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Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel
Autoren: Lisa Marie Rice
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Das hohe Pfeifen, der Terrorist mit der Pistole, der auf sie zielte. Wassilys Schrei, mit dem er sich vor sie warf. Die Kugel hatte ihn getroffen, nicht sie. Wassily hatte ihr das Leben gerettet.
    Charity sah auf den toten Körper herunter, fest umklammert von dem Russen, der nun völlig mit Wassilys Blut besudelt war.
    Wassily war ein Krimineller, ein Renegat.
    Er hatte ihr das Leben gerettet.
    Das riesige Zimmer war jetzt hell erleuchtet, Leute gingen zielstrebig umher. Der große Koffer mit Geld war geschlossen worden, und einige Männer untersuchten einen großen Behälter aus Metall.
    Sie wusste nicht, was sie denken sollte.
    „Scheiß drauf“, knurrte Nick und hob sie in seine Arme. Er ging hinüber, wo Di Stefano mit einer Gruppe von Männern sprach. „Ihr Jungs könnt hier aufräumen, ich bring sie nach Hause.“
    Di Stefano öffnete den Mund, sah Nick an und schloss ihn wieder. „Ja, klar. Verschwinde schon.“
    Nick blieb auf der Veranda stehen, und Charity atmete tief ein. Es fühlte sich an, als wären Tage vergangen, seit sie diese Stufen hinaufgekommen war.
    Nick sah zu ihr herab, sein Miene war düster. Seine Kiefermuskeln bewegten sich, als er die Zähne aufeinanderbiss. „Ich sage dir jetzt, was wir machen werden“, kündigte er an. „Ich bringe dich nach Hause ins Bett und wir werden das Haus nicht verlassen, bis eine Woche vergangen ist oder meine Hände aufgehört haben zu zittern, was auch immer zuerst passiert. Dann gehen wir zum Rathaus und heiraten noch einmal, nur diesmal richtig. Ich will verdammt sein, wenn mein Sohn als Bastard aufwächst.“
    Er sagte all dies streitlustig, als wenn er erwartete, dass sie mit ihm diskutieren würde.
    Aber wie immer mit Nick gab es nur eine mögliche Antwort.
    „Ja, Nick.“

 
    Epilog
    Parker’s Ridge
    Neun Monate später
    Jacob Franklin Ireland hatte es ziemlich eilig.
    Charity Ireland stöhnte, und Sheriff Nick Ireland trat aufs Gas. Er umklammerte das Lenkrad mit schweißnassen Händen. Sie befanden sich mitten in einem heftigen Sommersturm. Der Regen fiel so dicht, dass die Scheibenwischer fast nutzlos waren. Es machte keinen Unterschied. Nick kannte den Weg zum Krankenhaus, auch wenn er eher das Gefühl hatte, ein Boot zu steuern und nicht ein Auto.
    Charity stöhnte wieder leise auf und biss sich auf die Unterlippe. Er fuhr, so schnell er konnte, ohne einen Unfall zu riskieren, an den äußersten Möglichkeiten seines Könnens.
    „Halt durch, Liebes“, sagte er und ließ seine Stimme sanft und beruhigend klingen, obwohl ihm eigentlich selbst schlecht vor Angst war. Er warf einen schnellen Blick zu Charity hinüber, die im Beifahrersitz hing und zwischen den Wehen keuchte.
    Plötzlich sah er, wie ihr Bauch sich bewegte. Gott!
    Sie schrie wieder leise auf, und er trat aufs Gaspedal. Noch schneller bei diesem Wetter, und das Auto wäre ein Luftkissenboot. Charitys Stirn war schweißbedeckt, wenn auch nicht so sehr wie seine.
    „Nick“, stöhnte sie.
    „Es ist alles in Ordnung, Schatz“, sagte er und versuchte, seine Stimme nicht allzu panisch klingen zu lassen.
    Es ist alles in Ordnung? Was zur Hölle wusste er denn schon? Der Geburtsvorbereitungskurs hatte ihm so viel Angst eingejagt, dass er kaum etwas mitgekriegt hatte. Jedes Mal, wenn er eines dieser Schwangerschafts- und Babybücher aufschlug, die Charity tonnenweise verschlang, kam er nicht über das erste Kapitel hinaus, bevor ihm der kalte Schweiß ausbrach.
    Er nahm die Kurve und wusste, dass er nun nur noch einen geraden Sprint direkt vor den Eingang der Notaufnahme des Krankenhauses vor sich hatte, und wagte es, noch etwas mehr aufs Gas zu treten. Er hoffte, kein anderer Autofahrer wäre so verrückt, sich bei diesem Sturm, der offensichtlich den Niederschlag eines ganzen Jahres an einem Nachmittag loswerden wollte, auf die Straße zu wagen.
    Einige Minuten später trug er Charity durch die Türen des Krankenhauses, schrie nach Schwestern, Ärzten, irgendjemandem. Charitys Gesicht war schmerzverzerrt, und er versuchte sich zu erinnern, warum überhaupt irgendjemand Kinder bekam.
    Schwestern kamen, forsch und effizient und ruhig, und rollten Charity auf einem fahrbaren Bett weg. Eine Schwester tastete ihren geschwollenen Bauch ab, hob ihren Rock, schnitt Charitys Unterhose weg und zuckte zusammen.
    „Das Baby ist ja schon beim Durchschneiden“, sagte sie. Selbst wenn Nick nicht wusste, was das hieß, konnte er sehen, was sie meinte. Zwischen Charitys Beinen erkannte er einen
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