Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gayles Hamburg

Gayles Hamburg

Titel: Gayles Hamburg
Autoren: Sissi Kaiserlos pur gay
Vom Netzwerk:
jetzt aufhören."
"Womit aufhören?"
"Mit dem so tun, als wären wir verliebt."
Ich starrte den Typen an, der offensichtlich eine Schraube locker hatte. Erst machte er mich scharf, dann ließ er mich fallen und bezeichnete das Ganze als Spiel. Mein Gott, lernte ich denn nur Psychopathen kennen? Allerdings war so ein Blind Date ein Tummelplatz für diese Spezies, hatte ich mal gelesen.
"Was soll das alles?"
Langsam wurde ich wütend. Dabei hatte mir Sascha so gut gefallen, wie er schüchtern auf seinem Stuhl gesessen hatte. Aber ich hatte eben Pech in der Liebe, sonst hätte ich mich auf so eine Verabredung ja gar nicht eingelassen.
"Es war ein abgekartetes Spiel", sagte Sascha und senkte seinen Blick, "meine Kollegen saßen am Nebentisch und wollten mich veräppeln."
"Aha."
"Sie wollten mir ein Date mit einer Frau verschaffen, weil ich so..."
Er errötete und fing an, an seinem T-Shirt herumzunesteln. Wie süß. Ich schluckte und verbannte alle Gedanken, die mit süß zu tun hatten, aus meinem Kopf.
"Schüchtern bin?"
Sascha nickte und lief blutrot an. Himmel, da hatten sich seine Kollegen ja den Richtigen ausgesucht. Plötzlich tat der riesige Kerl mir leid.
"Du bist also hetero und hast den Typen nur eins auswischen wollen?"
Wieder nickte mein Gegenüber. Ich seufzte. So hatte ich mir den Tag nicht vorgestellt. Eigentlich hatte ich gehofft, einen netten Mann kennen zu lernen und ein bisschen Zeit mit ihm zu verbringen. Gut, Sex wäre auch in Ordnung gewesen, aber nicht zwingend.
"Wollen wir jetzt trotzdem einen Kaffee zusammen trinken? Ich habe Durst."
Gespannt beobachtete ich Saschas Gesicht, auf dem sich seine Unsicherheit spiegelte. Es war Samstagnachmittag, vielleicht hatte er noch etwas anderes vor.
"Ja, das wäre schön", ein zögerliches Lächeln erhellte sein Gesicht.
"Bei dir oder bei mir?"
Schon wieder schoss dem armen Kerl Blut ins Gesicht. Mein Gott, so einen schüchternen Mann hatte ich noch nie gesehen.
"Vergiss es, war nur so ein Spruch."
"Okay", Sascha entspannte sich, "wir können zu mir gehen. Ich hab nen schicken Kaffeeautomaten."

Tatsächlich besaß er einen dieser coolen Cappuccinobereiter. Während Sascha in seiner Küche mit dem Gerät hantierte, sah ich mich kurz in seiner Wohnung um. Typische hetero Singlebude, dachte ich, als ich die Ikeamöbel betrachtete. Da stand Regal Bully neben Sofa Kokken vor Tisch Halmsbro. Wie schrecklich, dieses Baukastensystem in der freien Wildbahn zu sehen. Im Katalog wirkte das Zeug ja noch schick, dank der vielen Kissen, Blumen und Bücher, die über den Möbeln verteilt waren. Aber hier, ohne jegliches Zubehör, war es einfach nur...
"Der Kaffee ist fertig", kam es aus der Küche und unterbrach meine Betrachtungen.
Wenigstens dort erwartete mich nicht Ikea, sondern Großmutters Schick. Offensichtlich hatte Sascha ein paar Möbel geerbt, hoffte ich jedenfalls. Aber ich war ja nicht hier, um seine Einrichtung zu kritisieren. Vorsichtig setzte ich mich auf einen der filigranen Küchenstühle, während Sascha sich einfach fallen ließ. Das Gestell ächzte unter seinem Gewicht.
Während ich an meinem Becher nippte, taxierte ich mein Gegenüber. Hm, ungefähr hundertneunzig Zentimeter groß, vielleicht hundert Kilo reine Muskelmasse. Unwillkürlich glitt mein Blick über seinen Bauch. Was sich unter seinem T-Shirt abzeichnete, ließ einen Sixpack vermuten.
"Du bist schwul?"
Ich nickte, meine Augen richteten sich auf Saschas Gesicht. Auch sehr hübsch, stellte ich fest. Braune Locken und Augen, dichte Wimpern und ein Kussmund, den ich vorhin schon hatte spüren dürfen. Es hatte sich gut angefühlt.
"Und - wie ist das so?"
"Hm?"
Irritiert starrte ich ihn an. Wollte er wissen, wie sich Sex anfühlte? Oder generell?
"Ich meine, wie ist das so, ohne - Frauensachen. Also - Brüste - oder so."
"Geil", ich grinste, "keine Kopfschmerzen, kein Gefummel hier, Rumgepresse da. Man kommt zur Sache und Mann ist immer willig."
"Ist das so?" die Röte kroch schon wieder über Saschas Hals.
Vergnügt beobachtete ich den Vorgang und beschloss, ihn zu beschleunigen.
"Ja, es ist einfach nur geil. Ich weiß, was ein Kerl mag und er weiß auch, was er zu tun hat, damit ich abspritze. Zum Beispiel beim Blasen..."
"Äh, lass gut sein", unterbrach er mich, puterrot im Gesicht.
"Ich wollt ja nur sagen, dass ein Typ einfach weiß, was er mit meinen Eiern..."
"JAN", Sascha war aufgesprungen, an seinem Hals pochte eine Ader.
Ich wusste eigentlich, wann ich aufhören sollte. Aber ein kleiner
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher