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Geboren in Atlantis

Geboren in Atlantis

Titel: Geboren in Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Da drehte er ab!
    Genau in der Sekunde, als ich auf die glitschige Masse prallte und der Dolch eine breite Furche in die Oberfläche des Kraken riss, aber nicht das Auge erwischte.
    Die Wunde war da, an zwei Seiten klaffte sie auf, eine dunkle Flüssigkeit strömte hervor, von der ich nicht wusste, ob es sich bei ihr um Blut handelte oder nicht.
    Ich tauchte in das Wasser, wo der Krake natürlich die Oberhand hatte. Meine Augen hatte ich weit aufgerissen, denn innerhalb des hellen Scheins musste sich auch das Rot des Krakenauges sehr deutlich abzeichnen.
    Leider leuchtete es nicht auf meiner Seite. Ich war gezwungen, um den Kraken herumzuschwimmen.
    Noch war ich von einem Fangarm verschont geblieben, aber eine mächtige Woge schleuderte mich und auch den Tentakel mit Kara wieder aus dem Wasser hervor.
    Als dies geschah, bekam ich das Gefühl, einen Zeitstopp zu erleben. Zwei wichtige Dinge nahm ich zugleich wahr.
    Rechts von mir, in unmittelbarer Reichweite, glänzte die goldene Klinge des Schwerts. Dicht vor mir schimmerte das Auge.
    Ich hatte den Dolch, wechselte ihn in die Linke und zerrte mit der Rechten am Schwertgriff, um ihn Kara aus den Fingern zu winden. Beides gelang mir mit dieser Aktion. Das Glück schien sich an meine Seite gestellt zu haben. Ich besaß den Dolch und das Schwert, das ich als einer der wenigen Personen außer Kara führen konnte. Es war die Chance!
    Das Unheil aber lauerte hinter mir und in der Tiefe verborgen. Ich konnte es nicht sehen, nur hören, wie das Wasser rauschte und sich im gleichen Moment etwas Glattes und dennoch ungemein Hartes um meine Taille wickelte, ohne allerdings meine Arme an den Körper zu schnüren. Der Tentakel war hinter mir aus dem Wasser gestoßen, er hatte mich und zerrte mich mit einer gewaltigen Kraftanstrengung zurück. Ich hielt nicht dagegen, weil mir das nicht möglich war, aber ich rammte meinen Körper nach vorn und mit ihm die beiden Waffen unterschiedlicher Länge.
    Sie lagen dicht zusammen. Dolch-und Schwertklinge trennte eine Handlänge voneinander, für mich und meine Aktion eine ideale Distanz. Beide Arme stieß ich vor, während ich im gleichen Augenblick unter Wasser gezerrt wurde.
    Ob ich genau getroffen hatte, bekam ich nicht mit, jedenfalls spürte ich kaum einen Widerstand, aber das war bei dieser rötlichen Masse auch schlecht möglich. Ich konnte mir und Kara nur die Daumen drücken. Ich geriet in eine Hölle!
    Um mich herum brandete sie auf. Ich bekam Schläge ab, der mächtige Krakenkörper tobte und spielte verrückt. Unter Wasser krümmte ich mich zusammen wie eine Kugel, wollte nur den Kopf schützen und hielt beide Waffen wie im Krampf fest, wobei die Klingen in die Höhe wiesen und immer wieder in den fleischigen Körper hineinstießen, wo sie sehr tiefe Wunden hinterließen.
    Dann erwischte mich ein Treffer in den Rücken. Die Wucht trieb mich trotz des Widerstands im Wasser so tief, dass ich über Grund schrammte, mir die Handgelenke aufriss und erst jetzt merkte, wie sehr mich der Luftmangel quälte.
    Ich musste unbedingt hoch.
    Schatten umzuckten mich. Die Krakenarme schlugen ein rasendes Stakkato, wobei ich versuchte, ihnen zu entwischen und mich dicht auf dem Grund voranbewegte.
    Am Bein wurde ich noch getroffen, dann aber war Schluss. Ich kam frei und konnte hochkommen. Endlich - endlich!
    Gierig riss ich den Mund auf, schnappte nach Luft, und vor meinen Augen drehte sich die Welt.
    Die gesamte Höhle schien auf mich herabzustürzen, ich merkte kaum, dass ich der Uferbefestigung entgegenschwamm und nur meine Beine bewegen konnte, weil ich die Waffen festhielt, deren Gewicht mich immer wieder unter Wasser zerren wollte.
    Die Klingen klirrten gegen das Gestein, ich schleuderte sie auf die schmale Leiste und kroch selbst hinterher.
    Geschafft!
    Ausgepumpt und schwer atmend blieb ich auf dem Bauch liegen, drehte aber den Kopf nach links, um über die Wasserfläche schauen zu können, schließlich wollte ich sehen, was mit dem verdammten Kraken geschehen war und ob ich ihn tatsächlich tödlich erwischt hatte. Ja, es war geschehen! Ich hatte mich, verdammt noch mal, gegen den Kraken durchsetzen können. Innerhalb des Sees schwamm ebenfalls ein roter See. Das Auge war zerlaufen, es hatte eine tanzende, rote Spur hinterlassen, als wäre Blut auf die Wellen gelegt worden. Den Kraken selbst sah ich auch. Sein gewaltiger Körper schwamm tiefer, er füllte den See aus, aber er war auch dabei, sich aufzulösen.
    Und Kara?
    Sie schwamm
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