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Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
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positioniert. Ohne innezuhalten, schoss Pete Steadman in den rechten Arm und ins Bein. Steadman drückte einen Sekundenbruchteil zu spät ab, und seine Kugeln flogen sonst wohin, trafen das Verandadach und die Hauswand.
    Dann folgten drei weitere Schüsse. Die Kugeln aus der Waffe, die Golden hielt, trafen Pete mit voller Wucht. Er wurde nach hinten geschleudert, zurück in den Hauseingang. Dort prallte er gegen die Wand des Foyers und fiel wie ein Stein zu Boden.
    Annie schlug die Eingangstür zu und verriegelte sie, sodass Steadman und Golden draußen blieben. Sie hämmerten mit den Fäusten gegen die Tür, warfen sich immer wieder dagegen, sodass sie unter ihrem Gewicht ächzte. Sehr lange würde die alte Tür dem nicht standhalten können. Obwohl sie aus massivem Holz war, würde sie früher oder später aus den Angeln brechen.
    Pete rührte sich nicht.
    „Pete“, sagte Annie. „Steh auf!“
    Sie hatte gesehen, dass die Kugeln ihn in die Brust getroffen hatten. Das bedeutete, dass ihm nichts passiert war, denn seine Jacke war ja kugelsicher.
    Aber er rührte sich einfach nicht.
    „Pete!“ Natürlich, er musste benommen sein. Wahrscheinlich hatte der Aufprall der Kugeln ihm die Luft aus den Lungen gepresst. Bestimmt musste er eine Minute oder so still liegen bleiben und erst einmal wieder zu Atem kommen. Trotzdem bekam sie es allmählich mit der Angst zu tun. Jeden Moment würden Golden und Steadman die Tür aufbrechen …
    „Pete, komm schon!“, schrie sie und schaute erstmals genauer hin.
    Blut.
    Petes Blut.
    Hellrot sickerte es unter ihm hervor und rann in die Spalten zwischen den Holzdielen …
    Mit einem Aufschrei stürzte sie zu ihm. Oh Gott, er blutet. „Bitte, du darfst nicht tot sein. Bitte, lieber Gott, lass ihn nicht tot sein!“
    Sie drehte ihn auf den Rücken, nahm nicht einmal wahr, dass die Tür splitternd aus den Angeln flog, dass Golden und Steadman sie anbrüllten und ihr mit ihren Waffen vor der Nase herumfuchtelten. Annie sah nur noch Pete und das Blut.
    So viel Blut. Es sickerte unter seiner Jacke hervor, tränkte den Bund seiner Jeans.
    Er atmet nicht. Gott, er atmet nicht!
    „Pete“, weinte Annie, berührte sein Gesicht, seine Haare, seine Arme. Die Arme, die sie gehalten hatten, die Lippen, die sie geküsst hatten … „Nein. Gott, nein! Pete, ich liebe dich, du darfst nicht tot sein …“
    Grob wurde sie gepackt und hochgerissen, weg von Petes Körper. Sie wehrte sich, schluchzte seinen Namen, versuchte wieder zu ihm zu gelangen. Ihre eigene Sicherheit war ihr egal. Golden schlug zu, und sie fiel zu Boden. Sie spürte keinen Schmerz, sie fühlte nichts außer der Trauer. Oh Gott, Pete ist tot …
    Er lag ausgestreckt auf dem Boden, einen Arm unter dem Körper, den anderen weit abgespreizt, die Finger gestreckt, als wollte er nach etwas greifen, nach ihr greifen …
    „Er ist tot“, meinte Golden und stieß Pete mit dem Fuß an. Seine grünen Augen glänzten beinahe fiebrig in seinem blassen Gesicht. Er wirkte erschreckend unmenschlich und eiskalt. Seine Nervosität war wie weggeblasen. „Öffnen Sieden Tresor, oder Sie sind es auch.“
    Annie saß einfach nur still da. Ihr war alles egal. Golden hatte Pete getötet, und damit auch sie.
    Fluchend zerrte Golden sie hoch und hinter sich her in Richtung Labor.
    „Verdammt noch mal, nun hilf mir doch endlich mal“, fuhr er Steadman an.
    „Und wie soll ich das bitte schön machen, Al?“, fragte Steadman, das Gesicht schmerzverzerrt. „Mir steckt eine Kugel im rechten Arm. Wahrscheinlich ist er gebrochen. Und ich blute wie Sau wegen dem Streifschuss am Bein …“
    „Klappe!“, unterbrach Golden ihn und stieß Annie vor dem Tresor zu Boden. Er hielt ihr die Waffe an die Schläfe. „Aufmachen!“
    Mit marionettenhaften Bewegungen zog Annie sich hoch und begann den Tresor zu öffnen. Golden würde sie töten. Sie wusste, dass er das tun würde, sobald sie ihm die Totenmaske gegeben hatte. Er hatte Pete getötet, und er würde auch sie töten.
    Aber er würde nicht ungestraft davonkommen. Wenn sie es schaffte, Zeit zu gewinnen, würden Whitley Scott und das FBI rechtzeitig eintreffen. Wenn sie genug Zeit gewann, würde sie es vielleicht sogar noch erleben, dass Golden und Steadman ins Gefängnis wanderten.
    „Sie haben das alles arrangiert, Golden“, sagte sie und drehte sich zu ihm um. Plötzlich war sie die Ruhe selbst. „Nicht wahr?“
    „Öffnen Sie den Tresor!“, zischte er.
    „Die Totenmaske ist nicht da drin“,
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