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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren
Autoren: Celeste Bradley
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bereitstanden, um die langen Zündschnüre der beiden ersten Raketen anzuzünden, rissen ihre Fackeln weg.
    Alicia stürzte mit den Ellenbogen auf den Tisch, als ihre
Knie nachgaben. »Sie sind da drin. Sie sind da drin gefangen …«
    Es war vorbei. Schon jetzt rannten Leute zu dem Schlösschen.
    Alicia sah, wie Julia, Willa und Olivia ihre Röcke rafften und über den langgestreckten Rasen rannten. Sie wollte auch rennen, aber sie konnte sich gerade einmal aufrichten. Der Gedanke, den ganzen Weg zurück um den langen Tisch herum zu gehen, schien ihr unmöglich, deshalb sank sie auf die Knie und krabbelte unter die Tischdecke.
    Als sie nach links schaute, sah sie, dass Alberta das Gleiche getan hatte.
    Und offensichtlich auch der junge Lord Farrington, der nichts gegen zerdrücktes Obst auf seiner Hemdfront zu haben schien. Alicia zögerte so lange, bis sie sicher war, dass Alberta eine willige – nein, eifrige – Gefährtin war, dann krabbelte sie auf der anderen Seite wieder hinaus. Sollte die Zukunft doch bringen, was sie wollte. Christopher hatte Bertie sowieso nicht verdient.
    Endlich taumelte auch sie über die große Rasenfläche, ihr Blick wanderte auf der Suche nach Stanton von hier nach da. Sie sah Lord Greenleigh, der Olivia in die Arme schloss. Sie sah Lord Reardon, wie er Willa eng an sich drückte. Sie sah Julia, die Marcus verstört gegen die Brust schlug, bevor sie schließlich in seinen Armen in einem Meer aus Tränen zerfloss.
    Sie sah Stanton einsam dastehen und sich umschauen, allein sein Anblick und die Tatsache, dass er lebte, rief in ihrem Herzen etwas Tiefes, Schmerzhaftes, Überwältigendes wach. Sie blieb stehen, war unfähig, weiterzugehen, und rief seinen Namen. Er gab kein Signal von sich, dass er sie trotz
des bestehenden Tohuwabohus gehört haben könnte. Sie winkte ihm zu. Er sah sie nicht.
    Aber das hatte er ja nie.
    Das Summen kehrte zurück, lauter als zuvor. Es stahl ihr den Atem und den Willen, sich aufrecht zu halten. Sie fühlte sich fallen, aber es gab keinen Weg, die Dunkelheit fernzuhalten.
    Sie spürte nicht einmal Stantons starke Arme, die sie umfingen, als sie das Bewusstsein verlor.

34. Kapitel
    A licia erwachte in ihrem Schlafzimmer im Herrenhaus von Lord Cross. Aus irgendeinem Grund überraschte sie das. Hatte sie erwartet, irgendwo anders zu sein – vielleicht tot?
    Man hoffte sicherlich, dass der Himmel ein besserer Ort war als Lord Cross’ Herrenhaus, in dem sich zahllose dekadente Teilnehmer an der Orgie tummelten.
    Sie versuchte, sich auf die andere Seite zu drehen, und hatte das untrügliche Gefühl, als sei sie in der Mitte durchgeschnitten. Nun, nicht ganz, aber es fühlte sich gewiss so an. Sie schlug die Bettdecke zurück und sah, dass ihre Taille, wo der Comte ihr das Messer in den Leib gestoßen hatte, sorgfältig bandagiert war. Jedoch war dieses merkwürdige vormalige Fehlen jeglichen Schmerzes definitiv vorbei. Sie fühlte sich, als sei sie auseinandergerissen und dann von ungeschickten Hufschmieden wieder zusammengeflickt worden.
    Es sah ganz und gar so aus, als würde sie es überleben.
    Die Tür öffnete sich, und Garrett trat mit einem Tablett ein. Seine Miene erhellte sich, als er sah, dass sie wach war. »Wie reizend. Jetzt muss ich wenigstens keine Suppe mehr in Euren offenen Mund löffeln. Es wurde langsam mühsam.«
    »Ich freue mich, Euch diesen Gefallen tun zu können«, entgegnete Alicia spitz, doch dann wurde sie des Schleiers unvergossener Tränen in Garretts Augen gewahr. Sie tätschelte seine Hand auf dem Tablett. »Danke, dass Ihr Euch um mich gekümmert habt.«

    Er entzog ihr seine Hand mit einem scheuen Lächeln. »Oh, ich hatte ein wenig Unterstützung. Ich muss sagen, ich habe noch nie zuvor so hohe Gesellschaft genossen. Ihr zählt nicht, da Ihr ja verrufen seid.« Er beugte sich verschwörerisch grinsend zu ihr. »Ich habe die Sirenen die ganzen unangenehmen Dinge machen lassen.«
    Die Tür öffnete sich noch einmal, und diesmal traten Willa und Olivia ein. Sie sahen umwerfend aus wie immer. Alicia fragte sich, wie schrecklich sie selbst wohl gerade wirkte.
    »Oh, superb! Ihr seid endlich aufgewacht!«
    Alicia lächelte. »Das sagt man, ja.« Sie streckte beide Hände aus, und jede der Frauen ergriff eine. Sie setzten sich rechts und links von ihr auf die Matratze und gaben Alicia das Gefühl, als gehörte sie wirklich dazu.
    Dann erinnerte sie sich und richtete sich auf. »Forsythe! Oh!« Der Schmerz raubte ihr den Atem und
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