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Gayles Hamburg

Gayles Hamburg

Titel: Gayles Hamburg
Autoren: Sissi Kaiserlos pur gay
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Körpermitte. Au Scheiße, ich spürte, wie ich reagierte. Ohne dass ich es wollte, wurde auch ich scharf. Der Typ in den ich mich heute Nacht verliebt hatte, der Hetero, starrte mich an, als wäre ich eine Sahneschnitte, über die er gleich herfallen würde. Nein, das würde ich auf keinen Fall mitmachen. Mein Schwanz sprach zwar eine andere Sprache, aber ich entschied, dass ich ihn heute nicht verstand.
"Zieh dich aus, sonst tu ich es."
Oh-oh. Saschas Augen begannen zu glänzen. Unbewusst hatte ich das Falsche gesagt.
"Okay, lass es. Leg dich einfach hin."
"Un - wenn nich?"
Saschas lauernder Gesichtsausdruck brachte mich zum Lachen. Fröhlichkeit und Erektion passten nicht, mein Schwanz legte sich nieder.
"Dann schubs ich dich."
"Oh."
Enttäuscht legte sich Sascha hin und sah treuherzig zu mir hoch. Mein Herz stolperte. Scheiße, was war das denn für eine Situation? Ich war scharf auf ihn, er auf mich. Sollte ich das ausnutzen?
"Schlaf, Sascha."
Ich nahm die Bettdecke und warf sie über meinen neuen Freund. Es war besser so.

    Sascha

Oh Gott. Mühsam öffnete ich meine verklebten Augen. Mein Schädel wollte fast bersten. Was war passiert? Ein paar Splitter der letzten Nacht tauchten auf, wie Puzzlestücke. Der Transvestit, das Klo. Jan, wie er mich verteidigt hatte. Scheiße. Was war da los gewesen?
Auf jeden Fall jede Menge Alkohol, stellte ich fest, als ich vom Bett hochkam und ins Bad wankte. Die blutunterlaufenen Augen, die mich aus dem Spiegel anstarrten, brauchten dringend noch Schlaf, aber ich war zu angespannt um mich noch einmal hinzulegen. Erst wollte ich herausfinden, was gestern geschehen war. Vorher würde ich keine Ruhe finden. Nach einer Dusche zog ich meinen Bademantel über und trottete in die Küche, wo ein munterer Jan saß und einen Kaffee vor sich stehen hatte.
"Hi Sascha", sagte er und musterte mich mit einem besorgten Blick. "Wie geht's dir?"
"Frag nicht."
Meine Stimmer war so rau wie sich meine Kehle anfühlte. Ich brauchte eine Aspirin und Wasser, noch vor dem Kaffee. Jan sprang auf und drückte mich auf einen Stuhl. Ich sah zu, wie er zielstrebig ein Glas aus dem Schrank nahm und mit Wasser füllte. Der Kerl schien sich bei mir ja schon zuhause zu fühlen.
"Ich hoffe, es ist okay, dass ich auf Kokken geschlafen habe."
"Wers Kokken?"
Verwirrt sah ich zu Jan auf.
"Dein Sofa."
Er grinste mich fröhlich an und es ging mir gleich besser. Überhaupt fühlte es sich gut an, dass er da war. Irgendwie hatte ich den kleinen Kerl seit gestern in mein Herz geschlossen. Gehorsam schluckte ich die Tablette, die er mir hinhielt, und spülte sie hinunter. Wahrscheinlich hatte er den Morgen genutzt, um meine Wohnung zu erkunden, überlegte ich. Wie sonst hatte er die Aspirin finden können, von denen noch nicht einmal ich wusste, wo ich sie aufbewahrte. Ich neigte nicht zum Saufen und hatte schon ewig keinen Kater mehr gehabt.
"Was war gestern los?"
Jan schob mir einen Becher Kaffee über den Tisch und nahm gegenüber Platz. Er grinste immer noch und hob seine Augenbrauen.
"Was weißt du noch?"
"Das Klo, die Transe - sonst nix."
"Tja, mehr war da auch nicht."
Ich lehnte mich zurück und trank schweigend aus meinem Becher. Jan wirkte ganz entspannt, so dass ich mich nicht gezwungen sah, weiter Konversation zu treiben. Wieder wirbelten die Bilder des gestrigen Abends durch meinen Kopf, etwas kristallisierte sich.
"Der Typ hat mich angegrabscht und ich war scharf", brach es aus mir heraus.
Jan nickte leicht und beobachtete mich dabei neugierig. Ich strich mir durch mein wirres Haar und versuchte zu begreifen, was passiert war. Ein Mann hatte mich befummelt. Mein Gott, es hatte mir gefallen. War ich schwul? Eigentlich hatte ich den Sex mit Frauen immer sehr genossen.
"Alles okay mit dir?"
Ich nickte, obwohl mit mir gar nichts in Ordnung war. Chaos herrschte in meinem Gehirn, meine Eingeweide spielten verrückt. Ich brauchte ein bisschen Zeit für mich, um alles zu verarbeiten. Jan schien das zu spüren, stand auf und legte mir eine Hand auf die Schulter.
"Ich geh dann mal. Meine Telefonnummer hab ich dir aufgeschrieben, falls wir mal was zusammen machen wollen. Okay?"

    Jan

Ich spürte, dass Sascha eine Auszeit brauchte. Mit leichtem Bedauern ließ ich ihn allein. Aber vielleicht konnten wir wenigstens Freunde werden, auch wenn ich viel mehr von ihm wollte. Zu meiner großen Freude und Erleichterung rief er am Montag an und wir verabredeten uns, um ins Kino zu gehen.
Es war ein angenehmer Abend, Sascha
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