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Geborgen in den Armen des Scheichs

Geborgen in den Armen des Scheichs

Titel: Geborgen in den Armen des Scheichs
Autoren: LIZ FIELDING
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nicht hinterlassen. Es hätte dringlicher geklungen, als es war. Also ließ sie sich ein zweites Frühstück bringen und ging danach im Garten spazieren und wartete.
    Mehr aus Langeweile denn aus Neugier wollte sie sich im Internet die Schlagzeilen ansehen. Das Blut gefror ihr in den Adern, als sie las: Lady Rose gekidnappt.
    Und dazu waren Fotos veröffentlicht. Sie zeigten sie allein am Strand, dann eines, als Kalil sie im Vorbeireiten auf den Sattel hob, und ein letztes, als er mit ihr in der Ferne verschwand.
    Für den Fotografen hatte es sich gelohnt, so lange auf der Lauer zu liegen.
    Oder hatte er einen Tipp erhalten?
    Von wem? Wer hatte Interesse daran, die Weltpresse auf sich aufmerksam zu machen?
    Es gab nur einen Menschen in Bab el Sama: Kalil al-Zaki. Dena war gewiss auch von der Absage der Prinzessin unterrichtet worden und hatte mit Kal darüber gesprochen. Was dann folgte, musste eine Verzweiflungstat gewesen sein, um die Weltöffentlichkeit auf das Schicksal seines sterbenden Großvaters aufmerksam zu machen.
    Nun konnte der Emir nicht mehr so tun, als wäre Kal unsichtbar, sondern musste zur Kenntnis nehmen, dass sein Neffe sich in seinem Land aufhielt. Und weil die Fotos auf eine Straftat hinwiesen, musste er ihn verhaften und einsperren lassen. Das war bestimmt schon geschehen. Deshalb war Kal telefonisch nicht erreichbar.
    Aus dieser Zwangslage könnte nur sie ihn retten.
    Mit dieser Aktion hatte Kal auch sein eigenes Schicksal besiegelt. In dem Moment, als er sie auf sein Pferd hob, waren Familienname, Titel und arabische Braut auf immer verloren, alles, was er seit fünf Jahren sorgfältig geplant hatte. Und das nur aus Liebe zu seinem Großvater.
    Vielleicht sollte sie ihn eine Nacht in der Zelle schmoren lassen, weil er sie und damit auch Rose für seine Zwecke missbraucht hatte. Doch dann fiel ihr ein, dass er wirklich nur ein Picknick geplant haben konnte. Sie war es schließlich gewesen, die sich ihm angeboten hatte. Welcher Mann sagte Nein bei solch einer Gelegenheit. Und dass zum zweiten Mal?
    Nachdem sie aufgehört hatte, sich zu schämen, und wieder klar denken konnte, rief sie Rose an. Doch auch sie war nicht erreichbar. Lydia hinterließ ihr eine Nachricht, damit sie gewarnt war.
    Kal ließ seine wunderschöne Lydia schlafend zurück. Sie hatte verstanden, warum er sie nach Umm al Sama gebracht hatte. Sie wusste, was es bedeutete, in dem Bett zu schlafen, das für seine Braut bestimmt war. Deshalb wollte er jetzt sofort und persönlich einen einzigartigen Diamanten im Basar aussuchen, der Lydia als Pfand und Versprechen mehr sagen sollte als Worte.
    Während er über die Bucht fuhr, bat er Yatimah telefonisch, seine und Lydias Sachen zu packen. Dann rief er seinen Großvater an und sagte ihm, er müsse unbedingt durchhalten. Wenn er wartete, würde er nicht nur eine Hochzeit auf Umm al Sama erleben, sondern noch die Geburt eines Urgroßenkels.
    Als Kal am frühen Nachmittag zurückkam, erfuhr er, dass die sitti darauf bestanden habe, nach Rumaillah gebracht zu werden.
    Rumaillah? Was hatte sie dort vor? Der Prinzessin einen Besuch abstatten? In Jeans und T-Shirt? Unmöglich!
    Auf dem Handy hatte Lydia keine Nachricht hinterlassen, also rannte er immer zwei Stufen auf einmal nehmend nach oben in das Schlafzimmer, wo sie sich geliebt hatten, und suchte dort danach. Was er fand, war ein Papier aus dem Palast von Prinzessin Sabirah. Sie bedauere sehr …
    Dena hatte ihn bereits vorgewarnt, dass die Frau des Emirs sich nicht ganz wohl fühlte. Und auch Lydia musste von der Absage schon länger gewusst haben. Sie konnte also nicht der Grund für ihren Aufbruch gewesen sein. Es sei denn …
    Im Internet fand er dann die Antwort und wusste sofort, was Lydia gedacht haben musste: Dass er sie benutzt hatte, um den Emir zu zwingen, ihn zur Kenntnis zu nehmen.
    Während sie ihm vertraut und sich ihm geschenkt hatte, glaubte sie sich nun von ihm hintergangen.
    Lydia stand in der Tür der majlis . Sie hatte sich von einer der Frauen in Umm al Sama einen abbayeh ausgeliehen und stellte jetzt fest, dass sie trotzdem auffiel, weil sie die einzige Frau in der Gruppe der Wartenden war, die dem Emir ihre Gesuche vorbringen wollten. Um sie herum gab es Gedränge und Murren. Doch sie ließ sich nicht einschüchtern, sondern wartete, bis sie an die Reihe kam.
    Vor ihr lag ein weitläufiger Raum, an dessen Ende der Emir und seine Ratgeber saßen. Entlang der Seitenwände hockten Männer auf Sofas und tranken
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