidend, welchen Geschmack die Torte hat, davon bin ich überzeugt.«
    »Jetzt bist du sarkastisch, stimmt’s?«
    »Ein bisschen.«
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Das bringt dir keine Pluspunkte ein, mein Freund.«
    Er seufzte. Es war ein schwerer Seufzer, der durch seinen ganzen Körper ging und der mir sagte, dass er sich fragte, ob er nicht besser zu Hause geblieben wäre und sich das Spiel im Radio angehört hätte.
    »Okay, wenn es dich glücklich macht, probiere ich morgen die
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