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Gayles St.Georg

Gayles St.Georg

Titel: Gayles St.Georg
Autoren: Sissi Kaiserlos pur gay
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nicht mehr wohl mit meiner Lebensweise. Mein Gott, ich war siebenundzwanzig und hatte noch keine Beziehung länger als einen Monat durchgehalten. War das nun toll oder einfach - krank? Ich fand keine Antwort und fiel irgendwann in einen unerholsamen Schlummer, aus dem mich viel zu früh der Wecker riss.

"Morgen", begrüßte mich Jakob, als ich in die Küche getrottet kam, und schob mir einen Becher mit dampfendem Kaffee zu.
Ich setzte mich vorsichtig auf einen Stuhl und nahm einen Schluck von dem dunklen Gebräu. Wow. Lecker, und vor allem machte es munter.
"Du kannst Kaffee kochen wie kein anderer."
Ich grinste rüber zu Jakob, der mein Lob seltsam verhalten entgegennahm.
"Ich kann noch viel mehr. Aber das sind langweilige Sachen, wie kochen und den Haushalt machen", erklärte er dem Inhalt seines Bechers, "das interessiert wohl niemanden wirklich. Sex ist wichtiger."
"Ach, Quatsch. Dieser Austausch von Körpersäften - echt - der wird total überbewertet", versuchte ich ihn zu trösten.
"Das sagt der Richtige", murmelte Jakob, und stürzte seinen Kaffee hinunter.
"Ich muss los", mit einem Blick auf die Uhr stand er auf und verließ grußlos die Küche.
Ich blieb zurück und stellte fest, dass ich zu spät kommen würde.

Zum Glück sagte niemand etwas zu meinem späten Erscheinen. Wie gesagt, ich hatte es wirklich gut getroffen mit meinem Arbeitgeber. Zum Ausgleich war ich fleißig und erledigte alle Arbeiten, die ich in den letzten Tagen ein wenig vernachlässigt hatte. Nach dem Mittagessen hatte ich einen Tiefpunkt, den ich meiner schlechten Nacht zuschrieb. Nur mit Hilfe eines starken Espressos schaffte ich es, die Augen offen zu halten und dachte mit Grausen an meinen heutigen Auftritt im ‚Pulverkasten". Hoffentlich hatte ich Gelegenheit vorher noch ein wenig Schlaf zu tanken.

Vor meiner Haustür fand ich nach Feierabend Jakob vor, dem ich vergessen hatte einen Schlüssel für meine Wohnung zu geben. Allerdings hatte er auch nicht danach gefragt.
"Entschuldige, wartest du schon lange?"
Ich lächelte meinen Freund zu und schloss schnell die Tür auf. Er hob die Schultern und wirkte bedrückt, allerdings nicht mehr so traurig wie gestern.
"Nö, ich war noch in meiner Wohnung. Aber Georg sagt, er kann erst in drei Tagen ausziehen. Ich hoffe, du erträgst mich so lange."
"Klar", ich ließ Jakob den Vortritt und folgte ihm in den Flur, wo ich meine Jacke auszog und über einen Garderobenhaken warf. Anschließend ging ich in die Küche und inspizierte den Inhalt meines Kühlschranks.
"Sag mal, was hältst du von Bratkartoffeln mit Spiegeleiern?"
"Klingt gut", kam es aus dem Wohnzimmer.
Ich war kein guter Koche, aber für so ein einfaches Gericht langte es. Während ich die Kartoffeln schälte überlegte ich, wie ich Jakob meinen Nebenjob am besten erklärte. Bisher wusste niemand etwas von meinem Zweitjob. Nicht, dass es mir peinlich gewesen wäre, aber ich musste ja nicht jedem alles erzählen, oder?
"Soll ich dir helfen?"
Unbemerkt war Jakob hinter mich getreten und beobachtete neugierig, wie ich die Schale dickflächig von den Erdäpfeln entfernte.
"Lass mich das machen."
Fast riss er mir das Schälmesser aus der Hand. Ich gab die lästige Aufgabe gern ab und kümmerte mich lieber darum, eine Pfanne auf den Herd zu stellen und die Eier aus dem Kühlschrank zu holen. Mit einem Blick auf Jakob bemerkte ich, dass er doppelt so schnell und dreimal besser als ich mit dem Gemüse klarkam. Ich lehnte mich mit dem Hintern gegen die Arbeitsfläche und sah ihm zu, während ich überlegte, wie ich es am besten formulierte.
"Sag mal, was würdest du sagen, wenn ich strippen würde?"
"Au", Jakob zuckte zusammen und richtete seinen ungläubigen Blick auf mich. "Du strippst?"
Er steckte sich den Finger, in den er sich gerade geschnitten hatte, in den Mund und starrte mich an.
"Ist nicht dein Ernst", nuschelte er.
"Das ist gar nicht so schlimm. Du kannst heute mitkommen, ich hab ne Freikarte für dich."
"Ne, du verscheißerst mich", Jakob hatte den Finger aus dem Mund genommen und betrachtete den Schnitt, bevor sein Blick wieder zu mir glitt.
"Hast du ein Pflaster für mich?"
Während ich ihn verarztete, erzählte ich ihm von dem Job im ‚Pulverkasten' und warum ich ihn machte. Ich hatte einen Kredit aufgenommen, als ich meine Wohnung eingerichtet hatte. Ein Freund hatte mir damals von dem Club erzählt und gemeint, ich wäre geeignet für die Sache. Da die Raten mein ganzes Gehalt auffraßen, hatte ich nicht lange
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