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geben nicht auf

geben nicht auf

Titel: geben nicht auf
Autoren: Enid Blyton
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gespannt.“ Herr Sullivan schmunzelte.
    „Sie sagte, so wie diese zwei wären wir wahrscheinlich nie geworden. Dazu hätten wir viel zu gute Anlagen und zu nette Eltern. – Nun, wie gefällt euch das?“
    „Besten Dank!“ Hanni und Nannis Eltern lachten.
    Es wurden ein paar unbeschwerte, fröhliche Tage, bis sie wieder nach Lindenhof zurückkamen. Dort wartete wieder einmal eine Überraschung auf die ganze Schule.

    Ostern war in diesem Jahr recht spät, so blieb weniger Zeit als gewöhnlich bis zu den Sommerferien und vor allem zu dem großen Sommerfest. Die Lehrerinnen hatten ein paar Mal schon angedeutet, dass sie bald mit den Vorbereitungen für dieses Fest beginnen wollten. Mitte Mai veröffentlichte Frau Theobald am schwarzen Brett einen Aufruf, der bei den Mädchen einschlug wie eine Bombe:

    Alle Schülerinnen, die schon länger in Lindenhof sind, wissen von den Ausstellungen in einigen befreundeten Schulen, an denen wir uns stets beteiligt haben. Letztes Jahr musste sie ausfallen, weil in der Bergener Schule plötzlich ein paar Scharlachfälle auftraten.
    In diesem Jahr nun sind wir dran, die gemeinsame Ausstellung vorzubereiten. Sie soll zu unserem Sommerfest gezeigt werden. Das ist eine Ehre und erfordert viel Arbeit.
    Thema der Ausstellung: Wir basteln fürs Haus.
    Zwei Aufgaben haben wir:
    1. selber viele ausstellungsreife Arbeiten anzufertigen
    und
    2. die Ausstellungsräume vorzubereiten.
    Für beides erbitte ich Vorschläge.
    Zu Punkt 1 noch etwas: Für die beste Arbeit ist jedes Mal ein Wanderpreis verliehen worden. Den hat unsere Schule bei den beiden letzten Ausstellungen gewonnen. Es ist der große Leuchter, der in der Empfangshalle neben dem Kamin steht.
    Gewinnen wir auch diesmal, gehört der Leuchter endgültig unserer Schule. Helft uns, ihn für Lindenhof zu gewinnen!

    In allen Klassen steckten die Mädchen die Köpfe zusammen. Natürlich musste Lindenhof gewinnen! Ehrensache! Im eigenen Haus noch dazu! Jede Klasse hielt lange Beratungen ab, dann gingen immer drei von ihnen zu einer Schulbesprechung und redeten danach mit Frau Theobald. Nanni gehörte zu den Auserwählten der Klasse, mit ihr zusammen noch Marianne und Bobby.
    Die fünf Mädchen aus Ringmeer lächelten spöttisch über den Eifer. Sie gingen überhaupt nicht zu den Besprechungen. „Wir sind doch sicher befreit“, bemerkte Mary, als Hilda sie aufforderte mitzukommen.
    „Befreit?“ Doris hatte Marys Bemerkung gehört und ärgerte sich. „Es geht um eine gemeinsame Sache“, sagte sie mit Nachdruck.
    „Gemeinsame Sache, gewiss – aber für Lindenhof. Wir sind ja bloß geduldete Gäste.“
    Hanni, die diesen Wortwechsel zufällig mitbekommen hatte, machte einen neuen Vorstoß. „Du hast heute zu Doris gesagt, ihr wäret bei uns nur geduldete Gäste“, fing sie an.
    „Na und – stimmt das etwa nicht?“, fragte Fränzi.
    „Es klingt vorwurfsvoll“, meinte Hanni nachdenklich, „fast als ob ihr euch verletzt fühlt. Aber ihr seid es doch, die von uns und von ganz Lindenhof nichts wissen wollen.“
    Darauf wussten die Waters-Mädchen nichts Rechtes zu antworten. Die Zwillinge sahen sich an: Begann das Eis zu schmelzen?

    Am nächsten Tag in der Französischstunde erzählte Mamsell von Paris, halb in Französisch, halb in Deutsch. Dabei erwähnte sie natürlich auch die französische Mode und sprach vom „Pariser Schick“.
    Plötzlich fragte eines der Kappenmädchen, Lore Metz, mit frechem Grinsen: „Ihr Kleid stammt gewiss auch aus einem berühmten Modesalon, Mamsell?“
    Nun war Mamsell gewiss nett angezogen, aber schick – nein, schick konnte man sie wirklich nicht nennen. Es war einfach komisch, sich ihre große, plumpe Figur in einem modischen Kleid vorzustellen. Ein paar Mädchen mussten bei diesem Gedanken kichern.
    Aber dann sahen sie das Gesicht der Lehrerin, die sie alle im Grund sehr gern hatten. Mamsell konnte fürchterlich schimpfen und sie konnte genauso herzlich lachen – auch über sich selber. Doch jetzt sah sie traurig aus. Sie spürte deutlich, dass dieses Mädchen sie nur runtermachen wollte.
    Sie sagte keinen Ton, aber sie kramte aufgeregt in ihrer Tasche und schob die Bücher auf ihrem Pult nervös hin und her. Es war schrecklich anzusehen.
    Hilda stand schließlich auf und sagte: „Meine Schwester hat ein Semester in Paris studiert, Mamsell. Wenn Sie mögen, lasse ich mir ihre Dias schicken und zeige sie.“
    „O ja“, stotterte Mamsell und versuchte mit fester Stimme zu sprechen, „das
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