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Geboren in der Hölle

Geboren in der Hölle

Titel: Geboren in der Hölle
Autoren: Jason Dark
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zwar noch, doch sie lebte jetzt in Avalon und war wieder zu einem Menschen geworden.
    Auch Johnny schien vom Schatten des Schicksals begleitet zu werden.
    Daß mir diese Gedanken durch den Kopf gingen, ließ ich mir beim Essen nicht anmerken, sondern aß weiter, lobte auch das Essen, worüber Sheila sich freute, und beobachtete Johnny verhalten.
    Er war nervös. Er starrte auch des öfteren auf sein Handy. Es lag neben dem Teller. Schließlich stand er auf.
    »Ich gehe auf mein Zimmer.«
    »Warum?« Bill schüttelte den Kopf. »Es kann sein, daß wir Informationen brauchen.«
    »Ich muß noch telefonieren und möchte nicht stören.«
    Bill runzelte die Stirn. »Es geht mich zwar nichts an, wen du anrufen willst, Johnny, doch bei allem, was du tust, denk daran, daß es genau überlegt sein sollte.«
    »Ja, das mache ich schon.«
    »Dann mach es gut.«
    Johnny wollte das Handy mitnehmen, als es klingelte. Das Gespräch war für ihn. Ein Freund aus der Klasse meldete sich. Johnny zog sich mit dem tragbaren Apparat zurück, verfolgt von den leicht besorgten Blicken seiner Eltern.
    »Hoffentlich macht er nichts verkehrt«, sagte Sheila.
    »Sagst du das nur so, oder hast du einen Grund?« fragte ich sie.
    »Du kennst ihn doch, John. Hin und wieder ist er etwas komisch. Ich will nicht sagen, daß er verantwortungslos handelt, aber Jungen in seinem Alter überschätzen sich und ihre Möglichkeiten oft. Das ist auch eine Entwicklungssache.«
    Da gab ich ihr recht. Ich spülte den letzten Bissen Pizza mit Rosé und Wasser hinunter. Suko aß noch weiter, was Sheila natürlich freute.
    Bill wandte sich an mich. »Bisher haben nur wir agiert. Du hast noch nicht richtig erklärt, was du genau mit dem Fall zu tun hast. Für Suko gilt das gleiche.«
    »Tanner rief uns an!«
    »Sein Fall?«
    Ich berichtete, daß man ihn befördert hatte. Bill nahm es nickend zur Kenntnis. Dann hörten er und Sheila zu, wie wir beide ihnen abwechselnd berichteten, was da am Wasser geschehen war und Tanner einfach seinem Gefühl gefolgt war und uns deshalb angerufen hatte.
    »Er tippte demnach auf einen Ritualmord!« sagte Bill.
    »Richtig.«
    »Und was sagt ihr?«
    »Wir können es nicht völlig ausschließen, und es hängt mit Cigam zusammen.«
    Als Bill diesen Namen hörte, schüttelte er sich. »Verflucht, nicht der auch.«
    »Leider.«
    Sheila atmete heftig aus.
    »Sollte wirklich Cigam hinter dem Mord stecken?« flüsterte sie.
    »Er könnte in seinem Namen geschehen sein«, meinte Suko.
    »Ja, da hast du recht.«
    »Und wie ist es mit diesem Hussain und den Bewohnern der Hausboote? Traut ihr denen denn?« erkundigte sich Bill.
    Suko und ich schauten uns an. »Was heißt trauen?« fragte Suko. »Ob dieser Guru das Böse tatsächlich nur gespürt hat oder in es hineingebunden war, bleibt abzuwarten. Wir wissen auch nicht, ob wir den Fundort der Leiche als zufällig betrachten sollen. Da kommt einfach zuviel zusammen, was wir noch nicht kennen. Wichtig ist Sandy Shaynes Hintergrund. Was hatte diese junge Frau mit Cigam zu tun? Gab es eine Verbindung, oder ist das alles nur ein Zufall gewesen? Bei Mord glaube ich nicht ein Zufall. Man hat sie ja zurechtgeschnitten. John und ich sind der Ansicht, daß dieses verunstaltete Gesicht auf Cigam hingewiesen hat.«
    »Dann ist er nicht allein«, sagte Bill.
    »Das befürchten wir auch.«
    »Es gibt welche, die ihn für einen Götzen halten«, sagte ich. »In diese Richtung läuft die Spur.«
    »Und Sandy soll da mitgemischt haben?« flüsterte Bill.
    Ich zuckte die Achseln. »Wir werden mit ihren Eltern und auch Freunden reden müssen. Es kann sein, daß sich uns der Weg zu Cigam hin öffnet. Er ist geboren in der Hölle. Selbst der elektrische Stuhl hat ihn nicht umbringen können. Er ist dazu verdammt, Böses zu tun, und er will herrschen. Den Weg für Asmodis vorbereiten und ihn von seinen Gegner befreien.«
    »Von uns demnach«, sagte Bill.
    »Nicht nur.«
    Er hob eine Hand. »Warte noch, John, da war damals noch etwas. Ging es nicht um Mallmann?«
    »Richtig, gut erinnert. Asmodis hat Dracula II einen adäquaten Feind gegenüberstellen wollen. Bisher leben beide. Mir wäre es lieber, wenn sich der eine auf den anderen konzentriert, doch das scheint mir nicht so zu sein. Cigam hat sich ein neues Feld ausgesucht, das er beackert. Diesmal spielen keine Vampire die Hauptrolle, sondern leider normale Menschen, die sich nicht wehren können. Genau das ist die Tragik in diesem Fall.«
    Als wäre dieser Satz
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