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Gefaehrlich sueße Kuesse

Gefaehrlich sueße Kuesse

Titel: Gefaehrlich sueße Kuesse
Autoren: Barbara Hannay
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Abend so romantisch wie möglich zu gestalten."
    "Romantik", wiederholte Maddy zynisch und sah in den nachtblauen Himmel.
    "War das nicht, was du wolltest? Dein Partner sollte doch romantisch sein."
    Maddy fühlte sich elend, sie war kurz davor, in Tränen auszubrechen. "O Rick, glaubst du wirklich, dass das Romantik ist?"
    Er seufzte und versuchte nervös, seinen Hemdkragen zu lockern. "Ich gebe ja zu, dass ich nicht besonders einfallsreich bin", sagte er. "Mein Leben besteht mehr aus harten Fakten als aus Träumereien. Vielleicht hätte ich das Gedicht mit einem Flugzeug an den Himmel malen sollen oder so etwas. Ich weiß auch, dass ich nicht der geborene Dichter bin." Er versuchte zu lächeln. "Aber wenigstens habe ich dich mit meinem Gesang verschont. Da wärst du mir bestimmt davongelaufen."
    Nun musste sie doch lächeln. Sie beugte sich vor, sah ihn ernst an und sagte leise, aber bestimmt: "Ich habe wirklich lange an uns geglaubt. Aber nach Byron ... und ... nach unserer Unterredung auf Torrington hat mich die Realität eines Besseren belehrt. Der Traum ist aus, jetzt geht es nur noch um die Wirklichkeit. Und in Wirklichkeit hat sich nichts geändert.
    Nichts ist anders als vor zwei Wochen, als du mir sagtest, es gebe keine Zukunft für uns. Nur, dass ich inzwischen bei einem Buschfeuer verletzt wurde."
    Ricks Gesichtszüge wurden hart.
    "Ich weiß nicht", fuhr Maddy fort, "vielleicht hast du ein schlechtes Gewissen, vielleicht hast du Mitleid mit mir. Oder vielleicht möchtest du einfach der goldene Prinz sein, wie schon viele Male zuvor, und das war's dann."
    "Ich wollte dir einfach einen romantischen Abend bereiten, Maddy. Ich habe das alles nicht arrangiert wegen ein paar Verletzungen bei einem Buschfeuer. Ich habe es für dich getan."
    Er stand auf, schob die Hände in die Hosentaschen und blickte zum sternenübersäten Himmel hinauf, als erhoffte er sich von dort den rettenden Rat. Als er Maddy erneut ansah, war sein Blick voller Zorn.
    "Offensichtlich kann ich meine Gefühle mit meinem Körper besser ausdrücken als mit Worten. Worte können verdreht und missverstanden werden." Sein finsterer Blick schien sie zu durchbohren, und sie hätte am liebsten die Augen wieder zugemacht.
    Statt dessen stand sie auf. "Dein Körper mag sicherlich ...
    sehr überzeugend sein", sagte sie mit gepresster, leicht zittriger Stimme. "Und dieser Abend war ein zauberhafter Einfall, Rick.
    Versteh mich nicht falsch. Ich habe ihn wirklich sehr genossen.
    Aber ...", sie hatte Mühe, die plötzlich aufsteigenden Tränen zu unterdrücken, "... du bist immer noch Rick Lawson, der berühmte Auslandskorrespondent. Und wenn ich aus dem Krankenhaus entlassen werde, bist du vielleicht irgendwo in ...
    in Israel oder in der Antarktis oder sonst wo. Kannst du dich an unsere letzte Unterhaltung erinnern? Du sagtest, du wolltest Liebe und Romantik zu deinen Bedingungen."
    "Aber ich weiß jetzt, dass ich dich liebe!"
    Eine Sekunde lang befürchtete Maddy, die Tränen nicht mehr zurückhalten zu können. Sie versuchte eisern, sich auf das Muster der Tischdecke zu konzentrieren, bis der brennende Druck in ihren Augen langsam nachließ und sie wusste, dass sie ihr Gesicht nicht verlieren würde. Sie schüttelte den Kopf langsam und sagte traurig: "Gute Nacht, Rick." Auf dem Weg zur Tür sah sie sich noch einmal nach ihm um. Er war kreideweiß. "Ich gehe jetzt in mein Zimmer zurück und wäre dir sehr dankbar, wenn du mir nicht nachkommen würdest."

10. KAPITEL
    Zwei Tage später schlenderte Sam in Maddys Krankenzimmer, als sie gerade von einem Spaziergang draußen zurückgekommen war. Sie war überrascht, wie sehr sie sich freute, sein vertrautes freundliches Lächeln zu sehen.
    "Wirklich schön, dich zu sehen", rief sie ehrlich begeistert.
    "Und wie ich mich erst freue, Maddy!"
    "Du hast Glück, dass ich überhaupt noch hier bin. Ich werde heute Abend entlassen. Sieh mal, ich kann meine Finger schon wieder bewegen." Sie demonstrierte stolz deren Beweglichkeit.
    Sam runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf, als er sie näher ansah. "Und, wie geht es dir?"
    "Ausgezeichnet. Es hat so gut getan, diese schrecklichen Verbände loszuwerden. Meine linke Hand war gar nicht so schlimm verbrannt, ich brauche nur noch ein wenig Pflaster auf der Innenfläche. Die rechte Hand wird etwas länger brauchen, aber es werden keine Hautverpflanzungen oder ähnlich ekelhafte Behandlungen nötig sein." Maddy machte eine kleine Pause, um Luft zu holen, und
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