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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields
Autoren: Karen Traviss
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finden konnte, die sie schon gekannt hatte, bevor die vertraute Welt untergegangen war. Aber dieses Gleichgewicht war noch zerbrechlich, beeinflusst von den vierzehn Jahren reinen Überlebenskampfes. Baird war gerade auf eine Mine getreten. Es lag weniger an ihrer Einstellung als an der Tatsache, dass er das Thema vor Dom und Marcus auf den Tisch gebracht hatte.
    »Das geht dich nichts an«, sagte sie. Scheiße, jetzt macht er erst recht weiter. Der hängt auf ewig in der Scheiß-Pubertät fest. »Sentimentaler Kram.«
    »Geht’s wieder mal um so ’ne Riesenscheiße, die unser Super-Sergeant hier gebaut hat, ja?«
    Die Mine war scharf. Baird konnte nicht ahnen, wie tief er Marcus damit unter der Gürtellinie getroffen hatte, aber für Bernie war es offensichtlich, auch wenn niemand sonst – außer Dom – es verstand. Sie konnte sich nicht zurücklehnen und es ignorieren. Manche Dinge mussten ausgesprochen und verteidigt werden.
    »Nein«, sagte sie. »Eigentlich nicht. Tu mir einen Gefallen und lass das Thema ruhen.«
    Cole summte unmelodisch vor sich hin. »Damon-Baby, würdest du bitte an die kleinen Kätzchen denken?«
    »Okay«, sagte Baird unbeirrt. »Wieso verlangt man von mir, mein Leben einem Typen anzuvertrauen, der vierzig Jahre bekommen hat, weil er dabei geholfen hat, dass wir Jacinto an die Maden verlieren, lässt mich aber keine Fragen über seine Dienstakte stellen?«
    Dom hatte noch keine Silbe herausgebracht, als Bernie sich schon in die Bresche warf.
    »Vielleicht«, sagte sie, »liegt es daran, dass ich dir empfehle, etwas Respekt gegenüber einem echten Mann zu zeigen, Blondie.«
    »Scheiße«, sagte Cole. »Ich will hier bloß ’ne Runde zocken. Also umarmt euch und seid wieder lieb, ja?«
    »Nein, verdammte Scheiße, ich will das jetzt ein für alle Mal geklärt haben.« Bernie stand auf und stellte sich neben den Tisch. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. »Komm schon, allmächtiges Großmaul. Zeig mal, aus was du außer einem Haufen Rotz gemacht bist.«
    Baird stand auf, stemmte die Hände in die Hüften und baute sich in breitbeiniger Fick-dich-doch-Pose vor ihr auf.
    »Glaub bloß nicht, ich würde mich bei ihm entschuldigen und dir in den Arsch kriechen, nur weil du ein paar antike Sergeant-Streifen hast, Mataki.«
    Stille legte sich über die Messe. Es waren jede Menge Gears anwesend, die der Vorstellung zuschauten.
    Sie hatte lange auf diesen Augenblick gewartet. Das Leben war immer noch anfällig. Es würde also nicht als Verlust der Beherrschung gelten – oder doch?
    Baird war mehr als zwanzig Jahre jünger als sie, dazu schneller, schwerer und größer. Er war kampferprobt. Als sie auf ihn losging, beugte er sich vor, da er offensichtlich mit einem Tritt in die Eier rechnete. Stattdessen aber bekam er einen kräftigen rechten Haken gegen sein Kiefergelenk, direkt unter dem Ohr.
    Es war ein unerträglich schmerzhafter Hieb, der jedes Mal funktionierte.
    Baird wäre beinahe zu Boden gestürzt, wenn er nicht vorher gegen die Wand geknallt wäre. Und er machte auch ein paar interessante Geräusche, zu denen der Rest der Messe ermutigend applaudierte. Dom streckte den Arm aus, um Bernie davon abzuhalten, gleich weiterzumachen, aber das hatte sie sowieso nicht geplant, und Cole bekam Baird gerade noch am Kragen gepackt, um ihn zurückzuhalten.
    »Schon die Katzen vergessen?«, sagte Cole. »Sei schön brav.«
    »Scheiße«, sagte Baird nur. »Scheiße.«
    Marcus saß am Tisch, ordnete immer noch sein Blatt und wirkte völlig gleichgültig. Aber sie wusste, dass es natürlich nicht so war.
    »Wenn du Jeff gegenüber bei dem Überfall nicht ein bisschen Menschlichkeit gezeigt hättest, würde ich dich jetzt liebend gern in der Luft zerreißen, Blondie.« Bernie trat ein paar Schritte zurück. Sie wollte sich nicht drauf verlassen, dass Baird keine Frauen schlug, auch nicht, wenn Cole ihn festhielt. »Aber ab jetzt passt du besser auf, was du zu mir sagst, klar?«
    Sie kehrte ihm den Rücken zu und schlenderte davon, wobei sie sorgfältig darauf achtete, nicht hastig auszusehen. Beinahe erwartete sie schon den Schlag in den Rücken, mit dem Baird einen Kampf weiterführen würde, bei dem sie mit Sicherheit kläglich verlor. Aber sie erreichte ungestört den Umkleideraum und setzte sich hin. Sie wusste, dass sie ihm eben gezeigt hatte, wie sehr er ihr auf die Nerven gehen konnte.
    Böser Fehler. Zeig ihnen nie, was dich auf die Palme bringt. Wie konnte ich das nur vergessen?
    Marcus war ihr
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