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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1
Autoren: Natalie Nimou
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mit dem Hexenbesen in den Händen. Sie ist bereit, den Unhold, der ihrer Tochter den Arsch versohlt, zur Strecke zu bringen.
    „Nein, Mutter“, brülle ich, „ lass ihn. Schlag‘ ihn nicht! Ich habe das so gewollt. Das ist ein Spiel.“ Ich weiß gar nicht, wo ich mit den Erklärungen beginnen soll, denn meine Mutter brät Clément dermaßen den Besen über den Rücken, dass er vom Bett rollt und dort mit geschlossenen Augen liegen bleibt.
    „ Oh, Mutter!“, ich springe auf und knie mich neben meinen Freund. „Das war eine Recherche für mein Drehbuch. Clé, wach‘ auf!“
    Inzwischen ist Mama in ihren hochhackigen braunen Wildlederstiefeln um das Bett herumgestakst. Ihr Gesicht ist kreidebleich und sie japst nach Luft als hätte sie Asthma. „Der Gärtner!“
    „ Mama!“
    „Das ist sein Beruf, oder etwa nicht?“
    Endlich schlägt Clément die Augen auf. Als er meine Mutter sieht, röhrt er wie ein Hirsch und schlägt sich eine Hand vor das Gesicht, mit der anderen versteckt er seinen spontan erschlafften Schwanz.
    „Raus, Mama, raus!“, kreische ich meiner Mutter ins Gesicht, bevor sie auch noch eine Bemerkung über Clés bestes Stück loslässt.
    „Ich gehe, Jade, ich bin ja schon weg. Aber ich muss dringend mit dir reden.“ Sie steht bereits im Bad, das unsere Zimmer eher verbindet als trennt.
    „Gleichfalls, Mama. Auch ich muss mit dir reden. Und es sind keine netten Dinge, die ich loswerden will.“ Ich wende mich wieder Clément zu, der mich düster ansieht. Es ist klar, dass ich ihn nie wieder in dieses Zimmer hineinbekomme. „Hat sie dich verletzt? Lass‘ deinen Rücken sehen.“
    „Innerhalb der nächsten halben Stunde muss ich mit dir reden“, tönt Mama zum wiederholten Male, bevor die Badezimmertür mit einem lauten Knall zufällt und gleich wieder ein wenig aufgeht. Doch damit hat Mama nichts mehr zu tun, ihre Schritte verhallen in der Ferne. Die Tür bewegt sich wegen des fehlenden Schlosses von ganz allein.
    „Verstehst du jetzt, warum ich das lieber in meinen eigenen vier Wänden machen wollte?“, stöhnt Clément.
    „Setz dich auf, Clé. Ich will nachsehen, ob du blutest.“ Ich mache mir wirklich Sorgen. Meine Mutter kann nicht einfach in mein Schlafzimmer rennen, meinen Freund niederstrecken und mich dann noch zu sich zitieren. Ich bin fassungslos.
    „Sie hat mich am Rücken getroffen“, jammert Clément, was ich längst weiß, und stellt sich auf die Beine.
    „Du bist vom Bett gefallen, Clé.“
    „Ich habe mich nur in Sich erheit gebracht vor dieser Hyäne“, mault er und wendet mir den Rücken zu.
    Quer über das Kreuz meines Freundes zieht sich ein langer, roter Streifen. Vorsichtig fahre ich mit einem Finger darüber. Da sehe ich den Rücken in meinem Ankleidespiegel. Einer inneren Eingebung folgend, stelle ich mich so hin, dass ich mein eigenes Hinterteil in Augenschein nehmen kann. Jetzt stockt mir der Atem. Der Striemen, den Mama Clé verpasst hat, ist ein rosé Streifchen im Vergleich zu dem Muster auf meinem Hintern. Mein Arsch glüht in der Tat wie der von einem Pavian.
    Anstatt Clés lächerliche Wunde zu lecken, fahre ich mit der flachen Hand über meinen Po. Als ich die Handfläche vor meine Augen halte, klebt Blut daran. Ach. Du. Liebe. Scheiße.
    „V erlange nie wieder so etwas von mir!“, mault Clément und klaubt seine Sachen zusammen.
    Was soll denn das? Will Clément etwa abhauen? Ich schürze meine Lippen und probe einen verführerischen Augenaufschlag, was angesichts meines brennenden Hinterteils gar nicht so einfach ist. Besonders zuversichtlich bin ich darum nicht, was das Ergebnis meines Wimpergeklimpers anbelangt. „Wollen wir unser kleines Tête-à-tête zu Ende bringen, Clé, Liebster?“
    „Sorry, Jade, aber mir ist endgültig die Lust vergangen.“ Die Hose hat er schon an. Ich kann ihn durchaus verstehen. Wenn ich mir vorstelle, dass mich die Mutter meiner Freundin verprügelt, die mich animiert hat, ihr den Hintern zu versohlen, würde ich auch machen, dass ich Land gewinne. Trotzdem kann es das doch wohl nicht gewesen sein. Neun Jahre Beziehung wirft man nicht einfach weg, nur weil man ein paar Probleme mit der Schwiegermutter hat. In unserem Ort wird er kaum eine andere finden. Höchstens die kugelrunde Mutter von der blöden Hélène, aber auf kreischende Blondchen steht Clé nicht.
    „Komm mit mir, Jade“, fordert Clément.
    „Ich spreche erst mit meiner Mutter, dann …“
    „Entweder sofort …“
    „Oder?“ Das darf
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