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Geboren in Atlantis

Geboren in Atlantis

Titel: Geboren in Atlantis
Autoren: Jason Dark
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»Darauf soll ich mich also verlassen?«
    »Wir beide müssen uns darauf verlassen.«
    Kara hatte so bestimmend gesprochen, dass mir tatsächlich keine andere Wahl blieb. Froh darüber, gegen den Kraken ankämpfen zu müssen, war ich nicht. Aber es war wirklich der einzige Weg, an das Ziel zu gelangen. »Frag sie noch einmal!«
    »Okay, damit du beruhigt bist.«
    Kara drehte sich dem unheimlichen Quartett zu. Abermals zeigte ihr Gesicht einen gespannten Ausdruck, als sie mit den Schwarzen Priestern ›redete‹. Auch jetzt sah ich bei ihnen keinerlei Reaktion. Das ›Gespräch‹ dauerte nicht lange. Sehr bald wandte sich Kara mir zu.
    »Es gibt keine andere Möglichkeit, wir müssen den Kraken besiegen. Ich habe das Schwert…«
    »Ich den Bumerang…«
    »Der wird dir nicht viel bringen, mehr ein Dolch.«
    »Keine Sorge, der…«
    Es gab einen Ruck, der mir praktisch die nächste Worte von den Lippen riss. Vorhin waren wir in die Höhe gefahren, jetzt senkte sich der Zylinder wieder dem See entgegen.
    Dort kochte das Wasser noch immer. Es wurde durch die Kraft des Kraken aufgewühlt. Das unheimliche Tier schien gespürt zu haben, dass sich etwas tat und verändert hatte. Möglicherweise stand es mit den über uns wartenden Schwarzen Priestern in Verbindung und wartete darauf, die Opfer zu bekommen.
    Die gewaltigen Tentakel schimmerten nass. Ihre ursprüngliche Farbe, ein helles Grau, war mit grünlich schimmernden Flecken übersät. Auch war die Dunkelheit der Höhle gewichen, denn das Licht strömte aus der Tiefe des Wassers, als würden dort zahlreiche Lampen auf dem Grund stehen, die ihre Lichtbahnen in die Höhe schickten. Dicht unterhalb der Wasserfläche explodierten sie zu zitternden breiten Kreisen und sorgten eben für diese Helligkeit, die uns den Kraken gut erkennen ließ.
    Kara hatte ihr Schwert gezogen. »John, wir können uns auf keinen langen Kampf einlassen. Wenn uns ein Fangarm erwischt, zerdrückt er uns die Knochen.«
    »Weiß ich.«
    »Denk daran, John, das Auge. Das Auge allein ist eine sehr empfindliche Stelle. Für ihn ist es die Ferse des Achilles. Ich werde versuchen, schon beim ersten Kontakt die Klinge tief in das Auge zu rammen. Damit müssten wir gewonnen haben.«
    Die Idee war gut, eine bessere gab es nicht. Während wir in die Tiefe glitten, konzentrierte ich mich auf die graugrüne Bestie unter uns. Besonders scharf hielt ich nach dem Augen Ausschau, das nicht immer zu sehen war, denn der Krake lag nie richtig still, er bewegte sich wild, rollte sich um seine eigene Achse, während seine Tentakel wie mächtige Arme schlugen und das Wasser als eine kochende Gischt in die Höhe spritzen ließen.
    Die Hälfte der Strecke lag bereits hinter uns, auch ich machte mich bereit, denn ich rechnete damit, dass der dünne Boden unter unseren Füßen plötzlich nachgeben würde und wir dem Killerkraken entgegenfielen. Hoffentlich nicht in seine auffangbereiten Tentakel.
    »Es wird gleich soweit sein«, flüsterte Kara. »Ich spüre es. Es liegt was in der Luft.«
    »Wird es von oben gesteuert?«
    »Bestimmt.«
    Die Reise nahm ihren Lauf. Sehr glatt, ohne zu rucken, schwebten wir in die Tiefe.
    Die Spannung lag wie eine zweite Haut auf meinem Rücken. Wenn der Krake jetzt seine Tentakel in die Höhe schleuderte, dann wischten die Enden mit ihren Saugnäpfen schon dicht unter unseren Füßen vorbei. Gefährlich nahe…
    Obwohl wir innerlich darauf vorbereitet waren, erwischte es uns doch. Die Überraschung war perfekt, denn plötzlich war überhaupt kein Boden mehr vorhanden. Ich hatte nicht einmal ein Ziehen oder Rucken bemerkt, einfach gar nichts. Dafür fiel ich.
    Wie zwei Kugeln sackten wir in die Tiefe. Kara dicht neben mir, das Schwert bewegend. In diesem Moment tauchte der Krake weg, als wollte er nicht wahrhaben, dass er Besuch bekam.
    Mit den Füßen voran klatschten wir in das Wasser, das sofort über unseren Köpfen zusammenschlug.
    Eis umhüllte mich, die Kälte raubte mir die Luft. Im Gegensatz zur Luft draußen war dieses Wasser fürchterlich kalt.
    Ich dachte an die Tentakel, die mich auf keinen Fall erwischen durften, schoss wie ein Korken in die Höhe, riss die Augen auf und sah neben mir einen Teil des Krakenkörpers wie eine graue Halbkugel aus dem Wasser ragen.
    Wo befand sich das Auge?
    Meine Gedanken irrten ab, als ich Kara entdeckte. Sie schoss ebenfalls aus dem Wasser, doch anders als ich.
    Um ihren Körper hatte sich in Höhe der Taille der Fangarm eines Kraken
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