Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
wollen?
    Golden ließ sie los, als sie den Dachboden betraten. Er hielt die Waffe mit beiden Händen auf sie gerichtet. „Herholen!“
    Hinter dem alten Fernseher. Sie hatte die Kiste hinter den …
    Die Kiste!
    Schlagartig fiel ihr wieder ein, wie sie ein ähnlich schweres Paket vom Flughafen abgeholt hatten. Pete hatte es hochgehoben, erkannt, dass er zum Tragen beide Hände brauchte, und sich geweigert. Schließlich hatte sie das Paket zum Wagen geschleppt, weil – wie er sagte – er sie nicht angemessen beschützen konnte, wenn etwas Bedrohliches geschah under nicht wenigstens eine Hand frei hatte. So kam er nicht an seine Waffe heran.
    Er konnte nicht gleichzeitig das Paket tragen und die Waffe halten!
    Wenn Pete das nicht konnte …
    Schweigend wuchtete Annie die Kiste hoch und knallte sie Golden gegen die Brust. Reflexartig griff er mit der linken Hand zu. Und dann nahm er die rechte, die Hand mit der Waffe, automatisch zu Hilfe, um die schwere Kiste halten zu können.
    Annie war sich nicht sicher, was für die Überraschung auf Goldens Gesicht verantwortlich war: das unerwartete Gewicht der Kiste oder Pete, der blutüberströmt und wie von den Toten auferstanden durchs Dachbodenfenster krachte, in jeder Hand eine Waffe.
    „Keine Bewegung! Annie, runter auf den Boden!“
    Annie ließ sich fallen, während Golden sich auf Pete stürzte und ihm vergeblich die Kiste entgegenschleuderte. Schüsse krachten. Dann war es still.
    „Du dämlicher Hurensohn“, schimpfte Pete. „Ich sagte doch, keine Bewegung.“
    Langsam hob sie den Kopf aus der Deckung. Golden lag auf dem Boden, seine Augen starrten blicklos in den Dachstuhl, aber Annie sah nur noch Pete.
    Pete!
    Er stand vor ihr, atmete, lebte …
    „Du bist am Leben“, hauchte sie, ohne die Tränen zu bemerken, die ihr übers Gesicht liefen. „Mein Gott, du bist am Leben.“
    Sie trat näher, gefangen von seinem Blick, von dem sie geglaubt hatte, ihn nie wiederzusehen. Gefangen von wunderschönen dunklen Augen voller Leben. Und voller Schmerz.
    „Vorsicht“, warnte er. „Ich bin mit Glassplittern übersät.“
    „Das ist mir egal“, sagte sie, berührte sein Gesicht und schlang ihre Arme um ihn. „Ich liebe dich. Ich werde dich nie wieder loslassen.“
    Er küsste sie, sanft und zärtlich.
    Unten stürmte ein Team FBI-Agenten das Haus.
    „Na, wenn das nicht die Kavallerie ist“, sagte Pete. Er schwankte in ihren Armen. „Das wurde aber auch Zeit.“ Und dann gaben seine Knie nach.
    Die darauffolgenden Ereignisse nahm Annie verschwommen und wie aus weiter Ferne wahr. Sie fing Pete auf und schrie um Hilfe. Sie hatte nicht die Kraft, ihn aufrecht zu halten, aber sie konnte immerhin verhindern, dass er hart auf dem Boden aufschlug.
    Whitley Scott war auf der Stelle an ihrer Seite. „Verletzter Agent!“, rief er. „Wir haben einen verletzten Agenten! Schickt die Sanitäter rauf!“
    Jemand öffnete den Reißverschluss an Petes Jacke. Ein großer roter Blutfleck zierte die linke Seite seines Unterkörpers.
    „Die Kugel hat ihn unterhalb der Jacke getroffen, die Schussbahn verläuft schräg aufwärts“, sagte Scott.
    Pete öffnete die Augen und schaute Scott an. „Steadman …“, stieß er mühsam hervor.
    Scott nickte. „Wir haben ihn gefunden, wo Sie ihn haben liegen lassen. Er ist noch nicht wieder zu sich gekommen, aber wir haben ihm Handschellen angelegt.“
    „Was ist das hier auf dem Fußboden?“, fragte jemand. „Hoppla, das sind aber keine normalen Verpackungschips …“
    „Peterson hat verdammt viel Blut verloren“, sagte ein anderer.
    Wieder ein anderer fluchte leise. „Wie zum Teufel hat er es geschafft, in diesem Zustand außen am Haus hochzuklettern? Das gibt’s doch gar nicht …“
    „Es ging nicht anders“, flüsterte Pete. „Die Treppe knarrt …“
    „Kokain“, hörte Annie jemanden sagen. „Die ganze verdammte Kiste ist randvoll mit Kokain …“
    „Halten Sie durch, Peterson. Die Sanitäter sind im Anmarsch.“
    „Bringt ihn nach unten“, befahl Scott. „Nehmt ihn hoch, schafft ihn nach unten und setzt ihn in einen der Wagen. Wir können nicht warten. Wir müssen dem Rettungswagen entgegenfahren.“
    Das darf nicht sein, dachte Annie und ließ Petes Hand los, als fünf Männer ihn vorsichtig hochhoben. Ich kann ihn doch nicht zurückbekommen haben, nur um ihn wieder zu verlieren.
    Wie durch ein Wunder war der Rettungswagen inzwischen eingetroffen, und die Sanitäter standen bereits mit einer Trage in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher