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Gefaehrlich sueße Kuesse

Gefaehrlich sueße Kuesse

Titel: Gefaehrlich sueße Kuesse
Autoren: Barbara Hannay
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gebeten, ihr beim Abtrocknen zu helfen ...
    "Sie brauchen nicht abzuwaschen", sagte sie zu Rick. "Es sind ja nur ein paar Teller und ein Topf."
    Aber ihr Protest war zwecklos. Er räumte ab und begab sich in die Küche. "Ich bestehe darauf."
    Maddy folgte ihm. Sie lehnte sich gegen den Schrank und beobachtete ihn interessiert. Sie bemerkte, dass ihr Interesse nicht nur seinen praktischen Handgriffen galt. Sie konnte sehen, wie sich seine Muskeln abwechselnd in Armen und Schultern anspannten, der Schaum in der hellen Behaarung seiner starken Unterarme hängen blieb. Und wie sie ihn so von hinten betrachtete, musste sie zugeben, dass ihr gefiel, was sie sah.
    Sie nahm ein Küchenhandtuch und trocknete eifrig einen Teller ab. Es war nur Zeitverschwendung, Ricks Körper zu bewundern, nachdem er in ihr lediglich eine Art Jobvermittlung für seine Freundin sah.
    "Haben Sie einen Topfreiniger?" fragte er und betrachtete stirnrunzelnd die angebackenen Bohnenreste in der Pfanne.
    "Sicher", murmelte sie. Es kam ihr völlig absurd vor, mit einem wildfremden Mann Geschirr abzuwaschen. "Unter der Spüle. Ich hole ihn."
    Er trat ein wenig zur Seite, um ihr Platz zu machen. Wo war der Reiniger nur? Schließlich sah sie ihn, ganz hinten. Als sie gerade ihre Hand danach ausstreckte, klingelte das Telefon.
    Maddy richtete sich instinktiv auf und schlug mit dem Kopf gegen das Abflussrohr. "Autsch", entfuhr es ihr, als sie nach hinten kippte und gegen Ricks Beine stieß.
    "Langsam, langsam", sagte er belustigt und fing sie mit seinen nassen, schaumigen Händen auf. "Alles okay?"
    Maddy nickte. Er half ihr auf. "Ich gehe mal ran", sagte sie leise, aber das Klingeln hatte aufgehört. Der Anrufbeantworter schaltete sich ein.
    "Hallo Madeline! Überraschung! Ich bin's, Byron."
    Maddy blieb wie angewurzelt stehen. Ihr Herz fing an, heftig zu schlagen, und es wurde ihr eng in der Brust. Sie wollte zum Telefon eilen und den Hörer abnehmen, aber ihre Beine trugen sie nicht schnell genug. Byron? Was, um alles in der Welt, wollte er? Sie wollte es lieber erst gar nicht wissen.
    Aber die Stimme sprach weiter. "Ich habe gehört, dass Cynthia dir die Neuigkeit schon berichtet hat, Maddy. Von unserer Verlobung. Wir würden uns schrecklich freuen, wenn du dich um die Blumen kümmern könntest. Ruf doch zurück, die Nummer kennst du ja. Bis dann."
    Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie so dagestanden hatte, die Hände vor der Brust zusammengefaltet, und den Anrufbeantworter anstarrte, während ihr Herz zu zerspringen drohte.
    Ein diskretes Hüsteln holte sie in die Realität zurück. Rick stand neben ihr.
    "Fertig?" fragte sie leise.
    "Dasselbe könnte ich Sie fragen", entgegnete er. "Sie sehen aus, als wären Sie mit den Nerven völlig fertig. Das waren wohl keine guten Nachrichten?"
    "Nein." Sie versuchte zu lächeln. "Es war ... ich meine ... es
    ... nur ein neuer Auftrag."
    "Das kann nicht nur ein neuer Auftrag sein", sagte er mit ernstem Unterton. "Sie sind plötzlich so blass, als hätten Sie einen Vampir gesehen."
    Sie blickte ihn entgeistert an. "So etwas Ähnliches", entgegnete sie leise. Byrons unerwarteter Anruf hatte wie eine Bombe eingeschlagen.
    Rick führte sie zum Sofa. "Sie sollten sich hinsetzen."
    Maddy ließ sich aufs Sofa fallen, Rick setzte sich daneben und betrachtete sie aufmerksam. "Sie müssen nicht über den Vampir sprechen, wenn Sie nicht möchten", sagte er. "Das sollten Sie besser mit Ihrem Freund tun. Wann kommt er denn zurück?"
    "Oh ... ziemlich spät. Machen Sie sich keine Sorgen um mich, Kick."
    Rick hatte glasklar kombiniert. "Es gibt gar keinen, stimmt's?"
    "Was?"
    "Diesen Freund. Ich bin nicht Sherlock Holmes, aber es gibt nicht das geringste Anzeichen für ein männliches Wesen hier.
    Ich habe die ganze Woche über nicht einmal seinen Schatten gesehen."
    Maddy zupfte an einem Faden des Sofaüberwurfs herum. Es hatte wirklich keinen Sinn, Rick weiterhin etwas vorzumachen.
    "Nein", seufzte sie. "Der neue Freund existiert nicht. Noch nicht", fügte sie rasch hinzu.
    "Sie wollten also damit neulich nur die Frau in Ihrem Laden abwimmeln? Sie war wirklich penetrant."
    Dafür hätte Maddy Rick küssen können. Es tat so gut, dass er sie verstand. Er hatte Cynthia sofort durchschaut. "Es war das Einzige, was mir in dem Moment einfiel", gab sie zu.
    "Dieser Byron, der heute Abend angerufen hat, ist Ihr Exverlobter, nicht wahr?"
    Maddy nickte. "Er ... er hat vor sechs Wochen unsere Verlobung gelöst, und jetzt... ist er
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