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Gebieter der Träume

Gebieter der Träume

Titel: Gebieter der Träume
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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sicher?«
    »Hast du dich vielleicht zu Stein verwandelt?«
    Das hatte sie nicht, noch nicht, aber wenn Kat ihren herablassenden Tonfall nicht änderte, dann würde Geary sie bald zu Stein verwandeln. »Ich meine nicht mich, ich meine Arik.«
    »Wenn du dich umdrehst, um ihn anzuschauen, Geary, dann wirst du ihn verlieren.«
    »Ich weiß.« Aber der Zwang war sehr stark. Es war unnatürlich.
    »Sie belügt dich, Menschenfrau. Du hast ihn in den Höhlen verloren. Er weint und will, dass du ihm hilfst.«
    Geary schüttelte den Kopf, um das Bild loszuwerden. Sie sah die Situation genau vor sich, die die Gorgo beschrieben hatte. »Du bist es, die mich belügt.«
    Die Gorgo fletschte ihre Fangzähne und lief weiter direkt neben Geary her.
    »Megeara, hilf mir.« Sie hörte Ariks Stimme hinter sich.
    Das ist nur ein Trick, nur ein Trick.
    »Bitte, Megeara. Ich brauche dich! Lass mich hier nicht leiden …«
    »Hör auf!«, sagte Geary zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Er ist ein Schatten. Ich weiß, dass ich ihn nicht hören kann, und Arik würde niemals so betteln. Du versuchst nur, mich zu verarschen.«
    Eine der Gorgonen hinter Geary schnalzte mit der Zunge. »Armer Arik. Siehst du, sie liebt dich nicht. Sie lässt dich lieber leiden, als dass sie sich selbst in Gefahr bringt.«
    Dann hörte sie das gedämpfte Geräusch eines männlichen Schreis, der so klang, als könnte er von Arik stammen.
    Sie ballte die Fäuste und kämpfte darum, sich nicht umzudrehen und nach ihm zu sehen. Sie musste einfach wissen, ob es ihm gut ging … »Kat«, wimmerte sie. »Hilf mir!«
    »Hör nicht hin, Geary. Sing ein Lied und übertöne ihre Stimmen.«
    »Was soll ich denn singen?«, fragte Geary frustriert.
    »Was ist dein Lieblingslied?«
    Geary steckte sich die Finger in die Ohren und fing an zu singen: Gloria Gaynors I Will Survive .
    Jetzt war die Reihe an den Gorgonen, vor Schmerzen aufzuschreien. Sie flüchteten, und Geary begriff, dass sie es nicht ertrugen, wenn sie falsch sang, und deshalb sang sie gleich noch lauter.
    »Stopp! Stopp!«, bettelten die Gorgonen.
    Aber Geary hörte nicht auf. Es war an der Zeit, dass sich mal jemand bei ihnen revanchierte und dass sie eine Weile diejenigen waren, die gequält wurden.
    Nachdem sie mit dem ersten Lied fertig war, sang sie Play That Funky Music von den Wild Cherrys und dann Funky-town von Lipps, Inc.
    Zu ihrer Freude wanden sich die Gorgonen und stöhnten vor Schmerzen. Kat sprang ihr bei, und gemeinsam brachten sie ihnen weitere Ständchen mit Disco-Liedern.
    Geary hatte gerade Staying Alive von den Bee Gees zu Ende gesungen, als sie endlich einen Lichtschimmer vor sich sah. Ihr Herz schlug heftig, und wilde Erregung erfüllte sie. Sie waren fast da.
    Nur noch ein paar Schritte …
    Ihr Gesang verhallte, während sie darum kämpfte, ein Lebenszeichen von Arik hinter sich zu hören. Sie hörte nichts.
    Gar nichts.
    »Runter!«, rief Kat eine Sekunde, bevor etwas Feuriges über sie hinwegflog.
    Geary kniff die Augen zu und betete. Sie wollte Arik verzweifelt gern berühren.
    Er ist da.
    Er musste da sein. In vollem Vertrauen auf Kat und Arik öffnete sie die Augen wieder und sah, dass Kat bereits weiterging.
    Es bedurfte einiger Mühe, die scharfkantigen Felsen hinaufzuklettern, die zur der kleinen Öffnung über ihnen führten.
    »Ich kann dir hier nicht heraufhelfen, Geary«, sagte Kat vor ihr. »Genau wie du darf ich mich nicht umdrehen, und du darfst dich auch nicht umdrehen, um Arik heraufzuhelfen, ist das klar?«
    »Ja.«
    »In Ordnung. Denk daran, wir müssen die Unterwelt hinter uns lassen, und du musst direkt neben mir warten und dich nach Osten wenden. Verstanden?«
    »Verstanden.«
    Als sie sich der Öffnung näherten, glitt Gearys Fuß ab. Sie rutschte zurück und verfluchte die Felsen, die ihr in Hände und Knie schnitten. Ehe sie sich zurückhalten konnte, drehte sie den Kopf nach hinten, aber sie schloss sofort die Augen.
    Würden die Götter das akzeptieren?
    Sicher nicht. Aber wenn sie die Augen öffnete, um nachzusehen, dann wäre alles vorbei.
    Sie zählte bis zehn, drehte den Kopf wieder nach vorn und schaute geradeaus. »Enttäusche mich nicht, Arik. Hörst du mich? Ich rate dir sehr, sei noch da!«
    Sie holte tief Luft und begann, wieder zu klettern, obwohl ihr die Schnittverletzungen wehtaten und ihr Körper von dem Sturz schmerzte.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, ehe sie aus der Höhle herauskam. Kat stand draußen und wartete auf einer kleinen
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