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Geborgen in den Armen des Scheichs

Geborgen in den Armen des Scheichs

Titel: Geborgen in den Armen des Scheichs
Autoren: LIZ FIELDING
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über mehr Maschinen verfüge als er und weniger familiäre Verpflichtungen habe. Dass ich die Kosten viel leichter verschmerze als er, weil seine Gesellschaft noch recht neu ist“, sagte er. „Doch sie wollte sein Angebot nicht ohne Erklärung ablehnen und über meine Beteiligung an ihren Hilfsaktionen nicht diskutieren.“
    „Und mir begann schon das Herz zu bluten vor Mitleid.“
    „Ich weiß. Ohne Gesichtsmaske sollten sie niemals Poker spielen.“ Er berührte zart ihren linken Mundwinkel. Und als ob nichts wäre, sagte er: „Und jetzt auf zum Gold.“
    Mit weichen Knien folgte sie ihm zu dem Goldbasar, wo der Schmuck hinter winzigen Fensterscheiben schimmerte. Hier hätte sie Stunden verbringen können, doch recht schnell fand sie für ihre Mutter ein Paar längere Ohrringe mit Perlen und als Dankeschön für deren Freundin eine Brosche mit Türkisen.
    „Wollen Sie denn nichts für sich kaufen?“, fragte Kal und hob den Anhänger ihrer Kette an. „Den werden Sie doch wieder zurückgeben müssen, nicht wahr?“
    „Das stimmt.“ Aber sie durchschaute ihn. „Nein. Sie dürfen nicht einmal daran denken …“ Dann eilte sie davon, Richtung Hafen und der Barkasse, die sie hergebracht hatte, damit er keine andere Wahl hatte, als ihr zu folgen.
    Am späten Nachmittag wurden vier Ballen Stoff auf ihr Zimmer gebracht. Doch als sie bezahlen wollte, zuckte Dena die Schultern und sagte, bin Zaki habe das schon erledigt.
    Obwohl Lydia kaum etwas über die Landessitten wusste, war sie doch sicher, dass ein Mann, der nach einer Braut Ausschau hielt, einer anderen Frau keine Geschenke machte, schon gar keine intimen wie Stoff, den man schließlich am Körper trug.
    Es deutete darauf hin, dass auch Kalil begann, unvernünftig zu werden.

11. KAPITEL
    Lydia hatte nur noch den einen Wunsch: dass alles vorüber wäre. Verzweifelt wartete sie auf den Anruf von Prinzessin Sabirah, um deren Besuch und die Woche hinter sich zu bringen.
    Sie wollte endlich aufhören, Lady Rose zu spielen und vorzutäuschen, für Kal nichts zu empfinden. Er war immer in ihrer Nähe, aufmerksam und zugewandt. Er hielt es für seine Pflicht, sie vor Gefahren zu beschützen.
    Doch die einzige Gefahr, die sie sah und vor der er sie nicht beschützen konnte, war, sich hoffnungslos in ihn zu verlieben. Denn dieser Mann glaubte nicht an die Liebe, sondern sah den Sinn einer Ehe in der Verbindung zweier Familien zum Vorteil beider Parteien. Ganz so, wie es auch einmal bei europäischen Adelshäusern üblich gewesen war.
    Wenn sie sich auf ihr Zimmer zurückzog, las oder sich von Yatimah die verspannte Muskulatur massieren ließ, rief er sie an und erkundigte sich nach ihrem Befinden. Angeblich, weil Lucy ihn darum gebeten hatte. Und nun versuchte er wieder, sie aus ihrem Versteck zu locken.
    „Wie wär’s mit einem Picknick, Lydia?“
    „Tut, mir leid, Kal. Für heute Nachmittag habe ich einen Strandspaziergang geplant. Dabei möchte ich allein sein.“
    Kal ärgerte sich über sich selbst. Was er tat, hatte weder Hand noch Fuß und unterlief seine Pläne. Eigentlich hätte er Lydia die Seidenstoffe nicht schenken dürfen, denn das war nur der eigenen Braut gegenüber gestattet. Wusste sie das und war deshalb aus dem Basar fortgelaufen, damit er sie nicht auch noch mit Gold und Edelsteinen überhäufte, was er zweifelsohne getan hätte?
    Obwohl sie litt, das merkte er ihr an, hielt sie ihn nun auf Abstand oder entzog sich ihm ganz, während er sich nach ihr verzehrte. Er war sogar versucht, den gesunden Menschenverstand fahren zu lassen, seinen in fünf Jahren gereiften Plan aufzugeben und alles, was er am Beispiel seines Großvaters und Vaters über die flüchtige Natur der Liebe gelernt hatte, für nichtig zu erklären.
    Wie es aussah, rettete Lydia Young ihn vor diesen Dummheiten.
    Sie war zwar keine Prinzessin von Geblüt, doch eine von Herzensbildung. Mut, Würde und ein unabhängiger Geist zeichneten sie aus. Er begehrte sie so verzweifelt, dass er an nichts anderes mehr denken konnte.
    Das Verlangen nach ihr marterte nicht nur seinen Körper, es zersetzte auch seinen Glauben an das, was er bisher für wichtig erachtet hatte, nämlich seinen Lebensentwurf. Denn sie hatte ihm gezeigt, dass sich das Leben nicht planen ließ. Es geschah einfach. Manches war gut, manches schlecht, und Sicherheit gab es gar nicht.
    Aus Arroganz hatte er seinem Großvater und Vater unterstellt, Zeit und Chancen für ein sinnvolles Leben vergeudet zu haben. Doch
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