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Gefaehrlich sueße Kuesse

Gefaehrlich sueße Kuesse

Titel: Gefaehrlich sueße Kuesse
Autoren: Barbara Hannay
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Samstagvormittag im Laden. Maddy brauchte sich also nur noch um die Blumen für die Hochzeit der Jamesons am Nachmittag zu kümmern und hatte schon so gut wie alles vorbereitet. Der Sonntag gehörte somit ihr.
    Eigentlich zwei lange trostlose Tage ohne Verabredung oder Einladung ...
    Und - natürlich ohne Byron.
    Maddy versuchte, auf andere Gedanken zu kommen. Sie konnte sich schließlich nicht ewig in Selbstmitleid ergehen. An Byron und Cynthia zu denken war noch weit schlimmer als an Rick Lawson.
    Als es plötzlich an der Tür klingelte, blieb sie ganz ruhig.
    Wochenlang hatte sie auf einen Anruf oder einen Besuch gewartet und schließlich endgültig die Hoffnung aufgegeben, dass Byron sich noch einmal melden würde. Sie stand langsam auf, strich einige Toastkrumen von ihrem T-Shirt. Als sie barfuß zur Wohnungstür ging, bemerkte sie, dass eine Bohne eine hellbraune Spur in Höhe ihrer Brust hinterlassen hatte. Als sie rasch mit einem Küchentuch darüber wischte, machte sie den Fleck nur noch schlimmer.
    Dann riss sie die Tür auf und wich sofort zwei Schritte zurück.
    "Hi", sagte Rick Lawson.
    "Oh!" Damit hatte sie nicht gerechnet. Der Anblick dieser durch und durch männlichen Gestalt, die den Türrahmen fast ausfüllte, verschlug ihr den Atem. Was, um alles in der Welt, wollte er denn hier?
    "Mr. Lawson?" Es konnte nur einen Grund für sein Auftauchen geben. "Sind Sie gekommen, um sich zu entschuldigen?"
    Er zog fragend die Augenbraue hoch. "Wie bitte?"
    Maddy verdrehte die Augen. "Sie haben also eingesehen, dass Sie letzte Woche sehr unfreundlich zu mir waren, nachdem ich alle Mühe hatte, Ihnen neue Blumen zu besorgen?"
    Er betrat einfach ihre Wohnung, und Maddy wich zurück.
    "Ich war nicht unfreundlich, Madeline, nur zurückhaltend."
    "Und heute bin ich zurückhaltend. Was wollen Sie?" fragte sie.
    "Ich brauche einen Rat."
    "Tatsächlich?"
    "Ja, wirklich", antwortete er und lächelte belustigt. "Nachdem Sie mir die kleine Lektion in Sachen Nachbarschaft erteilt haben, gedenke ich, Ihr Angebot anzunehmen."
    "Mein Angebot?" wiederholte sie und bemerkte im selben Moment, wie albern das war. Wollte sie noch einmal alles vermasseln?
    "Abendessen", wiederholte er mit einem Wort. Er zauberte eine teuer aussehende Rotweinflasche hinter dem Rücken hervor.
    "Sie hatten abgelehnt", entgegnete Maddy und stemmte die Hände in die Hüften.
    Rick rieb sich nachdenklich das Kinn. Dann lächelte er jungenhaft. "Ich brauche Tapetenwechsel. Sam geht es viel besser, und die Besuche sind recht anstrengend. Ich bin sicher, Sie können mir helfen."
    "Ich wüsste nicht, wie ich Ihnen helfen könnte, Rick", erwiderte Maddy völlig verwirrt. "Ich glaube nicht, dass Sie von mir Ratschläge benötigen, wie Sie Ihre Freundin während ihrer Genesung bei Laune halten können."
    Rick musste lachen. Er übergab Maddy die Weinflasche und kratzte sich am Kopf. "Ich hätte gern einen geschäftlichen Rat.
    Sie scheinen einen gut florierenden Laden zu haben, und ich würde gern etwas im Interesse meines Partners unternehmen."
    Maddy lächelte verlegen. Sie hatte das Geschäft vor ungefähr eineinhalb Jahren von ihrem Großvater geerbt und fühlte sich gar nicht so erfahren. Aber schließlich war ihr an einem einsamen Freitagabend alles willkommen, wenn es nur von Byron ablenkte.
    Rick folgte seiner Nase und ging auf die Küche zu. "Was essen Sie denn da? Ist das Chili?"
    "Chilibohnen", antwortete sie trocken. "Auf Toast." Er musste ausgerechnet an einem Abend auftauchen, an dem sie sich für schnelle Küche entschieden hatte.
    "Mit Käse?"
    Beinahe hätte sie sich wie üblich sofort erboten, all ihre Schätze aus dem Kühlschrank zu holen und daraus ein respektables Mahl zu zaubern. Aber nicht für Rick Lawson, dieses launische Scheusal. Für ihn wollte sie nicht auch nur einen Finger krumm machen.
    "Ohne Käse", log sie ungeniert.
    "Salsa?"
    "Nein."
    "Mit Maischips oder Sauerrahm liege ich wohl auch völlig falsch?"
    "Völlig."
    Er hatte die Daumen in die Gürtelschlaufen seiner Jeans geschoben, und Maddy konnte nicht umhin, zu bemerken, dass sie perfekt saßen und sich darunter seine wohlgeformten Muskeln abzeichneten.
    "Ich habe Sie nicht erwartet", sagte sie.
    "Natürlich nicht", antwortete Rick und zuckte die Schultern.
    "Hätte Ihr Freund etwas dagegen?"
    Maddy hatte plötzlich ein flaues Gefühl in der Magengegend.
    Sie schüttelte den Kopf. Wenn sie nur ein Fünkchen Mut hätte, würde sie ihm jetzt gestehen, dass es gar keinen
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