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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition)
Autoren: Gemma Halliday
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mir einen Klaps auf den Arm. »Du erinnerst dich doch an Amber. Sie hat dir die Haare für die Aufführung gemacht.«
    »Die Aufführung?«
    »Du weißt schon, damals, als du Rotkäppchen warst?«
    Verblüfft sah ich sie an. »Mom, da war ich sechs.«
    »Und du hast entzückend ausgesehen.«
    »Du hast doch nicht etwa eine Frau zu meiner Hochzeit eingeladen, die ich das letzte Mal gesehen habe, als ich sechs Jahre alt war?« Der neue Kaugummi blieb mir im Halse stecken, und ich bekam wieder einen Schluckauf.
    »Nun, sie hat so viel Interesse für dich gezeigt.«
    »Mom!«
    Sie spitzte die Lippen und wollte wohl widersprechen, tat es dann aber glücklicherweise doch nicht. »Okay, na gut. Amber ist gestrichen.«
    »Danke.« Wir machten Fortschritte. »Was ist mit ihr?« Ich zeigte mit dem Finger auf einen Namen ungefähr in der Mitte der Seite.
    »Dolly Schlottskowitz?«
    »Ja. Wer ist das?«
    »Oh, du erinnerst dich doch sicher an Dolly Schlottskowitz? Megan Schlottskowitz’ Mutter?«
    »Ernsthaft? Megan, die Cheerleaderin aus der Highschool? Mom, die habe ich seit zehn Jahren nicht mehr gesehen. Und wir waren damals nicht einmal Freundinnen!« Ich griff mir Gigis Stift und strich Mrs Schlottskowitz’ Namen von der Liste.
    »Ich erinnere mich an Megan«, meldete sich Dana zu Wort. »Ich habe gehört, sie ist nach der Highschool echt fett geworden.«
    Ich zog eine Augenbraue hoch. »Wirklich?«
    Dana nickte so heftig, dass ihr rotblondes Haar wippte. »Oh ja. Als ich Karen Olsen bei Starbucks traf, sagte sie mir, sie hätte Megan in dem Geschäft für Übergrößen in der Burbank Mall gesehen. Und«, mit einem Pseudoflüstern lehnte sie sich vor, »sie ist geschieden.« Dana hielt zwei Finger hoch. »Zwei Mal.«
    »Wiiirklich?«, sagte ich, das Wort in die Länge ziehend. Ich setzte Mrs Schlottkowitz wieder auf die Liste. Ja, ich wollte vor der ehemaligen Cheerleaderin angeben. Verklagen Sie mich doch.
    »Es sieht so aus, als würden Sie noch ein wenig Zeit brauchen«, sagte Gigi nach einem Blick auf die Liste und blickte auf die goldene Uhr an ihrem schmalen Handgelenk. »Warum machen wir nicht für heute Schluss? Geben Sie mir morgen, wenn wir die Torte verkosten, die genaue Gästezahl durch. Wir treffen uns um …« Gigi sah Allie an, die sofort ein elektronisches Organizer-Dingsbums zückte und schnell nachsah.
    »Um eins«, sagte sie.
    »Um eins«, wiederholte Gigi. »Klingt das gut?«
    Mom klatschte in die Hände. »Ausgezeichnet. Maddie, wir gehen heute Nachmittag die Liste durch, ja?«
    Widerstrebend nickte ich. Eigentlich hatte ich mich mit Ramirez zum Mittagessen verabredet, aber wenn ich nicht meinen sogenannten besonderen Tag mit dem Cousin zweiten Grades des Milchmanns des Nachbarn meiner Mutter verbringen wollte, musste ich wohl oder übel meinen Nachmittag opfern.
    »Entscheide aber doch wenigstens, welche Tischkarten du möchtest«, drängte meine Mutter.
    Ich seufzte. »Brauchen wir die wirklich?« Hilfesuchend sah ich Dana an.
    Sie zuckte die Achseln. »Hübsch sind sie ja, Maddie.«
    Drei gegen eine. Ich hatte keine Chance. »Na gut. Dann nehmen wir die aus elfenbeinfarbenem Leinenkarton.«
    Entzückt klatschte Mom in die Hände. In Gigis Augen sah ich wieder Dollarzeichen.
    Hoffentlich hatte Ramirez nichts dagegen, Überstunden zu schieben.
    Fünf Stunden – und nur fünfunddreißig Seiten mit Namen von Leuten, die ich kaum kannte – später hielt ich mit meinem kleinen roten Jeep vor dem Haus in Santa Monica, in dem sich meine Einzimmerwohnung befand. Hier, nur ein paar Blocks vom Meer entfernt, eingeklemmt zwischen zwei Häuserreihen in dem für L. A. typischen Mischmasch-Stil, war mein kleines Stückchen Himmel – und wenn ich sage klein, meine ich klein. Ein Schlafsofa und ein Zeichentisch – mehr ging nicht hinein. Deshalb hatten Ramirez und ich beschlossen, dass ich nach der Heirat bei ihm einziehen würde. Er hatte nämlich ein richtiges Haus. Mit einem richtigen Schlafzimmer. Und Schränken. Oh Mann, und was für welchen. Die, was er nicht ahnte, bald voll mit Schuhen sein würden.
    Aber ich musste zugeben, dass ich meine Wohnung vermissen würde. Sie war vielleicht klein, aber gemütlich und heimelig, und ich fühlte mich hier wohl.
    Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür.
    »Hallo, Schatz, ich bin zu Hause«, sagte Ramirez und grinste mich an, während er weiter durch die Kanäle meines Fernsehers zappte.
    Ich konnte nicht anders: Wie immer, wenn ich ihn sah,
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