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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1
Autoren: Natalie Nimou
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Hauptdarsteller der sexy Hauptdarstellerin den Arsch versohlt, bietet es sich geradezu an, die Sache einmal auf ihre Funktionstauglichkeit zu überprüfen, bevor ich mich an die nächste Szene wage.
    Wenigstens parkt Clément endlich und zieht den Schlüssel ab. Nichts wie raus aus dem Wagen, bevor er es sich noch anders überlegt.
    Triumphierend zeige ich auf das hell erleuchtete Turmzimmer rechts oben an unserem Haus. „Da sitzt Mama vor ihrem Laptop und bringt den Mörder zur Strecke. Wie gesagt, seit zwei Wochen bin ich ihr nicht begegnet. So wie ich sie kenne, sehe ich sie erst drei Tage vor Weihnachten wieder. Ein weiteres Indiz, dass mit ihr vorläufig nicht zu rechnen ist, ist die fehlende Weihnachtsdeko. Wenn Mama mit ihrem Krimi fertig wäre, würde sich längst der künstliche Weihnachtsmann von der Dachrinne abseilen. Du weißt doch, wie kitschig sie um Weihnachten herum immer wird. Komm, Clé.“
    Um meinen Freund, der lieber heute als morgen mit mir eine Familie gründen würde, ein wenig zu beschleunigen, schenke ich ihm einen vielversprechenden Augenaufschlag.
    „Ich weiß nicht, warum ich mich immer wieder von dir um den Finger wickeln lasse“, stöhnt Clément erwartungsgemäß.
    „ Weil ich so süß bin und weil du mich liebst, seit wir uns im Kindergarten begegnet sind“, schnurre ich wie eine Katze und schiebe die Haustür auf. Blöderweise quietscht sie, als wäre sie ebenso alt wie das Haus selbst, obwohl Mamas guter Bekannter das hölzerne Ungetüm erst drei Wochen nach Omas Tod eingebaut hat.
    Clément verdreht die Augen.
    „Clé, entspann‘ dich.“ Schade, dass mein Freund über achtzig Kilo wiegt, sonst würde ich ihn die Treppe hochtragen. So muss ich ihn hinter mir herzerren und mir bei jedem Knarren der durchgetretenen Stufen sein fieses, leises Maulen anhören. Allerdings knarren die alten Stufen wirklich so furchterregend, dass ich selbst die Ohren spitze, ob Mama nicht vielleicht doch ihren Schreibmarathon unterbricht. Bei undefinierbaren Geräuschen sieht sie durchaus gern im Haus nach, ob Einbrecher anwesend sind. Bewaffnet mit einem alten Reisigbesen zieht sie dann los, und ich bin mir sicher, dass sie die Typen im Ernstfall damit vertrimmt und in die Flucht schlägt. Wenngleich sie dazu keinen Besen bräuchte, sie kann nämlich Karate.
    Aber alles bleibt ruhig. Wahrscheinlich ist sie über dem Computer eingeschlafen. Mit ein oder zwei Litern Merlot im Blut und wütend auf sich selbst, weil sie am Ende ihres Krimis nicht mehr zehn Seiten am Tag schafft, sondern nur noch zehn Worte. Ihr Ehrgeiz frisst sie eines Tages noch auf. Wenn sich die Dinge nicht nach ihrem Willen entwickeln, verstärkt sie ihre Anstrengungen, selbst wenn sie bereits mehr leistet als ein überdurchschnittlich ehrgeiziger Mensch jemals zu leisten imstande ist. Verbissen verfolgt sie ihr Ziel, ohne Rücksicht auf Verluste. Dabei kennt sie weder Angst, noch Gnade.
    Aber so weit ist es zum Glück nicht. Im Obergeschoss unseres Hauses, von der Treppe aus gesehen auf der linken Seite, liegen die beiden Zimmer meiner Mutter. Unter der hinteren Tür fällt ein dünner, gelblicher Lichtstreifen auf den Holzboden der Diele, der von ihrer altmodischen Brokerlampe mit dem grünen, gläsernen Schirm kommt, die sie von einer Lesereise nach London mitgebracht hat. Die Frau arbeitet. Daran besteht gar kein Zweifel. Was sollte sie auch sonst tun? Sie hat ja weder Freunde, noch Hobbys.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Hauses befinden sich meine zwei Zimmerchen. Ich ziehe Clément von der Treppe auf die Galerie, von der aus man in die Eingangshalle hinuntersehen kann. Alten Gemälden zufolge sieht es dort fast genauso aus wie im Jahr 1654, als das Haus, Erzählungen meiner Oma zufolge, einer verarmten Adelsfamilie gehörte, der es einer meiner Ur-ur-Großväter für ein paar Centimes abgeluchst hat. Aber momentan sieht man gar nichts, denn es ist stockdunkel. Besonders mein nachtblinder Freund sieht nichts, weshalb ich ihn geradezu in mein Schlafzimmer schieben muss.
    „ Hörst du“, ich kann es mir einfach nicht verkneifen, „zweimal drehe ich den Schlüssel im Schloss herum. Keine Chance für Mama, vorbeizukommen, um deinen prächtigen Schwanz zu besichtigen.“
    Glücklicherweise kommt Clément nicht auf die Idee, was für ein überflüssiges Unterfangen das Abschließen ist. Zwischen meinem Schlafzimmer und dem meiner Mutter liegt nämlich das Bad, das von beiden Schlafzimmern aus erreichbar ist – und die
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