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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung
Autoren: Jeaniene Frost
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Duell herausforderst und dir dein Recht erkämpfst. Bist du dir sicher, dass du dich darauf einlassen willst?«
    »Ich werde schon klarkommen«, antwortete Tate knapp.
    Bones zuckte mit den Schultern. »Dann also abgemacht.
    Wenn alles gut geht, bekommst du deinen Vampir, Don. Wie ich es versprochen habe.«
    Dons Gesichtsausdruck wirkte gleichermaßen grimmig wie zufrieden. »Ich hoffe, ich werde es nicht bereuen.«
    Das hoffte ich auch.
    2
    Später erwachte ich allein in unserem Bett. Ich sah mich schläf rig um und stellte fest, dass Bones nicht da war. Neugierig ging ich nach unten, wo ich ihn auf der Couch im Wohnzimmer vor fand.
    Er starrte durch das Fenster auf den fernen Gebirgskamm.
    Vampire konnten vollkommen reglos dasitzen, starr wie Statu en. Schön genug für ein Kunstwerk war Bones jedenfalls. Sein dunkelbraunes Haar wirkte im Mondlicht heller. Er trug es jetzt wieder in seiner natürlichen Farbe, nicht mehr blond gefärbt, um bei Einsätzen weniger aufzufallen. Die matten Silberstrah len beschienen auch sanft das Relief seines alabasternen Kör pers, betonten die muskulöse Statur. Seine dunkleren Brauen hatten fast die gleiche Farbe wie seine Augen - wenn diese nicht vampirgrün leuchteten. Als er den Kopf drehte und mich in der Tür stehen sah, ließen Schatten seine hohen Wangenknochen noch edler wirken.
    »Hey.« Ich zog meinen Bademantel enger um mich, als ich seine Anspannung spürte. »Stimmt was nicht?«
    »Alles in Ordnung, Schatz. Bin bloß ein bisschen nervös.«
    Ich merkte auf und setzte mich neben ihn. »Du bist doch sonst nie nervös.«
    Bones lächelte. »Ich habe etwas für dich. Ich weiß allerdings nicht, ob du es haben willst.«
    »Warum sollte ich es nicht haben wollen?«
    Bones glitt von der Couch und kniete sich vor mich hin. Ich kapierte immer noch nichts. Erst als ich das kleine schwarze Samtkästchen in seiner Hand sah, kam mir die Erleuchtung.
    »Catherine.« Hätte ich seine Absicht noch nicht erkannt, wäre ich durch die Nennung meines vollen Namens darauf gekommen. »Catherine Kathleen Crawfield, willst du mich heiraten?«
    Erst jetzt merkte ich, wie sehr ich mir gewünscht hatte, dass Bones mich das fragen würde. Klar, nach vampirischem Recht waren wir bereits verheiratet, aber der blutige Handschlag, mit dem Bones mich zur Frau genommen hatte, war so gar nicht das, was ich mir als kleines Mädchen unter einer Traumhochzeit vor gestellt hatte. Außerdem hatte Bones es getan, um einen handfes ten Krieg zwischen seiner Sippe und der seines Erzeugers Ian zu verhindern, der ebenfalls glaubte, Anspruch auf mich zu haben.
    Als ich Bones nun aber ansah, verblassten all meine kin dischen Träumereien. Er war zwar kein Märchenprinz, sondern ein Vampir, ehemaliger Gigolo und Auftragskiller, doch nun, da er, der Mann, den ich so abgöttisch liebte, auf Knien um meine Hand anhielt, hätte keine Märchenheldin bewegter sein können als ich. Die Rührung schnürte mir die Kehle zu. Womit hatte ich so viel Glück verdient?
    Bones schnaubte in gespielter Entrüstung. »Ausgerechnet jetzt fehlen dir die Worte. Sag doch bitte einfach ja oder nein.
    Die Spannung bringt mich noch um.«
    »Ja.«
    Tränen traten mir in die Augen, und ich lachte, weil ich vor lauter Freude hätte platzen mögen.
    Etwas Kühles und Hartes wurde mir über den Finger ge streift. Vor meinen Augen war alles so verschwommen, dass ich kaum erkennen konnte, was es war, aber ich sah etwas Ro tes aufblitzen.
    »Den habe ich vor fast fünf Jahren schleifen und fassen las sen«, sagte Bones. »Ich weiß, du denkst, ich hätte dich nur gehei ratet, weil ich keine andere Wahl hatte, aber das stimmt nicht.
    Ich wollte dich immer schon zur Frau nehmen, Kätzchen.«
    Zum ungefähr tausendsten Mal bereute ich es, Bones damals verlassen zu haben. Ich hatte geglaubt, ihn zu beschützen, aber wie sich herausstellte, hatte ich uns beiden nur unnötiges Leid zugefügt.
    »Wie konnte es dich nur nervös machen, mich zu fragen, ob ich dich heiraten will, Bones? Ich würde für dich sterben. Wa rum sollte ich dann nicht mit dir leben wollen?«
    Er gab mir einen langen, innigen Kuss, und als ich mich schließlich von ihm losriss, um Atem zu schöpfen, hauchte er mir die nächsten Worte auf die Lippen.
    »Genau das will ich auch.«
    Später lag ich in seinen Armen und erwartete den heranbre chenden Tag, der nicht mehr fern war.
    »Willst du irgendwohin fahren oder lieber ganz groß fei ern?«, fragte ich schläfrig.
    Bones lächelte.
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