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Geboren in der Hölle

Geboren in der Hölle

Titel: Geboren in der Hölle
Autoren: Jason Dark
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das Ende meiner Rede gewesen, kehrte Johnny zurück. Er wirkte verändert. Sein Gesicht war noch blasser geworden und durch einen grüblerischen Ausdruck gezeichnet. Er hatte seine dünne Lederjacke geholt und sie über die Schulter gelegt. Der Blick zeigte einen entschlossenen Ausdruck.
    »Du willst noch weg?« erkundigte sich Sheila leicht verwundert.
    »Ja.«
    »Wohin denn?«
    »Ich kann nicht alleine bleiben, Ma. Ich möchte mich noch mit Freunden treffen. Wir wollen über Sandy sprechen. Alle sind geschockt, das könnt ihr euch vorstellen.«
    »Ja, das können wir«, gab Sheila leise zurück. Dann blickte sie ihren Mann an. »Wohl ist mir dabei nicht. Was meinst du denn, Bill?«
    Der Reporter nickte. »Deine Mutter hat recht. Ich glaube nicht, daß es gut ist, wenn ihr euch trefft, Johnny.«
    »Warum denn nicht?«
    »Denk daran, daß Sandy Shayne ermordet wurde und dieser verdammte Killer noch frei herumläuft.«
    »Das weiß ich!«
    »Dann denk nach!«
    Johnnys Gesicht rötete sich. Daß sein Vater so mit ihm sprach, gefiel ihm nicht. Er war zwar ein Kind seiner Eltern, aber er fühlte sich nicht mehr als Kind. Johnny war mehr erwachsen, und seine rechte Hand ballte sich zur Faust.
    Auch ich beobachtete ihn. Noch nie hatte ich meinen Patenjungen so aggressiv gesehen. Es war ihm auch egal, daß seine Eltern Besuch hatten. »Ihr könnt mir überhaupt nichts verbieten!« fuhr er die beiden an. »Gar nichts. Ich gehe.«
    Bill blieb ruhig, während Sheila den Kopf schüttelte. »Weißt du denn, auf was du dich unter Umständen einläßt?«
    »Ja, auf ein Treffen.«
    »Das ist nur äußerlich«, erklärte Bill. »Es steckt mehr dahinter. Frag doch mal, warum John hier bei uns ist. Nicht nur wegen der Pizza. Und Suko ist auch gekommen. Hinter dem Mord steckt mehr. Diese Sandy muß einen Weg gegangen sein, der nur in den Tod führen konnte. Sie hat sich auf etwas eingelassen, das von dämonischen Kräften diktiert wird. Sie ist nicht normal gestorben. Sie wurde umgebracht. Sandy ist ein Ritualopfer gewesen.«
    »Das steht noch nicht fest!«
    »Doch!« widersprach Bill. Er hatte seine Stimme erhoben. »Und ob das feststeht. John, sag du es ihm!«
    »Es kann um Cigam gehen, Johnny.«
    Mein Patenkind runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, wer Cigam ist«, erklärte er.
    »Ein Geschöpf, das der Teufel erschuf. Jemand, der selbst dem elektrischen Stuhl entwischt ist. Ein wirklicher Killer und zugleich ein gefährlicher Dämon. Ich an deiner Stelle würde es mir noch überlegen.«
    »Kannst du das beweisen?« Johnny reckte mir sein Kinn entgegen. »Los, zeig ihn mir.«
    »Nein, das kann ich dir nicht beweisen.«
    »Eben.«
    »Aber wir werden es können. Man hat von einem Götzen gesprochen. Es ist der Name Cigam gefallen, und man sprach auch davon, daß dem Götzen jemand geopfert worden ist. Du kannst dir vorstellen, wer das gewesen ist. Man hat Sandy Shayne nicht nur einfach getötet, man hat sie auch gezeichnet. Ich habe sie gesehen. Ihr Körper war mit zahlreichen Schnitten übersät. Kreuz und quer. Als sollte ein Puzzle dargestellt werden. Es kann ein Zeichen sein. Ein Zeichen, das einzig und allein diesem verdammten Dämon gilt. Tu dir selbst einen Gefallen, Johnny, und halte dich zurück.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich gehe jetzt. Ich bin verabredet. Wir treffen uns an der Schule.«
    »Wer ist wir?« fragte Bill.
    »Freunde aus der Klasse.«
    »Aber ihr hattet mit Sandy Shayne doch nichts zu tun. Sie ging nicht in eure Klasse.«
    »Aber wir kannten sie alle. Sandy war so etwas wie ein Star in der Schule. Und jetzt diese verdammte Scheiße! Ich will es nicht wahrhaben, versteht ihr?«
    Der Junge war emotional aufgeladen. Er wollte nicht kneifen. Er wollte sich von den anderen aus seiner Klasse nicht auslachen lassen, und ich erkundigte mich, welche Pläne denn anlagen.
    »Keine.«
    »Tatsächlich?«
    »Glaubst du mir nicht?« fuhr Johnny mich an.
    »Nein, er glaubt dir nicht!« rief Bill, dessen Gesicht gerötet war. »Deine Mutter und ich glauben dir ebenfalls nicht. Du willst gewisse Dinge auf eigene Faust durchziehen. Ich kenne dich doch. Ich bin schließlich dein Vater.«
    Sheila nickte nur ergeben, als sie den Satz hörte. Umstimmen konnte sie ihren Sohn auch nicht. Johnny wollte auch nicht mehr reden. Er drehte sich auf dem Absatz herum und ging weg.
    Sheila sprang auf. Sie lief hinter ihm her und rief: »Sag wenigstens, zu wem du gehst.«
    »Vielleicht in den Pub.«
    Die Tür knallte zu. Seit kurzem
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