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Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel
Autoren: Lisa Marie Rice
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allein in einem Zimmer voller Krimineller und Terroristen. Nicht nur Charity. Charity und sein Kind. Nick konnte kaum atmen, seit sie den Raum betreten hatte.
    Worontzoff, der Scheißkerl, sah sie an, als wäre sie sein persönlicher Besitz. Al-Banna war eiskalt und stocksauer.
    Nick sah zu, wie sie erkannte, was in dem offenen Koffer war, und wie sie schwer schluckte. Charity war Gott sei Dank nicht dumm. Sie wusste, in welcher Gefahr sie schwebte. Er vertraute ihr, wachsam zu bleiben.
    „Bereit machen zum Stürmen“, sagte er leise in sein Mikro. Als Antwort kamen Klicks. Nick wusste, dass sich die Männer in Position brachten, auch wenn er sie weder sehen noch hören konnte.
    Er warf Di Stefano einen eisigen Blick zu, bereit ihn auszuschalten, falls er Widerspruch einlegen würde. Aber Di Stefano überprüfte seine Sprengwaffe, bereit, die bodentiefen Fenster wegzublasen, wenn das nötig sein sollte. Es wäre ein verdammtes Wunder, wenn sie da lebend wieder herauskam. Nick zog Ausrüstungsgegenstände aus seinem Rucksack: Blendgranaten, Magazine.
    Sie würden alle schnappen, keine Frage. Dieser Behälter würde das Gebäude nicht wieder verlassen, es sei denn in den Händen der ABC-Waffenexperten der Homeland Security. Nur konnte der Zugriff erst stattfinden, wenn Charity gegangen war. Der Gedanke, dass sie ins Kreuzfeuer geraten könnte, machte ihn beinahe wahnsinnig vor Angst. Das hier war eine Katastrophe, die nur darauf wartete einzutreten.
    Schweiß lief ihm den Rücken herunter, während er weiter auf den Monitor starrte, als könnte er jemanden im Zimmer allein mit seinem Willen dazu zwingen, ihr zu sagen, sie solle verschwinden. Sie würde in ein anderes Zimmer gehen, einen Augenblick warten, Kopfschmerzen vortäuschen und nach Hause gefahren werden. Wenn er sichergestellt hatte, dass sie gut zu Hause angekommen war, dann würden sie reingehen.
    Nicks Blut gefror, als er Worontzoffs Gesichtsausdruck sah. Er fuhr total darauf ab, dass Charity begriff, was vorging. Scheinbar war er vollkommen gefangen in einem ganz eigenen Universum mit seiner Liebsten, Katya, so viele Jahre tot und nun ins Leben zurückgekommen.
    „Komm, dushka “, sagte er und streckte ihr die Arme entgegen.
    Nick konnte Charitys Zögern und Angst praktisch fühlen. Tu’s nicht . Er sandte den Gedanken zu ihr, auch wenn er wusste, dass sie es tun musste. Genau jetzt hing ihr Leben am seidenen Faden. Sie musste Worontzoff die Illusion lassen, dass sie die lebendige Katya war.
    Langsam ging sie auf ihn zu. Nick kämpfte gegen den Tunnelblick an, diesen speziellen Zustand im Gefecht, wenn man nur noch sehen konnte, was direkt vor einem war. Es war gefährlich, im Kampf ebenso wie jetzt. Ihm durfte nichts entgehen, alle Sinne mussten geschärft sein für die Anzeichen unmittelbarer Gefahr. Er verbreiterte bewusst sein Blickfeld und sah al-Bannas Gesichtsausdruck.
    Jedes Haar auf seinem Körper richtete sich auf. Al-Banna betrachtete Charity mit kaltem Hass. Er würde nach einem Grund suchen, sie ausschalten zu können. Sie war eine fremde und ungeplante Präsenz. Eine Gefahr für ihn.
    Nick griff den Kolben seiner Waffe fester.
    Charity ging an al-Banna vorbei, und plötzlich drang ein unglaublich lautes, durchdringendes Pfeifgeräusch aus Nicks Kopfhörer. Es war so laut, dass er es sogar durch die Wände der Villa hören konnte.
    Sie waren aufgeflogen! Al-Banna hatte ein Gerät zur Überwachungsabwehr an seinem Körper und wusste, dass Charity verkabelt war.
    Ein Schuss fiel. Zwei.
    „Los, los, los!“, schrie Nick in sein Mikro und setzte sich schnell in Bewegung. Die übernatürliche Ruhe des Kampfes kam über ihn, die Zeit dehnte sich, und er berechnete jeden Schritt voraus.
    Di Stefanos Sprengwaffe brach die Fenster auf, und er warf eine Blendgranate hinein. Er und Di Stefano drückten sich gegen die Wand. Er signalisierte Di Stefano mit einer Geste: Ich links, du rechts.
    Di Stefano nickte.
    Eine blind und taub machende Detonation erschütterte den Raum: acht Millionen Candela, hundertachtzig Dezibel. Das betäubte garantiert jeden in einem Radius von sechs Metern. Jeder im Raum war für mindestens fünf Sekunden geblendet, bis die fotoempfindlichen Zellen der Retina wieder normal arbeiteten. Gleichzeitig war die Flüssigkeit in den halbkreisförmigen Kanälen der Ohren so gestört, dass sich jeder im Raum fühlte, als hätte er einen direkten Kopftreffer von einem Weltmeister im Schwergewicht abgekommen.
    Nick wurde zwar durch
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