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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren
Autoren: Celeste Bradley
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Nachwirkungen?«
    Seine Kiefermuskeln zuckten. »Nein, es geht mir inzwischen gut.«
    Was stimmte nur nicht mit ihm? Alicia geriet in immer größere Sorge. »Ist es einer der anderen Herren? Oder Mr Forsythe? Ich hatte geglaubt, er würde sich von seinen Brüchen erholen, aber er ist ja so alt …«
    Er schüttelte den Kopf. »Es sind alle wohlauf. Ihr habt uns alle gerettet.«
    Was war dann so schlimm, dass er es nicht wagte, darüber zu sprechen? »Ist in London irgendetwas passiert?«
    »Meine Reise nach London war ereignislos. Die Zurschaustellung der Leiche des Comte befriedigte auch unsere etwas blutrünstigeren Partner.« Ein dünnes Lächeln umspielte seine Lippen. »Der Premierminister hielt es für angemessen, das Messer für alle Ewigkeit in seiner Brust zu lassen.«
    Alicia schaute auf ihre Hände. »Euer Schurke war ein ausgezeichneter Lehrmeister.« Sie hob den Blick und sah, dass er sie endlich anschaute.

    »Ja«, sagte er. »Wir alle haben eine Menge von ihm gelernt.«
    Sie holte Luft. »Wyndham, wenn Ihr mir nicht sofort sagt, warum Ihr so grimmig und unbehaglich ausseht, dann sperre ich Euch wieder in das Schlösschen.«
    Er lächelte schwach. »Ich bin nicht grimmig.«
    Sie seufzte. »Ihr seht aus, als wärt Ihr zu mir gekommen, um mir mitzuteilen, dass Ihr an einer unheilbaren Krankheit leidet und nur noch drei Monate zu leben habt.«
    »Eigentlich bin ich hier, um Euch zu bitten, meine Frau zu werden.«
    Sie wich alarmiert zurück. Das konnte nicht sein Ernst sein, nicht mit diesem Ausdruck freudloser Entschlossenheit im Gesicht. Hielt er um sie an, weil sie ihm das Leben gerettet hatte und er sich ihr verpflichtet fühlte? Nun, dann würde sie sich und ihn vor dieser verschrobenen Ehrauffassung retten.
    »Nein!«

35. Kapitel
    S tanton spürte, wie sein eisiger Magen noch kälter wurde. Er hatte in Erwägung gezogen, eine schöne Rede zu halten, aber warum sollte er große Leidenschaft vortäuschen, wenn kühle Überlegung denselben Zweck erfüllte? »Ich verstehe Eure Zurückweisung nicht. Ich schulde Euch sehr viel. Indem Ihr mich heiratet, wäre Euer schlechter Ruf so gut wie getilgt. Eure Familie würde von unserer Verbindung stark profitieren und … und wir wissen bereits, dass wir im Bett gut zueinanderpassen.«
    Sie starrte ihn an, als habe er vorgeschlagen, kleine Salamander in Scheiben zu schneiden und sie damit zu füttern. Er beugte sich vor. Er musste sie davon überzeugen, dass es notwendig war.
    »Ich glaube ernsthaft, dass Ihr von meiner Stabilität und meinem Ansehen profitieren würdet, Alicia. Ihr seid zu wild, zu sehr dazu geneigt, die Missbilligung der Gesellschaft auf Euch zu ziehen und unter Eurem Absatz zu zertreten. Ich könnte Euch helfen.«
    Sie lachte entsetzt auf. »Da bin ich mir sicher.«
    Sie holte tief Luft und schaute ihn mit einem vollkommen neuen Ausdruck in den Augen an, er warnte ihn und tat ihm zugleich weh. »Stanton, ich liebe Euch. Es überrascht mich, wie sehr ich Euch liebe.« Sie beobachtete ihn eine Weile. Er erwiderte ihren Blick, aber er würde nicht das antworten, was sie erhoffte. Seine Gefühle waren ihm in
dieser ganzen Angelegenheit von ihrer ersten Begegnung an in die Quere gekommen. Sie wäre fast gestorben, weil er zu sehr mit seinen Gefühlen beschäftigt gewesen war, als dass er die Sache logisch durchdenken konnte. Seine Abhängigkeit von seinem mysteriösen Sinn und seine Bestürzung darüber, dass er versagte, hatten ihn offenbar davon abgehalten, überhaupt zu denken.
    Sie seufzte. »Ich habe mir nie etwas anderes gewünscht, als zu lachen und zu leben, ich selbst zu sein. Aber Lady Wyndham zu sein – Eure Marquise zu sein, immer zu spüren, wie ich überwacht und abgelehnt werde, für den Rest meines Lebens nirgendwo anzuecken, gegen meine eigene Natur anzukämpfen, auf Zehenspitzen zu gehen und mir dennoch endlose, unwiderlegbare, unbarmherzige Vorhaltungen anhören zu müssen, nein, das könnte ich nicht ertragen.«
    Sie beugte sich vor, machte sich nichts aus ihren Schmerzen.
    »Einer von uns wird immer unrecht haben, seht Ihr das nicht? Und ich fürchte, ich bin zu sehr geneigt zu glauben, dass ich es bin. Entweder würdet Ihr mich zerstören, oder ich würde es bei dem Versuch, Euch zu gefallen, selbst tun.«
    »Jede Ehe besteht aus Kompromissen.« Stanton würde nicht, nein, er konnte nicht nachgeben. Sie musste ihn heiraten. Es würde alles in Ordnung bringen.
    »Kompromisse. Was für ein freundliches Wort für solche
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