Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1
Autoren: Natalie Nimou
Vom Netzwerk:
nicht wahr sein. Clément will doch nicht mit mir Schluss machen. Das kann ich nicht glauben.
    „Also, ich gehe jetzt sofort. Wenn du mit deiner Mutter geplaudert hast, kannst du ja nachkommen. Du weißt, wo ich wohne, einen Schlüssel hast du. Mutti borgt dir bestimmt ihren schicken Jeep.“
    Hoch erhobenen Hauptes verlässt er das Zimmer.
    „Bleib ’, Clé! Bitte. Geh‘ nicht!“ Nackt wie ich bin, laufe ich ihm nach, versuche seinen Arm zu fassen. Doch er schüttelt mich ab wie eine Fliege. Bis zu seinem schäbigen Kastenwagen bleibe ich an ihm dran, aber er hat kein Erbarmen mit mir. Wortlos knallt er die Autotür zu, der Motor heult auf und die Kiste brettert über die Schlaglöcher.
    Erschüttert sehe ich den roten, auf und ab springenden Rücklichtern nach. Und dann ist Clé weg.
    ***
    Das hat mein Freund noch nie gemacht. Seit wir ein Paar sind, hat er mich nie stehen lassen. Ich ihn schon, ich bin Französin. Ich schmolle, wenn mir was nicht passt. Aber Clément doch nicht. Nicht mein friedlicher Clé.
    So, ich werde jetzt meine Mutter zusammenstauchen und dann fahre ich zu Clé, entschuldige mich bei ihm. Danach gibt es heißen Versöhnungssex. Und dann ist alles wieder gut.
    „Jade?“
    Das Mutter-Miststück! Ich fahre herum. Sie steht in der Haustür. In ihrem Reisekostüm. Warum? Wohin will sie?
    „Komm ins Haus, Jade. Du holst dir den Tod.“ Mutter dreht ihre gut schulterlangen, blonden Haare zusammen und steckt sie mit einem langen, braunen Stäbchen am Hinterkopf fest.
    „Den Tod hätte sich fast mein Freund geholt, nicht wahr, Mama?“ Zwar würde ich lieber meine Mutter nach draußen zitieren und ihr zurückgeben, was sie Clé und mir angetan hat, aber blöderweise muss ich zugeben, dass sie recht hat. Wie in einem Dezember zu erwarten, ist es verdammt kalt.
    „Nein!“, kreis cht Mama, als ich an ihr vorbeigehe. „Sofort mit dir ins Bad! Du blutest ja.“
    Leider hat sie schon wieder recht. Mein Hintern muss verarztet werden. Das weiß ich selbst. Also trabe ich hoch ins Bad.
    Sie folgt mir auf ihren klappernden Wildlederstiefeln, und ihr Parfüm, das den Namen Innocent trägt, macht mir schmerzhaft bewusst, dass ich dringend unter die Dusche muss.
    Während das heiße Wasser über meinen geschundenen Körper fließt, sucht sie die notwendigen Utensilien zusammen, um meinen Hintern zu verarzten.
    „Halt e bloß still“, ranzt sie mich an, als ich zusammenzucke, weil sie die blutenden Wunden (zwei sind es) mit einem feuchten Tuch säubert.
    „Das tut weh“, jammere ich.
    „Sag nur.“ Sie trocknet alles und hantiert mit irgendetwas hinter mir, das ich nicht sehen will.
    „ Auuuuu!“ Die Jodtinktur. Damit haben sie und Oma mich schon als Kind gequält, wenn ich auf die Knie gefallen war.
    „Was habt ihr euch bloß dabei gedacht?“, zetert sie und klebt mir Pflaster auf den Hintern.
    „Danke, Mama, es ist gut. Du hast mir für heute genug geholfen.“ Ich betrachte meinen Pavianarsch, auf dem jetzt auf jeder Backe ein großes, weißes Pflasterrechteck klebt, kurz im Spiegel. Dann stapfe ich zum Kleiderschrank.
    „Er hätte dich nicht schlage n dürfen“, knurrt meine Mutter.
    „Ich sagte doch, dass es Recherche für mein Drehbuch war. Clé wollte es nicht. Ich habe ihn dazu gezwungen. Hätte ich in einen SM-Club gehen sollen?“ Als ob ich eine Ahnung davon hätte, wo es solche Clubs überhaupt gibt. Ich suche meine sexiesten Klamotten aus dem Schrank. Das kleine Pinke, das wie eine zweite Haut an mir klebt. Darunter schwarze Strapse und den halbdurchsichtigen BH. Und die schwarzen High Heels mit den kleinen Schleifchen an den Hacken.
    „Trotzdem“, beharrt Mutter kopfschüttelnd (sie bevorzugt coole Klassik statt farbenfroh und sexy), „dein Gärtner hat keine Eier in der Hose! Er hätte sich gegen dich durchsetzen müssen.“
    Ausgerechnet. Ich bin froh, dass Clé ment so pflegeleicht ist. „Was wolltest du eigentlich mit mir bereden, bevor du meinen Freund zusammengeschlagen hast, Mutter?“ Ich bin fertig angezogen und gehe ins Bad zurück, um mich vor dem Theaterspiegel zu schminken. Den Spiegel hat Mama vor Jahren für uns gekauft. In der Hinsicht weiß sie, was Frauen brauchen.
    „Ich habe deinen Freund nicht zusammengeschlagen. Immerhin hat er unser Haus auf eigenen Beinen verlassen. Sieh es mal so: Ich bin meiner Tochter, die misshandelt wurde, zur Hilfe geeilt. Wenn du das verhindern willst, dann sag‘ mir rechtzeitig Bescheid, bevor aus deinem Zimmer Geräusche
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher