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Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel
Autoren: Lisa Marie Rice
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das Loch. Er spielte an dem kleinen Handcomputer herum, und plötzlich hörte Nick den Ton und konnte in den Raum sehen. Sie befand sich zwar auf Fußbodenhöhe, aber die Kamera hatte eine gute Reichweite – ein kleines optisches Wunder.
    Großartig, nun hatten sie Augen und Ohren in dem Raum und konnten sehen und hören, was Charity hörte und sah. Das war besser, als er zu hoffen gewagt hatte.
    Es war niemand im Arbeitszimmer, aber im Hintergrund war Musik zu hören. Eines dieser traurigen russischen Lieder, die ihn immer wahnsinnig gemacht hatten, wenn er Abhördienst hatte. Das Kommunikationssystem übertrug die Geräusche an jeden in der Leitung, also auch an Alexei. Wenn Russisch gesprochen würde, würde Alexei simultan übersetzen.
    Alles war bereit. Jetzt konnten sie nur noch warten.
    Nick war normalerweise gut im Warten. Die Stille und die Dunkelheit waren seine Freunde. Aber im Moment raste sein Herz mit tausend Meilen die Stunde. Er griff seine MP5 fester und war dankbar für die Handschuhe, denn seine Hände schwitzten.
    Zwei Klicks von den Mitgliedern des SWAT-Teams. Alles ruhig.
    Iceman kauerte sich hin, um zu warten. Es gab nichts anderes zu tun.
    Nick hatte ihre Kleidung mit Bedacht ausgewählt. Der schwarze Cardigan saß lose und verbarg das kleine Mikro, das zwischen ihren Brüsten befestigt war, und das Batteriepäckchen, das in ihrem Kreuz klebte. Die Mikrokamera war so gut getarnt, dass sie selbst Schwierigkeiten hatte, sie zu entdecken. Er hatte außerdem eine leichte graue Wollhose und bequeme Stiefel ausgesucht. Er hatte es nicht ausgesprochen, aber offensichtlich hatte er nicht nur Kleidung ausgewählt, die die Kamera und das Mikro verbarg, sondern die außerdem bequem war, sollte sie sich schnell bewegen müssen.
    Nick hatte ihren Kopf mit Anweisungen gefüllt, aber sie hatte sich nicht viel merken können, außer sich nicht von hinten zu zeigen, den Stoff nicht über das Mikro reiben zu lassen und sich nicht zu kratzen.
    Bei dem Geräusch der Türklingel zuckte sie zusammen. Das war Wassilys Fahrer, der gekommen war, um sie abzuholen. Sie betrachtete sich selbst im Spiegel. Sie war kurz davor, Wassily zu verraten, wozu sie sich selbst nicht für fähig gehalten hätte. Aber dann dachte sie an das gefälschte Medikament, den minderwertigen Bolzen und an das, was Nick ihr über den Menschenhandel erzählt hatte, in den Wassilys Organisation verwickelt war.
    Und schließlich dachte sie an Nick.
    Zwei Männer. Sie liebte sie beide auf ganz verschiedene Weise, und sie hatte beide nie wirklich gekannt.
    Die Türklingel ging wieder, und sie griff nach ihrem Mantel. Sie atmete tief ein und ging zur Tür.
    Showtime.
    Al-Banna verspätete sich. Aber Wassily hatte Geduld in einer harten Schule gelernt – der härtesten. Al-Banna würde kommen. Er hatte zu viel investiert, um es nicht zu tun. Wassily hatte etwas, was al-Banna sehr, sehr dringend haben wollte, und er konnte sogar noch mehr davon beschaffen.
    In der Zwischenzeit plauderte er bei Tee und Wodka freundlich mit seinem alten Freund Arkady. Sie schwelgten nicht in Erinnerungen an lange vergangene Tage, wie alte Freunde das normalerweise taten. Die Vergangenheit war viel zu schmerzhaft. Nein, Musik und Bücher hatten ihre übliche magische Wirkung.
    Endlich stand Ilya in der Tür. „Er kommt, Wor“, sagte er leise. „Er wird in fünfzehn Minuten hier sein.“
    „Hast du ihm gesagt, er solle allein kommen?“, fragte Wassily scharf.
    „Ja. Er war nicht glücklich darüber, aber er kommt allein. Nur sein Fahrer und er.“
    Wassily war es egal, ob er glücklich war oder nicht. Alles, worüber er sich Gedanken machte, war, dass eine neue sichere Route gefunden worden war und dass al-Banna zehn Millionen Dollar mitbringen würde.
    Und dass er hinterher mit Katya feiern würde. Zusammen. Endlich wieder zusammen.
    Fünf Klicks. Das vereinbarte Signal, dass jemand kam. Eine Wache stand zwei Meilen die Straße hinauf, gut getarnt und mit einem leistungsfähigen Fernglas.
    „Al-Banna.“ Di Stefano bewegte nur die Lippen. Nick nickte.
    Auch Worontzoff musste benachrichtigt worden sein. Auf dem Bildschirm konnte Nick sehen, wie er und der Russe, der den Behälter gebracht hatte und der Arkady genannt wurde, ins Arbeitszimmer kamen. Sie sprachen leise, ruhig.
    „Sie haben über Bücher gesprochen“, klang Alexeis Stimme klar wie eine Glocke in ihren Ohren. „Nichts Wichtiges. Worontzoff hat gerade einen Witz darüber gemacht, dass die Araber
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