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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht
Autoren: Margit Roy
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Geräusch verursachte. Sofort kam Shelly das Fest im alten Anwesen der MacLains in den Sinn.
    Etwas regte sich tief in Shelly. Angst um Riley stieg in ihr hoch.
    Lautlos trat sie hinter dem Vorhang hervor und schlich auf das Bett zu. Als sie sah, dass die Frau einen Dolch in der Hand hielt, konnte sie nicht mehr so tun, als wäre sie nicht hier. Mit einer schnellen Bewegung sprang sie auf die Fremde und schleuderte sie von Riley weg. Erschrocken entwich der Frau ein kurzer Schrei. Riley war sofort wach und sprang vom Bett hoch. Entsetzt sah er Dayana, seine Stiefmutter, mit einer spitzen Waffe auf dem Boden liegen.
    Shelly blickte zwischen den beiden hin und her. Sie sah sofort, dass die beiden sich kannten. Der Ausdruck in Rileys Gesicht ließ darauf schließen, dass sie keine Freunde waren.
    »Wolltest du mich töten?«, fragte er gefährlich leise.
    »Ich ...«
    »Sie wollte dich töten«, mischte sich Shelly ein. »Wenn ich sie nicht daran gehindert hätte, wärst du jetzt tot.«
    Dayana zuckte zusammen. Mit einer versteckten Bewegung schob sie den Dolch in eine Tasche in ihrem Kleid. Langsam stand sie auf und ging mit einem sanften Lächeln im Gesicht auf Riley zu.
    »Als ich erfahren habe, dass du hier bist, wollte ich dich sehen«, sagte sie. »Schließlich bin ich deine Mutter.«
    »Stiefmutter«, verbesserte Riley sie und ging auf den kleinen Tisch zu, der in einer Ecke stand.
    »Setz dich«, bot er Dayana Platz an. »Erzähl mir von eurem Leben.«
    Dayana kam zögernd näher und setzte sich neben Riley. Schweigend sah sie auf die Tischplatte vor sich.
    »Gehe ich richtig in der Annahme, dass du und Dad nun in Onkel Johns Haus lebt?«, unterbrach er das Schweigen.
    »Ich glaube nicht, dass er damit einverstanden ist.«
    Dayana wurde weiß im Gesicht. Es war nicht zu übersehen, wie wütend sie war. Mit einer schnellen Bewegung griff sie nach dem Messer und schoss mit der Hand auf Riley zu. Shelly bleckte ihre Zähne und enthüllte ihre messerscharfen Fangzähne. Ihre grünen Augen glühten zornig, als sie mit einer lautlosen Bewegung nach vorne schnellte und Dayana mit einem Ruck an den Haaren hochzog.
    In Dayanas Augen erkannte sie abgrundtiefen Hass. Shellys Körper straffte sich. In Sekundenschnelle packte sie Dayanas Hand, entwendete ihr das Messer und drückte es ihr mitten ins Herz. Im nächsten Augenblick griff sich Dayana auf die blutende Stelle auf ihrer Brust.
    Riley blickte mit Abscheu auf die Frau seines Vaters. Sie hatte ihn zu dem gemacht, was er jetzt war und nun hatte sie versucht, ihm auch noch dieses Leben zu nehmen. Er lachte leise und dunkel, als Dayanas Hände Hilfe suchend nach ihm greifen wollten. Ein grauenvoller Laut kam aus ihrem Mund und erfüllte den Raum. Ihr Körper begann zu zucken, als er anfing sich aufzulösen.
    Shelly konnte Rileys Erleichterung förmlich spüren, als von Dayana nichts mehr übrig war, als ein bisschen Asche.
    »Entschuldige, dass ich eure Unterhaltung auf diese Weise unterbrochen habe«, sagte Shelly, »aber mir blieb keine andere Wahl. Sie war gerade wieder dabei, ihr Messer in deine Richtung zu stoßen ...«
    Riley atmete tief ein und aus. Er war fassungslos über Dayanas Tat. Er ging auf Shelly zu und nahm sie in die Arme. Sie hatte ihm das Leben gerettet.
    »Ich liebe dich«, sagte er und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Ihre Lippen waren weich wie Samt. Shelly blickte zu ihm auf und sah die Liebe, die er für sie empfand, in seinen Augen. Lächelnd schmiegte sie sich in seine Arme. Der Mond schien hell und Dayanas Parfum lag noch in der Luft.
    Plötzlich flammte erneut Zorn in Riley auf. Niemand hatte gewusst, dass sie hier waren. Niemand, ... außer James. Er griff nach dem Autoschlüssel und blickte Shelly durchdringend an.
    »Wir fahren nochmals zurück«, sagte er, »James wird mir einiges erklären müssen.«
    Sie stellten den Wagen wieder ein Stück abseits des Hauses ab und gingen zu Fuß weiter. Der Gedanke, dass es sicher nicht ungefährlich war, das Haus zu betreten, ließ beide besonders vorsichtig sein.
    Riley griff unter den großen Philodendronstock vor der Haustür und holte einen Schlüssel heraus. Leise sperrte er auf und sie schlüpften ins Haus. Die Lichter waren jetzt erloschen und die Läden verschlossen, sodass nach Tagesanbruch kein Sonnenlicht in die Räume eindringen konnte. Shelly schlich hinter Riley her. Er ging die Treppe hoch und steuerte leise auf ein Zimmer am Ende des Ganges zu. Shelly blieb auf dem Flur stehen und
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