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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1
Autoren: Natalie Nimou
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Daher also weht der Wind. Es geht um meine Mutter. Das hätte ich mir eigentlich denken können. Clément hat mal wieder Schiss. Er durchschaut meine Mutter immer noch nicht wirklich, obwohl er sie mindestens tausend Mal beim Essen erlebt hat und die so ziemlich das genaue Gegenteil von mir ist: Unromantisch, rechthaberisch, hyperehrgeizig und die absolute Einsiedlerin ohne die Spur eines Taktgefühls. Abgesehen davon ist sie eine Seele von Mensch.
    Ich spucke die lange, Plätteisen-gedrehte Haarsträhne aus, die beim Kopfschütteln an meine m Lip-Gloss kleben geblieben ist. „Was soll denn das jetzt, Clément? Mama hockt seit zwei Wochen in ihrem Turm. Sie liegt mit ihrem Krimi in den Presswehen. Die hört nicht mal mehr das Knurren ihres eigenen Magens. So langsam solltest du wissen, wie meine Mama drauf ist.“
    „Das letzte Mal, als deine herzallerliebste Mama angeblich die Welt um sich herum vergessen hat, vergaß sie vor allem an der Schlafzimmertür ihrer Tochter anzuklopfen.“
    Das ist leider wahr. Die Alternative lautet aber Farbgestank und heilloses Durcheinander. „Ich schließe die Tür ab, sobald wir in meinem Zimmer sind Clé. Zweimal. Versprochen. Könntest du deinen Fuß jetzt wieder auf das Gaspedal stellen?“ Außerdem: Was glaubt Clément eigentlich? Dass ich mir nichts Schöneres vorstellen kann, als vor Mamas Augen mit einer Paddel behandelt zu werden? Überhaupt stehe ich der Sache selbst kritisch gegenüber, doch die Leute wollen heute keinen Blümchensex sehen. Die brauchen Action. Also muss ich dafür sorgen, dass mein Drehbuch topaktuell ist. Und ein wenig Abwechslung kann Cléments und meinem Sexleben weiß Gott nicht schaden.
    Wirklich zufrieden wirkt mein Schatz nicht, aber letztendlich ist das bevorstehende Abenteuer dann doch verlockender als die Angst vor meiner Mutter. Endlich geht die Fahrt weiter. Die Geschwindigkeit erhöht er jedoch nicht. Stattdessen schaltet Clément jetzt auch noch die Scheinwerfer aus. Dabei kennt er doch den Zustand unserer Auffahrt zur Genüge. Drei platte Reifen innerhalb eines Jahres. So langsam sollte er es gelernt haben.
    „Du den kst an die Schlaglöcher, Clé?“, frage ich vorsichtshalber.
    „Ich verstehe nicht, warum du nich t mit mir zusammenziehen willst“, beginnt Clément wieder mit seinem Lieblingsthema und durchkreuzt das erste, bis zum Rand mit Regenwasser gefüllte Schlagloch. Es kratzt erbärmlich, als das Unterteil des Wagens über die Steine ratscht. Selber schuld. Ich habe ihn gewarnt.
    „ Du weißt, dass ich mir keine eigene Wohnung leisten kann, Clé.“
    „Und du weißt, dass ich genug Geld für uns beide verdiene , Jade. Es sind keine Reichtümer, aber es genügt für ein eigenes Dach über dem Kopf und um nicht zu verhungern. Dein Drehbuch kannst du genauso gut schreiben, wenn wir zusammen wohnen. Ich habe doch nichts gegen deine Ambitionen. Ganz im Gegenteil: Ich bin stolz auf dich. Stell dir nur mal vor, wie schön das wäre. Wir könnten jede Nacht im selben Bett schlafen, niemand überrascht uns oder redet uns sonstwie drein. Wir wären eine richtige kleine Familie. Vielleicht könnten wir sogar ein Baby bekommen. Das wäre doch was.“
    Nicht wieder diese Leier. Schon gar nicht jetzt. Nicht, dass ich Clément nicht lieben würde. Ich liebe ihn, seit ich ihm im Sandkasten meine rosa Schaufel über den Schädel gebraten habe. Aber es ist definitiv zu früh für eine Familiengründung. „Ich will dir nicht auf der Tasche liegen, Clé. Lass uns ein anderes Mal darüber sprechen“, säusele ich so süß es geht, damit die Situation nicht eskaliert, „wir müssen keine Torschusspanik bekommen. Bis zur Rente liegen etliche Jahre vor uns. Außerdem dachte ich, dass wir uns einen schönen Abend machen. Wir sind noch jung. Und wild.“ Letzteres füge ich mit einem ausgesprochen sexy Unterton in der Stimme hinzu, doch im Moment ist mein Freund dagegen immun.
    „Deiner Mutter lie gst du auch auf der Tasche“, bemerkt er an Schlagloch Nummer zwei, und zwar gereizt. „Wo ist da die Logik?“
    So langsam vergeht mir die Lust, mit meinem langjährigen Freund ins Bett zu steigen. Andererseits will ich das Spanking unbedingt ausprobieren. In dem Drehbuch für meinen ersten Liebesfilm gerät die Hauptdarstellerin an einen Dom. Und ich finde, als Drehbuchautorin sollte man schon wissen, worüber man schreibt, wenngleich ich als Romantikerin es natürlich sanft und zärtlich liebe. Aber da ich gerade an der Stelle bin, wo der sexy
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