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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission
Autoren: Dan Abnett
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Veranda.
Der Attache-Koffer schwang in seiner Hand hin und her.
    Sire Kido Fep Soten, der
Haushofmeister des Hohen Sezar, erwartete ihn unter dem gläsernen Säulengang.
Soten teilte den schwarzen Samt seiner mit Hermelin abgesetzten Gewänder und
begrüßte ihn mit dem Adler-Salut vor der Brust.
    »Sire Graf, willkommen. Der
Sezar erwartet Sie.«
    Er folgte Soten durch einen
langen Flur, der mit einer Tapete mit heraldischen Motiven geschmückt war, und
durch ein mit gewaltigen Lüstern ausgestattetes Gemach in den Audienzsaal.
    Hellebardiere aus der Bande
Sezari öffneten ihnen die Türen.
    Soten verbeugte sich. »Hoher
Sezar«, verkündete er, »Graf Iaco Bousar Fep Golke, Oberbefehlshaber der Streitkräfte
der Aexe-Allianz, macht seine Aufwartung.«
    Der Hohe Sezar, Leonid Fep
Krefuel, erhob sich von seiner Couch.
    Er hatte am Kamin gesessen,
durch einen Gitterwerkschirm vor dessen direkter Hitzeeinwirkung geschützt.
Durch offene Türen auf der anderen Seite des Raums konnte der Graf eine
Versammlung von Gestalten sehen und Gläserklirren hören.
    Der Sezar trug eine
zeremonielle goldene Uniform mit Silberbrokat- und Diamant-Besatz unter einem
Mantel aus Behjfell.
    Er war ein kleiner stämmiger
Mann mit einem rötlichen, aufgedunsenen Gesicht, einem feuchten, breiten Mund
und einem dünnen grauen Schnurrbart.
    »Graf Golke, wie immer ein
Vergnügen«, sagte er. »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Sezar, Ihr erweist
mir große Ehre.«
    »Willkommen, willkommen ...
nehmen Sie eine Erfrischung.«
    Ein schwarzer metallverstärkter
Servitor surrte mit einem Getränketablett zu ihnen. Golke nahm einen kleinen
Amasec und nippte daran. Er besaß mehrere Anwesen, darunter ein Schloss in den
Ostprovinzen, aber die schieren Ausmaße der Architektur in Mons Sezari
ängstigten ihn dennoch. Die Decken waren so hoch und die Fenster so riesig.
Blau-goldene Seidenbanner, dreißig Meter lang, hingen an den Wänden, und auf
jedem war das Wappen Aexegarys zu sehen, der springende Behj. Seit vier Jahren
kam er jeden Monat einmal in den Palast, um seinen Kriegsbericht abzuliefern,
aber die Ausmaße riefen immer noch Unbehagen und Demut in ihm wach.
    »Ich könnte warten, Majestät,
wenn Ihr Gäste habt«, sagte Golke, indem er auf die Gestalten im angrenzenden
Raum deutete.
    »Nein, nein. Wir gehen gleich
zu ihnen. Ich möchte Ihnen ein paar Männer vorstellen.«
    Golke wollte fragen, wer die
Männer waren, aber er sah, dass der Hohe Sezar von Aexegary sehr geschäftsmäßig
disponiert war. So war er auch gewesen, als sie sich in der Woche vor dem
Angriff auf Jepel und Seiberq getroffen hatten. Er
bereitet sich darauf vor, mir Anweisungen zu geben, von denen er weiß, dass sie
mir nicht gefallen werden, dachte Golke. Gott helfe uns, nicht noch ein
Seiberq.
    Golke stellte sein Glas ab.
»Mein Bericht, Majestät?«
    Der Sezar nickte. »Lassen Sie
hören«, sagte er, während er sich wieder auf seinen Platz auf der Couch setzte.
    Golkes Finger zitterten, als er
den Attache-Koffer öffnete und die Kopien seines Berichts herausnahm. Beide
steckten in blauen Umschlägen und waren mit Goldkordeln verschlossen. Er gab
einen seinem Herrn und Gebieter, der ihn nahm und die Kordel mit der Behjkralle
durchschnitt, die er als Siegelring trug.
    Golke öffnete seine Kopie,
stellte sich vor den Hohen Sezar und begann zu lesen. »Bericht über die
Kampfhandlungen zwischen den Streitkräften seiner glorreichen Majestät, dem
Hohen Sezar von Aexegary, und seinen Verbündeten sowie den angeprangerten
Unterdrückern Shadiks zwischen 181.772 und 212.772. Zunächst muss festgestellt
werden, dass die Konzentration der Artillerie-Angriffe auf die Peinforqlinie
und das Naemetal den Vormarsch der feindlichen Infanterie in diesen Regionen
erheblich behindert hat. Beobachter schätzen die Todesrate in besagter
Infanterie auf neuntausend. Zu besonders hohen Verlusten kam es im Naemebecken
in den Nächten zwischen dem 187. und dem 189. Der Munitionsverbrauch in diesem
Zeitraum wird beziffert mit achtundvierzigtausendneunhundertelf Sprenggranaten
vom Kaliber nullzwölf, neuntausendsechsundvierzig Brandgranaten vom Kaliber
nullneunzig, zweitausenddreihundertneunundsiebzig schwere Granaten vom Kaliber
nullfünfzig und ...«
    »Sind die Kosten kalkuliert
worden?«, fragte der Sezar.
    »Ja, Majestät«, sagte Golke,
während er die entsprechende Seite seines Berichts aufschlug. »Sie sind im fiskalischen
Anhang aufgelistet. Äh ... aufgerundet etwa zwo Komma
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