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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields
Autoren: Karen Traviss
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ich schwöre, ich brenne jedes einzelne Haus nieder, in dem ich Diebesgut vermute. Verstanden?«
    Baird stolzierte heran und baute sich in einem seltenen Moment der Solidarität neben ihr auf. »Ihr habt’s gehört.« Er sah auf seine Uhr. »Zehn Minuten. Bewegung.«
    Der Mann sah zwischen ihnen hindurch auf den Armadillo. »Santiago? Santiago, so läuft das nicht – sag ihr das mal. Wir dachten, du verstehst uns. Nach allem, was wir für dich getan haben.«
    Bernie horchte auf eine Spur der Missbilligung in Doms Stimme, als er vom Dillo heruntersprang. Sie wollte ihm wirklich nicht zu nahe treten. Wie Cole war auch er der Maßstab in Sachen Anstand und sie hatte dieses Ideal seit Tag A so oft aus den Augen verloren, dass die Verschwommenheit dieser Prinzipien sie erschreckte.
    Ich will nicht wie diese Wilden sein. Ich will Mensch bleiben, zivilisiert bleiben. Ich bin ein Gear.
    »Tut, was sie sagt«, sagte Dom ruhig. »Wir brauchen die Dinger zur Nahrungsmittelproduktion. Und wenn ihr aufhören würdet, euch wie Arschlöcher aufzuführen, und mit anpackt, könntet ihr auch was zu essen bekommen.«
    Bernie war sich nicht sicher, ob er einfach nur von den traumatischen Erinnerungen des heutigen Morgens abgelenkt war oder ob er enttäuscht darüber war, dass sie nicht die gleiche gute alte Bernie spielte, für die er sie hielt. Sie wartete zusammen mit Baird und Cole und zog die Starrerblick-Nummer ab, während sich Kanister mit Treibstoff, Lastersitze, Motorteile und anderes Beutegut, das die Gestrandeten bereits aus dem Fahrzeug geholt hatten, auf der Straße stapelten.
    »Ich krieg’s raus, wenn ihr was für euch behaltet«, sagte Baird. »Weil ich diese Kiste wieder zusammenbauen werde.«
    Und das tat er auch.
    Das musste Bernie ihm schon lassen. Er besaß ein seltenes Talent für Technik und fand mit unfehlbarer Genauigkeit für jedes Loch den richtigen Pfropfen. Sie staunte darüber. Endlich erkannte sie eine Gemeinsamkeit, die man ausbauen konnte, eine mögliche Grundlage für jene Art Arbeitsbeziehung, die sie sich wünschte. Der Delta-Trupp mochte sich an sein ewiges Genörgel gewöhnt haben, aber sie war zu alt und zu sehr von den wahren Tragödien des Lebens geschliffen, um irgendwelchen Scheiß über Kleinkram zu ertragen. Irgendwie musste sie mit ihm Frieden schließen.
    »Hast du schon mal einen Laster wie diesen repariert?«, fragte sie.
    »Noch nie.« Bairds Gesichtsausdruck hatte sich zu einer Art intensiver Konzentration entspannt, der beinahe schon ein Gefühl von Verwunderung widerspiegelte. Er wühlte im Motorraum nach einem Schraubenschlüssel. »Aber wie schwer kann’s schon sein? Ist auch bloß eine Maschine.«
    »Du weißt, dass du das besser kannst als jeder andere«, sagte sie. »Stell dein Licht nicht unter den Scheffel.«
    Sie hätte schwören können, dass er noch auf eine Stichelei zum Schluss wartete. Als sie nichts nachsetzte, schien er beinahe verärgert zu sein. Auf dem gesamten Weg zurück nach Wrightman sagte er keinen Ton und danach war klar, dass er außer dem ständigen Hin und Her billiger Beleidigungen keine Ahnung hatte, wie er mit irgendetwas fertig werden sollte.
    Nicht einmal beim harmlosen Kartenspiel mit dem Rest des Trupps in der Messe schien er sich wohlzufühlen.
    Als Marcus auftauchte und sich an den Tisch setzte, wirkte er fast schon dankbar. Marcus war ganz klar sein Lieblingsziel, das sehr viel mehr hergab als eine alte Schachtel wie sie. Vielleicht, weil das Risiko höher erschien. Marcus war ein schlummernder Vulkan, der dafür bekannt war, seit Menschengedenken ganze Städte einzuäschern, und nebenher war er noch gebaut wie ein Vorschlaghammer auf zwei Beinen.
    »Hey, Scheißkopf«, sagte Baird beiläufig, ohne von seinem Blatt aufzusehen.
    »Hey, Arschloch.« Marcus, still wie immer, ließ sich von Cole Fünfe geben. »Hab gehört, wir haben den Laster zurück. Komplett.«
    »Omi hat dem Abschaum ’ne Kettensägen-Predigt gehalten.«
    »Schön für sie.« Marcus warf ihr einen von seinen Blicken zu, die sagten, dass er sich später mit ihr unterhalten wollte. Sie wusste verdammt gut, worüber: über Dom. »Gesetzeshüter können wir gut gebrauchen.«
    »Also«, sagte Baird, »willst du uns erzählen, worum es bei deiner kleine Unterhaltung mit Dom wirklich ging, Omi?«
    Bernie hatte in den letzten paar Tagen zu einem angenehmen Gleichgewicht gefunden, da sie sich wieder in einer Kultur befand, auf die sie sich verlassen konnte und in der sie noch Leute
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