Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
zwo Millionen Scutos.«
    »Sie sagen, der Vormarsch wurde
›erheblich behindert‹ Graf. Heißt das erschwert? Zum Stehen gebracht? Verhindert?«
    Golke räusperte sich. »Sie
haben Verluste erlitten, wie ich gesagt habe, und ihr Vorstoß ist aufgehalten
worden, obwohl sie die Orte Vilaq und Contae-Sanlur zurückerobert haben.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Majestät. Ich freue mich,
melden zu können, dass unsere Linien am Rande des Meiseq-Sektors trotz mehrerer
aufeinander folgender Angriffe standgehalten haben. Am Nachmittag des 197. hat
die Einundvierzigste Brigade bei Sarvo einen Durchbruch geschafft und ist bis
zu den Wassermühlen bei Selph vorgerückt.«
    »Wie weit ist das?«
    »Drei... äh ... dreihundertzehn
Meter, Majestät.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Der Nordwestsektor. Bei
Gibsgatte hat das Dritte Regiment der Leichten Sezari einen Gegenstoß auf das
Hundertneunund-neunzigste aufgehalten. Der Regimentskommandeur des Dritten
möchte dem Hohen Sezar persönlich seinen Dank für die Voraussicht aussprechen,
das Regiment in Gibsgatte stationiert zu haben, so dass es diesen Ruhm
erringen konnte.«
    »Verluste?«
    »Zwölfhunderteinundachtzig,
Majestät.«
    Der Hohe Sezar schloss seine
Kopie des Berichts und legte ihn neben sich auf die Couch. »Soll ich
fortfahren, Majestät?«, fragte Golke. »Werde ich etwas Neues hören?«, fragte
der Hohe Sezar.
    »Werde ich etwas anderes hören,
als dass es ein Stellungskrieg ist, wie immer Ihr es auch umschreibt? Werde
ich etwas anderes hören als die Tatsache, dass es ein tödliches Patt auf
Kosten von vielen Tausend Menschen und Millionen Scutos ist?«
    Golke ließ den Bericht sinken.
Ein loses Blatt fiel heraus und flatterte auf den Teppich. »Nein, Majestät.«
    Der Sezar erhob sich wieder.
»Vierzig Jahre, Graf. Vierzig Jahre dasselbe. Vierzig Jahre Verschwendung,
Kosten und Stagnation. Dieser Tage sind junge Soldaten an der Front, deren
Großväter in den ersten Kriegsphasen gefallen sind, als wir es nur mit Shadik
zu tun hatten. Unsere Verbündeten sind jetzt mit uns, dank dem Goldenen Thron,
aber ...«
    Er schaute einen Moment ins
Feuer. Golke kam der Gedanke, wie schwer der Behjfellumhang auf seinen Schultern
aussah.
    »Wissen Sie, was Soten mir
gestern Morgen erzählt hat?«, fragte der Sezar leise.
    »Nein, Sire.«
    »Er hat mir erzählt, seitdem
das Fürstentum Fichua der Allianz beigetreten ist, und zwar im Jahre ... wann
war es? 764?«
    »763, Sire, mit dem
Strombergpakt.«
    »Genau. Seit 763 haben die
Armeen der Allianz Verluste erlitten, die dem Neunfachen der gesamten
Bevölkerung von Fichua entsprechen.«
    Es war eine schockierende
Statistik. Golke blinzelte. Er kannte Fichua gut von einigen Urlaubsreisen, die
er vor langer, langer Zeit dorthin unternommen hatte. Das kleinste Land in
Kontinental-Aexe, gewiss, aber dennoch ...
    Er spürte, wie sich sein Puls
wieder beschleunigte. Wut stieg in ihm hoch wie Quecksilber in einem
Thermometer, das ins Feuer gehalten wurde. Er wollte den Hohen Sezar
anschreien.
    Es liegt an Euch!
Euch! Euch! Euch und den Stabschefs vor mir, mit Euren Konventionen des Krieges
und Eurem Schlachtenkodex! Zur Hölle mit Euch und Euren archaischen Strategien
...
    Doch stattdessen biss er sich
auf die Zunge und atmete tief ein und aus, wie sein Arzt es ihm gezeigt hatte.
    »Dieses Patt ist wirklich zum
Verrücktwerden, Majestät«, sagte er.
    Seine Stimme klang dünn und
angestrengt. »Aber bis zum Jahresende könnten wir vielleicht...«
    Der Sezar sah ihn an. »Graf
Golke, bitte. Ich gebe Ihnen nicht die Schuld an diesen vierzig Jahren. Ihre
Bemühungen, die gediegene Arbeit, die Sie leisten, seitdem Sie Oberbefehlshaber
sind, all das ist sehr löblich. Ich bin kein dummer Mann, auch wenn die
öffentliche Presse etwas anderes behauptet...«
    »Natürlich nicht, Majestät!«
    Der Sezar hob eine Hand. Die
Flammen des Kaminfeuers funkelten auf seinem Behjkrallenring. »Sollen sie
ruhig Dampf ablassen, sage ich. Sollen sie in ihren Leitartikeln gegen mich
wettern und mit ihren Karikaturen sticheln. Das aexegarische Volk liebt mich.«
    »Ihr seid der Hohe Sezar, Majestät.«
    »Und ich werde meinen Triumph
erringen, daran habe ich keinen Zweifel. Ich werde Shadik besiegen und sein
Heer in die Wildnis jagen.«
    »Das bezweifle ich nicht,
Majestät.«
    »Ich auch nicht. Ich habe noch
nie daran gezweifelt, Graf. Aber seit heute Abend bin ich dessen ganz sicher.«
    Golke warf einen Blick auf den
jenseitigen Raum, wo sich die Besucher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher