Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geboren in Atlantis

Geboren in Atlantis

Titel: Geboren in Atlantis
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
des Schwarzen Tods. Bärtig, mit weißen Haaren und hellen Augenbrauen. Auf dem breiten Mund lag ein Lächeln. Und Karas Augen strahlten, als wäre in ihren Pupillen eine erneute Sonne aufgegangen.
    »Vater…«
    Sie hatte das eine Wort so leise ausgesprochen, dass ich es kaum verstand und es mehr von ihren Lippen abgelesen hatte. Die Haut an meinem Nacken spannte sich. Das Gesicht über uns am Himmel musste tatsächlich ihrem Vater Delios gehören, einem verstorbenen weißen Magier, der sich als mächtigster Feind atlantischer Dämonen hervorgetan hatte.
    Das Gesicht blieb nur für einen kurzen Augenblick sichtbar, dann verschwand es, als hätten die hellen Sonnenstrahlen es kurzerhand ausgelöscht.
    Vorbei war die Vision!
    Aber sie hatte Kara geholfen. Die Schöne aus dem Totenreich kam mir verändert vor. Viel kraftvoller, frischer, als hätte sie in der Zwischenzeit aufgetankt.
    »Wird es jetzt klappen?« fragte ich sie.
    Sie nickte heftig. »Natürlich, John, sogar besser. Es war wie ein Quell der Kraft, als ich das Gesicht meines Vaters entdeckte. Einfach wunderbar.« Wieder strahlten ihre Augen, und durch den Körper der schlanken Frau ging ein Ruck.
    »Bitte«, sagte sie nur.
    Ich wusste, was ich zu tun hatte und legte meine Hände auf die ihren. Der Augenblick der Konzentration zog sich in die Länge, so dass ich noch meine Frage loswerden konnte.
    »Wo werden wir herauskommen?«
    »Nicht bei den Steinen, John. Das Schwert hat Kontakt aufgenommen zu dem abtrünnigen Schwarzen Priester. Wo wir in der Gegenwart erscheinen werden, kann er nicht weit sein.«
    »Das hoffe ich.«
    Es waren meine letzten Worte, denn Kara nahm den Kontakt auf, der über die goldene Schwertklinge weitergeführt wurde und für die unerklärbare magische Zone sorgte.
    Es war wie bei den Steinen. Als letzten Eindruck bekam ich die strahlende Sonne mit, dann verlöschte der Ball so plötzlich, als hätte man ihn vom Himmel gestoßen…
    ***
    »Der Krake wird sie verschlingen!« brüllte Kosmos, als er sah, wie Kara und John in der Wasserflut verschwanden. Er hielt eine Hand ausgestreckt, die Finger gekrümmt und gleichzeitig gespreizt, bevor er sie zu einer Faust zusammendrückte, um mit dieser Bewegung seine Worte noch zu unterstreichen.
    Suko hielt sich zurück, auch die Männer hinter ihm sagten kein Wort. Nur das leise Schluchzen der Gefangenen war zu hören. Hinter ihr stand Jorge und hielt das verdammte Kabel fest.
    Suko wartete nur auf eine Gelegenheit, um es ihm zu geben. Vorerst jedoch wurde seine Aufmerksamkeit von dem eingenommen, was sich auf dem Spiegel abspielte.
    Es sah schlecht aus für die beiden.
    In den nächsten Sekunden durchlebte Suko eine Hölle, während sich Kosmos kaum halten konnte und die Bestie ständig anfeuerte, obwohl sie ihn nicht hören konnte.
    Dann geschah es.
    Nicht der Krake gewann, sondern John Sinclair, der eine wahre Meisterleistung vollbrachte. Wäre es Suko möglich gewesen, er hätte in die Hände geklatscht, so aber konzentrierte er sich auf seine eigenen Aktionen, die mehr bringen mussten.
    Kosmos war konsterniert. Der in Atlantis Geborene hatte sich völlig verändert. Er wirkte nur mehr wie ein Schatten seiner selbst, denn sein zweites Ich war vernichtet worden, und er hatte dabei zusehen müssen. Zudem machte er auf Suko den Eindruck, als hätte er seine Umgebung völlig vergessen.
    Das nutzte der Chinese aus.
    Plötzlich war er bei ihm. Kosmos hatte die Bewegung zwar gesehen, wurde aber ebenso überrascht wie die Typen in Sukos Rücken, die nicht eingriffen und dem Inspektor die Chance ließen, sich die Dämonenpeitsche zurückzuholen.
    Ausgefahren war sie noch - ein Griff, ein Ruck, und er hatte sie, bevor Kosmos dagegenhalten konnte.
    Suko griff nicht ihn an, sondern den Spiegel. Er wollte, wenn eben möglich, den Weg nach Atlantis schließen und setzte dabei seine gegen die andere Magie.
    Das hatte auch Kosmos gemerkt. Er wollte Suko in den Arm fallen, ein Ellbogenstoß schleuderte ihn zurück, und der Inspektor bekam endlich freie Bahn. Er drosch zu.
    Bei einem normalen Spiegel hätte er ein Klirren und Splittern hören müssen, nicht bei diesem transzendentalen. Nur platzende Geräusche waren zu hören, als hätte eine Faust in Teig geschlagen. Der Spiegel veränderte seine Fläche. Das Bild einer anderen Zeit verschwand nicht sofort, es wurde rissig, und Schwaden eines dicken Nebels wehten durch die Reste und auch aus dem Bild hervor.
    Für Suko stand fest, dass er sich um den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher