Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrlich sueße Kuesse

Gefaehrlich sueße Kuesse

Titel: Gefaehrlich sueße Kuesse
Autoren: Barbara Hannay
Vom Netzwerk:
ihn erwartungsvoll an.
    "Maddy?" Seine Augen leuchteten kurz auf, aber sie wusste nicht, ob es ein Zeichen von Überraschung oder Interesse war.
    "Sie haben Glück", sagte sie und ließ sich von seiner zurückhaltenden Art nicht beeindrucken, "es ist der letzte Strauß", fuhr sie fort.
    Er folgte ihr zum Ladentisch, wo sie das Gebinde geübt in transparentes Zellophanpapier mit fröhlichen gelben Punkten einschlug. "Das wird den Patienten ein wenig aufheitern!"
    erklärte sie.
    Als sie ihm die Blumen übergab, huschte eine Gestalt in rotem Lackregenmantel in den Laden, die ziemlich durchnässt zu sein schien.
    "Maddy! Gott sei Dank!" sagte sie.
    Maddy erkannte die hellblonde Frau sofort,- und ihr Lächeln verschwand. "Cynthia? Ich ... ich habe dich ja seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen." Und auch nicht im Mindesten vermisst, hätte sie am liebsten hinzugefügt. Sie konnte Cynthia Graham nicht ausstehen.
    Cynthia erwiderte nichts. Sie ließ den Blick über die Schnittblumen gleiten. "O nein! Keine mehr da!" jammerte sie und sah Maddy entgeistert an. "Hast du denn keine blauen Iris mehr?"
    Ihr enttäuschter Blick streifte Rick, der den Strauß Iris in der Hand hielt. Bestürzt zog Cynthia die Augenbrauen hoch. "Haben Sie die gerade gekauft? Waren das die Letzten?"
    "Es tut mir Leid, Cynthia", mischte sich Maddy schnell ein,
    "ich bin sicher, wir werden etwas Passendes für dich finden, sobald ich den Herrn zu Ende bedient habe." Sie hatte bemerkt, wie Ricks Blick zwischen ihr und Cynthia hin-und hergeschweift war.
    "Aber ich wollte doch unbedingt welche für Byron", beharrte Cynthia ungeduldig.
    "Byron?" Maddys Lächeln verschwand schlagartig. Sie fühlte, wie ihr der kalte Schweiß ausbrach. Was, in aller Welt, hatte ihr Exverlobter mit Cynthia zu tun? Sie hatte plötzlich eine böse Vorahnung und musste sich am Ladentisch festhalten.
    Obwohl sie mit ihrer Fassung rang, bemerkte sie, dass Rick Lawson langsam ungeduldig wurde und bezahlen wollte. Als sie sich räusperte und weitermachen wollte, wurde sie von Cynthia unterbrochen.
    "Aber Maddy, wusstest du das noch nicht von Byron und mir?" Ihre säuselnde Stimme verriet geheucheltes Bedauern.
    Nachdem sie sich kurz nach Rick umgesehen hatte, fuhr sie fort:
    "Es ist mir ja so unangenehm, dass du es ausgerechnet von mir erfahren musst, meine Liebe, da du doch ganz sicher warst, dass ihr beiden Hübschen heiraten würdet. Aber nachdem er mit dir Schluss gemacht hat ... nun ja, hat er sich wohl Hals über Kopf in mich verliebt."
    "Er hat was?" Maddy hätte am liebsten laut aufgeschluchzt.
    "Byron und ich sind verlobt."
    Fassungslos presste sich Maddy die Hand auf die Lippen und versuchte, ihre aufsteigende Übelkeit niederzukämpfen. Es war ihr so peinlich, dass auch noch eine fremde Person, nämlich Rick Lawson, diese niederschmetternde Nachricht mit anhörte!
    Er machte allerdings einen völlig unbeteiligten Eindruck, stand mit dem Rücken zu den beiden Frauen und schien etwas an der Decke zu betrachten.
    Der Blick auf seinen breiten Rücken gab Maddy die Kraft, sich zusammenzureißen. "Ich freue mich ja so für dich, Cynthia", erwiderte sie honigsüß und hoffte, dass es spontan und aufrichtig klang. Dann fügte sie trotzig hinzu: "Es braucht dir überhaupt nicht Leid zu tun, ich bin schon wieder in festen Händen."
    Cynthia zog ungläubig die Augenbrauen hoch, und eilig fügte Maddy hinzu: "Ich habe einen neuen Freund." Sie wies mit dem Kopf auf Rick Lawson. "Er zieht sogar heute bei mir ein." Diese dreiste Lüge ließ Maddys Herz schneller schlagen.
    Cynthias Gesichtsausdruck verriet deutlich, dass sie diese Neuigkeit nur widerwillig schluckte. Maddy hatte also den richtigen Nerv getroffen.
    Rick Lawsons Geduld war nun endgültig erschöpft. Er drehte sich verärgert um und legte den Strauß auf den Ladentisch zurück. "Hier, Sie können ihn haben", fuhr er Cynthia an. "Ich kann ein andermal wiederkommen. Der Patient wird noch länger im Krankenhaus bleiben."
    Maddy versuchte verzweifelt, die Situation in den Griff zu bekommen. "Ganz sicher? Aber das ist doch nicht nötig ..."
    "Kein Problem, wirklich", versicherte Rick, machte eine beschwichtigende Handbewegung und ging zum Ausgang. Es war offensichtlich, dass er so schnell wie möglich entkommen wollte. "Nicht der Rede wert." Er rang sich ein Zahnpastalächeln ab, und schon war er draußen.
    "Das ist wirklich sehr freundlich", rief Maddy ihm nach.
    Cynthia kniff die Augen zusammen. "Du kannst ihm sicher andere
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher