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Geboren in der Hölle

Geboren in der Hölle

Titel: Geboren in der Hölle
Autoren: Jason Dark
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echt leid, Johnny. Aber wenn das so ist, dann werden wir uns wohl melden müssen.«
    »Klar.«
    Bill ging bereits zum Telefon. Er hatte noch nicht gewählt, als Sheila die Tür aufstieß, um ihre beiden >Männer< zum Essen zu holen. Mit einem Blick sah sie, daß etwas passiert war.
    »He, was ist los?«
    »Sandy ist tot, Ma.«
    »Wer ist Sandy?«
    »Ein Mädchen aus meiner Parallelklasse.«
    »Und weiter?«
    »Laß dir das von Pa erzählen.«
    Es dauerte nur kurz, bis Sheila eingeweiht worden war. »Das ist ja grauenvoll«, flüsterte sie und schaute von einem zum anderen. »Du mußt sofort bei der Polizei anrufen und…«
    »Ich war dabei, Sheila.«
    Johnny stand auf und lief aus dem Zimmer.
    »Er ist fertig«, sagte Bill.
    »Das kann ich mir denken. Er kennt sie also«, murmelte Sheila, wobei sie die Augen schloß. Sie sprach weiter, als Bill bereits gewählt hatte. »Wenn das kein schlechtes Omen ist.«
    »Wie meinst du das?«
    »Später«, sagte Sheila. Sie verließ das Arbeitszimmer, um nach Johnny zu schauen. Plötzlich war der frühe Abend nicht mehr so schön. Sie hatte das Gefühl, einen gewaltigen Schatten zu sehen, der näher und näher kam…
    ***
    Es war alles seinen Weg gegangen. Bill hatte richtig reagiert. Er war allerdings nicht der einzige gewesen, der die Tote hatte identifizieren können. Es gab noch mehr Anrufe, aber Tanner, bei dem die Fäden letztendlich zusammenliefen, hatte sofort reagiert und mir Bescheid gegeben. Denn der Name Conolly hatte bei ihm wie ein Blitzschlag eingeschlagen.
    Natürlich war der Reporter, der zudem noch mein ältester Freund war, überrascht, als er mich am Telefon hörte. Es lag auf der Hand, daß ich zu den Conollys fuhr. Suko nahm ich gleich mit. Shao wollte nicht. Sie hatte noch in der Wohnung zu tun.
    »Zufall oder nicht?«
    Diese Frage hatte Suko mir gestellt, und ich stellte sie Bill, als wir im Haus waren.
    »Das weiß ich nicht, John. Ich wollte mit dem Essen anfangen, als ich die Nachrichten sah. Johnny war bei mir, und er hat Sandy erkannt. Wissen die Eltern schon Bescheid?«
    »Das hat Tanner übernommen.«
    »Ja, gut.« Auch Bill wußte, wie sensibel der Chief Inspector manchmal sein konnte.
    Johnny saß am Tisch.
    Ein Pizzadreieck lag auf seinem Teller. Er hatte nur eine kleine Ecke davon gegessen und sah aus, als wäre er versteinert.
    Suko und ich hatten trotzdem Hunger. Wir würden auch essen. Zuvor kümmerten wir uns um Johnny, der sofort darauf bestand, daß wir etwas unternehmen mußten.
    »Das werden wir auch«, beruhigte ich meinen Patensohn, »aber zuvor müssen wir uns unterhalten.«
    »Klar, habe ich mir gedacht. Ihr könnt ruhig essen, ehrlich. Ich habe keinen Hunger.« Johnnys Stimme klang wie die eines Fremden. Sandys Tod hatte den Jungen schwer mitgenommen. Er hatte auch in der Zwischenzeit einige Telefonate geführt. Die Familie und ich hatten bisher wenig über den Fall gesprochen.
    Auf dem Tisch standen Wasser und Wein. Die Pizza war knusprig, nicht zu dick und gut belegt. Bei so einfachen Gerichten zeigte sich immer die Kochkunst der Hausfrau.
    Zwar ging es Suko und mir auch nicht besonders, aber so persönlich waren wir nicht betroffen. Während wir aßen, unterhielten sich Sheila und Bill über die Ermordete. Sandy Shayne war ihnen vom Ansehen her bekannt. Besser kannte Johnny sie natürlich. Er rückte sogar damit heraus, daß viele in Sandy verknallt gewesen waren.
    »Du auch?« fragte Sheila ihren Sohn.
    Er nickte verkrampft.
    »Bist du denn mal mit ihr weg gewesen?«
    »Ja, aber nicht ich allein. Wir waren in der Clique. Da sind wir dann zusammen in die Disco gegangen.«
    Suko und ich hielten uns zurück und mischten uns nicht in die Unterhaltung ein. Ich dachte daran, welch besondere Familie die Conollys waren. Als normal konnte man sie nicht bezeichnen. Zwar sahen sie völlig normal aus, doch das Schicksal hielt für sie immer einen besonderen Trumpf in der Hinterhand. Sie hatten nie irgendwie normal gelebt. Das hatte damals mit dem Tod von Sheilas Vater angefangen, und es hatte sich nach der Heirat mit Bill Conolly fortgesetzt. Durch Bills Beruf und auch durch seine Berufung, wie er meinte, waren wir die Gegner dämonischer Wesen oder von Dämonen direkt geworden. Sie hatten praktisch unser Schicksal bestimmt. Sehr oft waren die Conollys dabeigewesen. Ich brauchte nur an die Zeit zu denken, als die Wölfin Nadine mit der menschlichen Seele bei den Conollys gelebt und den Jungen mehr als einmal beschützt hatte. Nadine gab es
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