Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
über den Rasen auf die beiden zu, während sie die Treppe zur Eingangstür hinaufstiegen. Er flüsterte im Laufen ins Mikrofon:
    „Annie, schließ die Tür ab und mach nicht auf, ganz egal, was passiert. Schalte die Alarmanlage ein, hol die Totenmaske aus dem Tresor und versteck sie irgendwo auf dem Dachboden. Dann verschwinde durch den Hintereingang und bring dich in Sicherheit. Verstehst du mich?“
    Noch während er redete, verriegelte sie bereits die Tür und schaltete die Alarmanlage ein. Dann rannte sie zum Tresorraum, holte die Totenmaske heraus und wuchtete die schwere Kiste auf den Dachboden. Eine weitere Träne rann ihr ungehindert über die Wange, und sie flüsterte: „Sei vorsichtig, verstehst du mich?“
    „Schau einer an, wenn das nicht der Wachhund ist“, sagte Joseph James zu Pete und lächelte ihn bösartig an.
    „Sie sollten mal Ihre Uhren zum Uhrmacher bringen. Sie sind ein bisschen früh dran.“ Pete lächelte. „Warum die Eile?“
    „Wir haben umdisponiert und uns entschlossen, zum Essen zu kommen“, entgegnete Joseph James. Er verschränkte feixend die Arme vor seiner breiten Brust. „Unser Terminplan ist heute ziemlich voll.“
    Joseph James.
    Natürlich. Schlagartig begriff Pete.
    Er musterte die beiden Männer und beschloss, es darauf ankommen zu lassen. Wenn er recht hatte, musste er die beiden so lange wie möglich reden lassen und sie vom Haus fernhalten. Gelang es ihm, sie dazu zu bringen, etwas Dummes zu sagen, würde die Aufzeichnung des Gesprächs Annies Unschuld beweisen, selbst wenn die Sache schiefging und er dabei ums Leben kam.
    Pete lächelte den größeren der beiden Männer breit an. „Nun ja, wir haben nur Dr. Golden erwartet, nicht Sie, Mr James. Oder Mr Joseph? Oder vielleicht … Mr Steadman?“
    Daraufhin trat der Mann einen Schritt auf Pete zu, sodass nur noch wenige Zentimeter zwischen ihnen lagen. „Vielleicht sollten Sie einfach die Klappe halten“, knurrte er.
    Volltreffer.
    Pete schaute Steadman unbeeindruckt an. „Mein Fehler. Sie müssen Mr Griesgram sein.“ Er wandte sich an Golden. „Damit wären Sie Mr Schmierig.“
    Pete baute auf Steadmans Jähzorn. Er wusste, dass Joseph James Steadman ihm am liebsten einen Schlag mit der Faust verpasst hätte, um sich für ihre erste Begegnung an dieser Stelle zu revanchieren. Das war gut. Wütende Leute dachten nicht klar. Wütende Leute achteten nicht auf das, wassie sagten, und das Mikrofon, das Pete auf der Haut trug, würde alles aufnehmen …
    „Wir sind gekommen, um mit Dr. Morrow zu reden“, warf Dr. Golden ein. Seine grünen Augen funkelten. „Ich würde das Ganze gern schnell hinter mich bringen.“
    „Zu schade“, meinte Pete. „Sie ist gerade in die Stadt gefahren und kommt frühestens in ein paar Stunden zurück.“
    Golden lächelte, und Pete fühlte sich an eine Echse erinnert. „Ich glaube nicht. Ihr Auto steht in der Einfahrt.“
    Im Haus hatte Annie inzwischen Whitley Scott beim FBI angerufen. Scott sagte, sie seien schon unterwegs. In etwa zwanzig Minuten würden sie da sein. Jetzt stand sie oben auf der Treppe und lauschte dem Gespräch draußen über die Kopfhörer.
    „Ich wette sogar darauf, dass sie hinter den Fenstern da oben steht und unser Gespräch belauscht“, hörte sie Golden sagen.
    „Vielleicht“, antwortete Petes Stimme träge, „vielleicht auch nicht. Warum sagen Sie mir nicht einfach, was Sie wollen, und ich schaue, ob ich Ihnen behilflich sein kann.“ Er machte eine Pause. „Vielleicht.“
    Draußen riss Steadman allmählich der Geduldsfaden. „Vielleicht halten Sie jetzt besser Ihre vorlaute Klappe, bevor ich Ihnen hiermit den Kopf vom Hals puste, Sie Schlaumeier.“ Damit griff er in seine Jackentasche und zog eine große Automatikpistole heraus. Er rammte Pete den Lauf unters Kinn.
    Auf Goldens Stirn trat deutlich eine Vene hervor, und Pete glaubte schon, den Mann treffe gleich der Schlag.
    „Sie ist ganz sicher groß genug, um jemandem den Kopf vom Hals zu pusten. Sie ist schätzungsweise aber auch ziemlich laut.“ Pete grinste frech. „Drücken Sie nur ab, und dieganze Nachbarschaft läuft zusammen, um nachzusehen, was los ist.“
    „Versteck die Waffe unter deiner Jacke“, mahnte Golden nervös.
    Im Haus krampfte Annie die Hände um das Treppengeländer. Pete wurde mit einer Waffe bedroht. Wo blieb nur das FBI? Nach ihrer Uhr würden sie mindestens noch fünfzehn Minuten brauchen. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit wünschte sie sich, das FBI
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher