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Geborgen in den Armen des Scheichs

Geborgen in den Armen des Scheichs

Titel: Geborgen in den Armen des Scheichs
Autoren: LIZ FIELDING
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Kaffee aus kleinen Tassen.
    Entschlossen stieg sie aus ihren Sandaletten und machte barfuß einen Schritt vorwärts. Dabei rutschte der Schleier von ihrem Haar, vielleicht, weil er sich irgendwo verfangen hatte oder festgehalten worden war, jedenfalls betrat sie mit bloßem Haupt den Saal, und es wurde totenstill.
    Der Emir erhob sich, streckte ihr die Hand zur Begrüßung entgegen und sagte: „Lady Rose. Wir haben uns um Ihre Sicherheit Sorgen gemacht. Bitte …“ Er lud sie ein, näher zu treten.
    Sie durchschritt die ganze Länge des Raumes und verbeugte sich, „Danke, Hoheit. Wie Sie sehen, ist mir nichts geschehen. Wenn Sie Kalil al-Zaki haben verhaften lassen, so bitte ich um seine Freilassung.“
    Gemurmel erhob sich, bis der Emir mit einem Blick Ruhe gebot.
    „Wer ist Kalil al-Zaki?“, fragte er.
    „Wer er ist?“ Sie schnappte nach Luft. „Das wissen Sie nicht? Sein Großvater wurde vor fünfzig Jahren verbannt und ihm alles genommen, was ihm etwas bedeutete. Ihr Neffe besitzt ein Apartment in dieser Stadt, doch Sie tun so, als existierte er nicht.“
    Nun breitete sich Schweigen aus. Doch Lydia wollte sich an kein höfisches Protokoll halten. Auch einem Emir war die Wahrheit zumutbar.
    „Kalil al-Zaki ist ein Ehrenmann, ein Mann mit Verantwortungsgefühl für seine Familie und der Gründer eines internationalen Unternehmens, das in jedem Land willkommen wäre. Er hofft auf nichts anderes als Ihre Erlaubnis, seinen sterbenden Großvater nach Hause bringen zu dürfen.“
    Diesem Ausbruch folgte eine geradezu atemlose Stille. „Und was ich Ihnen noch mitteilen möchte, mein Name ist Lydia Young. Lady Rose macht zurzeit Ferien, wo sie nicht vierundzwanzig Stunden am Tag von Fotografen belästigt wird.“
    Weil sie fast alles gesagt hatte, was sie sagen musste, sank sie auf die Knie. „Der Sohn Ihres Urgroßvaters liegt im Sterben, Exzellenz. Wollen Sie ihm nicht erlauben, nach Hause zu kommen?“
    Kal war zu spät gekommen, um Lydia aufzuhalten. Er wurde von Wächtern an der Tür festgehalten und musste mit ansehen, wie sie den Herrscher des Landes beschimpfte.
    Doch als sie sich um Gnade bittend auf die Knie warf, waren die Wächter zu verdutzt, um auf ihn zu achten. Kal machte sich frei, lief zu ihr und half ihr auf. Dann berührte er seine Stirn, sein Herz und verbeugte sich vor ihr.
    „ Ya malekat galbi, ya rohi, ya hahati . Du bist schön, meine Seele, mein Leben. Dir gehört mein Herz. Amoot feeki . Ohne dich gibt es kein Leben. Ich wusste nichts davon, Lydia. Bitte glaube mir. Ich wusste es nicht.“
    Als sie ihm antworten wollte, trat der Emir näher. „Ich habe mir Ihre Bitte angehört, Lydia Young.“
    Damit war sie entlassen. Doch als Kalil mit ihr gehen wollte, sagte der Emir. „Nun möchte ich hören, was Kalil al-Zaki zu sagen hat.“
    Sie berührte seine Hand. „Bleib.“
    „Nein …“
    „Kal, um Himmels willen, dies ist, was du wolltest. Schlage diese Chance nicht aus.“
    Sie wandte sich ab und ging davon.
    Binnen vierundzwanzig Stunden war sie wieder zu Hause. Ihre Mutter nahm sie schweigend in die Arme. Und da, endlich fiel die Betäubung von Lydia ab, und sie ließ den Tränen freien Lauf.
    Man hatte sie in den Palast der Prinzessin gebracht, ihr zu essen und zu trinken gegeben, sie frisch eingekleidet. Das Britische Konsulat hatte ihr auf eigene Bitte hin Ersatzpapiere ausgestellt, weil ihr Pass noch in Bab el Sama war. Vor der Wohnung ihrer Mutter drängten sich die Reporter noch immer auf dem Bürgersteig. Bald rief Rose an, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen, ihr zu danken und sich für den Medienrummel zu entschuldigen.
    „Sie haben mein Leben verändert, Lydia. Wie kann ich mich erkenntlich zeigen?“
    „Ich hätte gerne bald mein Auto zurück. Übermorgen beginnt wieder meine Arbeit.“
    „Tut mir leid, ich hatte einen kleinen Unfall“, sagte Rose. „Nein, es war ein bisschen mehr als ein kleiner Unfall. Der Wagen musste verschrottet werden. Doch George, mein Verlobter, hat schon Ersatz besorgt. Einen niedlichen roten Käfer. Ich veranlasse, dass er morgen geliefert wird.“
    „Vielen Dank. Und Rose, ich gratuliere und hoffe, dass Sie glücklich werden.“
    „Danke. Ich schicke Ihnen und Ihrer Mutter eine Einladung zur Hochzeit.“
    Nach diesem Gespräch rief Lydia die Doppelgänger-Agentur an und sagte, dass sie nicht mehr zur Verfügung stehe.
    Von Kal war noch immer keine Nachricht gekommen. Da sie weder mit Reportern noch Fotografen noch Verlagen,
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