Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
geben nicht auf

geben nicht auf

Titel: geben nicht auf
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
auf. „Bei solch verpesteter Luft kann man doch nicht schlafen“, sagte sie entrüstet und Bobby setzte wütend hinzu: „Das ist eine bodenlose Unverschämtheit! Na, die können sich auf was gefasst machen!“
    Elli verhielt sich still.
    Aber sie war auch ganz und gar nicht einverstanden mit den dreien.
    Am Morgen saßen die meisten recht verschlafen am Frühstückstisch. Die Hausmutter musterte die dritte Klasse mit Kennermiene. Sie sagte zunächst nichts.
    Dann ging die Tür noch einmal auf, als die meisten schon aßen und tranken. Mary und Fränzi kamen zu spät. Die Zwillinge hatten wohl versucht beide zu wecken. Doch die hatten sich immer wieder knurrend auf die andere Seite gedreht. Deshalb bekamen sie von Hanni und Nanni schließlich zwei patschnasse Waschlappen auf die Stirn gelegt. Das schien endlich gewirkt zu haben! Doch wie sahen sie aus! Ihre Gesichter waren fast grau. Unter den Augen hatten sie tiefe Ringe. Die Lippen schienen blasser zu sein als sonst. Die Zwillinge sahen erschrocken zu den beiden hin, als sie sich zwischen sie setzten.
    „Seid ihr krank?“, erkundigten sie sich besorgt. Sie vergaßen allen Ärger.
    Mary und Fränzi schüttelten den Kopf. „Es geht schon besser“, flüsterte Mary.
    Auch die anderen hatten Mitleid. Nur Elli, Bobby und Jenny grinsten.
    „Was habt ihr?“, fragte Hilda entrüstet. Doch als sie sich umsah, vermisste sie das Kappenkleeblatt. „Wo sind die Kappenschwestern?“
    „Schwer krank“, antwortete Jenny und Bobby lachte schallend.
    Die Hausmutter beobachtete die Klasse immer noch und hörte Jennys Worte. Sie musterte die Schwestern und fragte: „Was ist los mit euch?“
    „Ach nichts, ein bisschen übel ist uns heute Morgen.“
    „Kommt mit!“ Die ganze Klasse lachte, als die beiden Schwestern von der Hausmutter abgeführt wurden.
    „Guten Appetit!“, rief Carlotta ihnen nach.
    Zum ersten Mal kosteten die armen Mädchen die braune Medizin, die jeder in Lindenhof fürchtete wie die Pest. Es schüttelte die beiden gewaltig, doch hinterher wurde ihnen tatsächlich besser.
    Den scharfen Augen der Hausmutter war nicht entgangen, dass die Kappenschwestern fehlten. Als sie in ihr Schlafzimmer kam, sah sie drei Elendsbündel in den Betten liegen. Entsetzt sahen sie auf die große Medizinflasche: Sie hatten bereits von dem sagenhaften Wundertrank gehört!
    „Was ist mit euch los?“, rief die Hausmutter. „Habt ihr eine Mitternachtsparty ...“ Sie schnupperte. „Wie riecht das denn hier?“
    Keine Antwort. Sie blickte im Raum herum und sah die Löcher in der Tischdecke. Bei diesem Anblick verschlug es ihr die Sprache. „Da soll ...“ Sie riss die Decke vom Tisch und ging eilig hinüber zur Direktorin.
    Die gute Medizin blieb den Kappenschwestern erspart. Doch die Strafe, die sie bekamen, war weit unangenehmer. Sie mussten zu Frau Theobald – auch Mary und Fränzi. Die Direktorin hielt ihnen eine ernste und eindringliche Strafpredigt – von den Pflichten der Gäste und wie hässlich es sei, Vertrauen zu missbrauchen.
    „Das habt ihr leider getan“, sagte sie. „Deshalb können wir auch nicht länger Rücksicht nehmen. Ihr müsst künftig alles schriftlich nachholen, was euch an Kenntnissen fehlt. Außerdem dürft ihr Lindenhof in dieser Woche an den freien Nachmittagen nicht verlassen.“
    Mit hängenden Köpfen kehrten Mary und Fränzi zu den Zwillingen zurück. Sie fühlten sich reichlich unwohl in ihrer Haut, wussten sie doch genau, dass sie Mist gebaut hatten. Die Kappenschwestern dagegen saßen auf dem hohen Ross, sobald die Übelkeit vorüber war. Sie stellten sich stocktaub, sobald jemand sie anredete, und versuchten sich vor den schriftlichen Arbeiten zu drücken. Deshalb gingen Briefe an die Eltern und alle drei Väter schickten den Töchtern energische Ermahnungen. Die halfen eine Weile.
    Und Mamsell? Sie verschlief am Morgen nach der Mitternachtsparty! Die zweite Klasse versäumte deshalb beinahe eine ganze Stunde. Aber die Mädchen waren schlau: Sie blieben ruhig und rührten sich nicht, bis die Lehrerin gegen Ende der Stunde auftauchte. Mamsell dankte es ihnen, indem sie für den nächsten Tag keinerlei Aufgaben gab.

Gut gemeint – und doch falsch!
     
    Eines Tages erschien Frau Roberts nicht zum Unterricht. In der dritten Klasse gab sie Geografie und Mathematik. Geografie – das war kein Fach zum Fürchten, Mathematik schon eher. Deshalb hofften die Mädchen, dass ein paar Stunden ausfallen würden. Aber dann stellte sich heraus,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher