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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht
Autoren: Margit Roy
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passte auf, dass niemand Riley in den Rücken fallen konnte. Nichts rührte sich. Shelly wollte gerade erleichtert durchatmen, als sie vom Erdgeschoss herauf ein Geräusch hörte. Jemand war noch wach. Sie mussten vorsichtig sein. Shelly wurde nervös, als Riley aus dem Zimmer kam und einen nervösen James vor sich her schob. Shelly bedeutete ihm leise zu sein. In diesem Moment hörte auch Riley die Schritte. Sie kamen langsam die Treppe hoch. Riley, James und Shelly drückten sich in die Türnische und warteten. Roger MacLain ging den Flur in die andere Richtung entlang. Er hatte das ehemalige Zimmer von John MacLain zu seinem gemacht. Seine langen Haare reichten ihm bis über die Schultern. Wie würde er wohl reagieren, wenn er feststellte, dass Dayana nicht mehr nach Hause kam? Riley horchte in sich hinein. Er hatte kein Mitleid für seinen Vater.
    Nachdem die Zimmertür des neuen Hausherrn wieder geschlossen war, schlichen Riley und Shelly mit James die Treppe hinunter und verließen das Haus durch den Hinterausgang. James verhielt sich ruhig und er versuchte auch nicht zu flüchten. Im ehemaligen Stallgebäude des Anwesens ließ Riley James los und drängte ihn an die Wand.
    »Hast du Dayana gesagt, dass ich in Thornhill bin?«, fragte Riley.
    »Du gehörst nicht mehr hier her«, sagte James. »George und Dayana sind jetzt meine Arbeitgeber. Und du weißt am besten, dass ich meinen Dienstherren immer loyal ergeben war.«
    »Als wir Thornhill verließen, warst du noch kein Vampir. Wer hat dich verwandelt?«
    »Dayana«, antwortete James leise.
    »Sie brauchten wohl einen Butler?«
    »So ist es.«
    »Weiß mein Vater auch, dass ich hier bin?«
    James schüttelte verneinend den Kopf. »Lady Dayana wollte nicht, dass er es weiß. Sie wollte sich mit dir treffen und dich nach dem Grund deines Kommens fragen«, sagte James.
    »Weiß Dayana über Enyas Ringe Bescheid?«, fragte Shelly und beobachtete den Butler.
    James wurde weiß im Gesicht. Shelly konnte spüren, dass er sich nicht wohl in seiner Haut fühlte.
    »Ja. Ich habe ihr davon erzählt«, gab James nach ein paar Schweigeminuten zu.
    »Wer weiß noch davon?«, fragte Riley.
    »Nur die Familie«, sagte James. »Niemand sonst.«
    »Nur die Familie?«, Shelly war wütend. Shadow Fields hatte seine Toten diesem Butler hier zu verdanken. Durch seinen Verrat wurden Vampire ausgeschickt, um Aidan oder Ilysa in ihre Gewalt zu bringen.
    »Was ist mit der Familie Aldridge?«, fragte Riley.
    »Aldridge? Was soll mit ihnen sein?«
    »Mein Onkel hat mich heute angerufen. Er wollte wissen, ob irgendwann einmal ein Aldridge von heute auf morgen verschwunden ist?«
    »Tremaines Enkelsohn ist irgendwann einmal nicht mehr von der Schule nach Hause gekommen«, erzählte James, »aber was hat das mit uns zu tun?«
    Riley betrachtete den ehemaligen Butler seines Vaters. Er war nicht mehr der, der er einmal war. In den letzten dreihundert Jahren hatte er sich von einem zuverlässigen Menschen zu einem hinterhältigen Vampir verwandelt.
    »Wem wirst du dienen, wenn Dayana nicht mehr nach Hause kommt?«, fragte Riley langsam.
    »Sie würde mich nie verlassen«, sagte James ohne Nachzudenken.
    »Weiß mein Vater über euch beide Bescheid?«
    James presste seine Lippen zusammen. Nervös fuhr er sich mit seiner Hand durch seine Haare.
    »Von mir erfährt er nichts«, beruhigte ihn Riley, »und von Dayana kann er es auch nicht mehr erfahren.«
    James blickte entsetzt zu Riley. In seine Augen trat ein gefährliches Funkeln.
    »Was willst du damit sagen?«
    Riley antwortete nicht auf diese Frage. Er sah James verachtend an.
    »Und für sie hast du deine Ehre aufgegeben.« Riley sah James herausfordernd an. »Mein Onkel wird enttäuscht von dir sein. Er hat so viel von dir gehalten.«
    Für einen langen Augenblick starrte James ihn wütend an. Mit seiner spitzen Nase und den stechenden Augen wirkte er wie ein Habicht.
    Riley bemühte sich, ruhig zu bleiben. Auch wenn er James jetzt für die Vorfälle in Shadow Fields verantwortlich machte, würde sein Tod nichts an den Geschehnissen verändern. Er warf einen finsteren Blick auf James und verließ dann mit Shelly das Gebäude. Auf dem Weg zurück zum Hotel machten sie beim Haus der Aldridges Halt. Nach einem kurzen Klopfen hörten sie Schritte auf die Tür zukommen.
    Als die Tür aufging, wurde Riley blass im Gesicht.
    »Tremaine?«, fragte er.
    Der Mann ihm gegenüber schüttelte den Kopf.
    »Ich heiße Connor«, sagte er. »Einer meiner
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