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Gefaehrlich sueße Kuesse

Gefaehrlich sueße Kuesse

Titel: Gefaehrlich sueße Kuesse
Autoren: Barbara Hannay
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lächelte. "So viel zum Befund. Komm, setz dich doch und erzähl mir, wie der Gutsbesitz mit dem Feuer fertig geworden ist."
    "Torrington ist kein Härchen gekrümmt worden", berichtete Sam. "Deine Brandschneisen haben prächtig standgehalten, und ein Sandsturm hat schließlich alle schlimmen Befürchtungen beseitigt." Maddy beobachtete, wie Sam den Blick durch das Zimmer schweifen ließ. "Es ist eigenartig", sagte er, "dass wir praktisch die Rollen getauscht haben. Als wir uns kennen lernten, hast du mich im Krankenhaus besucht."
    "Ja", sagte Maddy nachdenklich und hoffte, Sam würde diese Erinnerung nicht dazu nutzen, Rick ins Gespräch zu bringen. Sie hätte es nicht ertragen, jetzt quasi einen Nachruf auf ihre gescheiterte Beziehung zu hören.
    Wie erwartet, hatte sie nichts mehr von ihm gehört, seit sie ihn weggeschickt hatte.
    "Ich denke, es ist viel zu heiß, um etwas anzupflanzen", fügte sie schnell hinzu, um das Gespräch in Gang zu halten.
    Sam nickte und sah sie erwartungsvoll an.
    Sie wusste, dass er jeden Moment anfangen würde, von Rick zu sprechen. Und sie musste unbedingt vermeiden, in Tränen auszubrechen.
    "Dann stellst du dich also auf einen langen, heißen Sommer auf Torrington ein, Sam?"
    "Ja, doch." Er lächelte. "Letztes Jahr um diese Zeit waren wir gerade direkt an der Front. Ich freue mich schon auf ruhigere Zeiten. Dieses Jahr wird so ganz anders werden als die Jahre davor. Ich werde mir alle Fernsehserien ansehen und ab und zu ein Gläschen mit dem Nachbarn trinken. Es wird ein ganz neues Gefühl sein, draußen unterwegs zu sein, ohne ständig irgendwelchen Kugeln auszuweichen."
    Maddy lächelte und versuchte, nicht daran zu denken, dass Rick jetzt vielleicht irgendwo gefährlichem Kugelhagel ausgesetzt war.
    "Und du, Maddy? Hast du schon interessante Pläne, was du jetzt machen wirst?"
    "Ich gehe nach Hause und lasse mich von meiner Familie verwöhnen."
    "Hört sich... nett an."
    Beide schwiegen verlegen. Der sonst so redselige Sam schien verzweifelt nach Worten zu suchen. Vielleicht hatte er genauso große Probleme damit, nicht über Rick zu reden, wie sie selbst.
    Immerhin war Rick das Bindeglied zwischen ihnen beiden. Sam musste gespürt haben, dass sie das Thema nicht anschneiden wollte.
    Er umfasste liebevoll ihre Hände. "Ich wünsche dir eine gute Genesung und dass du wieder ganz die Alte wirst", sagte er schließlich. "Ich vermisse den strahlenden Ausdruck in deinen Augen, Maddy."
    O Sam, dachte sie. Da wirst du noch einige Zeit warten müssen. Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder glücklich sein werde.
    Sie versuchte ganz fest, ein kleines Lächeln zu Stande zu bringen, zu mehr reichte es nicht. "Und du solltest dich mit meinem Vorschlag befassen, ein oder zwei Hektar mit Geraldton-Büschen zu bepflanzen. Die Nachfrage in den Blumenläden ist bereits groß."
    Sam zog die Augenbrauen hoch. "Ich hatte es ganz vergessen, aber es ist eine gute Idee. Im neuen Jahr werde ich mich gleich darum kümmern."
    Er stand auf, beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie, und Maddy verabschiedete sich von ihm mit einem Wangen-Kuss.
    Dann atmete sie tief ein, um ein Schluchzen zu unterdrücken.
    Sie konnte sich fast nicht mehr beherrschen, sich doch noch nach Rick zu erkundigen.
    Wo ist er? fragte ihre innere Stimme flehentlich.
    Sam, der nicht ahnte, wie aufgewühlt Maddys Gefühle waren, schwang einen kleinen Rucksack über die Schulter und drückte Maddys Arm. "Bis bald", sagte er, und seine Stimme zitterte leicht. Dann ging er langsam zur Tür hinaus.
    Aber so konnte sie ihn nicht gehen lassen.
    Plötzlich schien es ihr unausweichlich, wenigstens zu fragen, wo Rick war, obwohl sie sich dadurch kein bisschen besser fühlen würde. Wenn er bereits außer Landes war, wie sie annahm, hatte sie ihn endgültig verloren. Dann sollte sie ihn wirklich vergessen.
    Für immer.
    Aber trotz ihres verzweifelten Wunsches, das in Erfahrung zu bringen, stand sie nur wie angewurzelt da, anstatt Sam hinterherzulaufen. Sie wollte seinen Namen rufen, doch heraus kam nur ein Flüstern.
    Dann ergriff sie die Panik und trieb sie endlich aus dem Zimmer. Sie sah Sam gerade noch am Ende des Korridors.
    "Sam!" schrie sie, doch ihre Stimme war nicht kräftig genug.
    Ein verzweifeltes Schluchzen brach aus ihr heraus und mit ihm der gellende Schrei: "Sam!"
    In buchstäblich letzter Sekunde sah sie, dass er stehen blieb.
    Er drehte sich um und blickte angestrengt in ihre Richtung.
    Maddy rannte winkend auf ihn zu, aber
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