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Galaxis Science Fiction Bd. 15

Galaxis Science Fiction Bd. 15

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 15
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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die Entfernung zu unseren allernächsten Fixsternnachbarn; die Strecke zum Sirius, unserem neuntnächsten Nachbar in dem kleinen Winkel der Milchstraße, der unsere engere Sternheimat darstellt, ist schon doppelt so groß, und für eine vollständige Durchquerung unserer Galaxis braucht das Licht runde hunderttausend Jahre. Die nächste Welteninsel, der Andromedanebel, befindet sich in einer Entfernung von l.600.000 Lichtjahren, alle weiteren uns bis heute bekannten Spiralnebel verteilen sich auf einen Raum von einem geschätzten Durchmesser von 2 Milliarden Lichtjahren – ausgeschrieben: 20.000.000 000.000 000.000 000 km.
    Ein solcher Zahlenbandwurm übersteigt natürlich bei weitem alles, was wir uns an Entfernungen noch vorstellen können. Es ist eine bloße Zahl ohne jeden Sinngehalt – und nicht nur für den Laien, wahrscheinlich auch für den Astronomen. Um uns überhaupt eine wenigstens annähernde Vorstellung von den Größenverhältnissen unseres Sonnensystems, unserer Milchstraße – die wiederum nur eine Welteninsel unter rund 75 Millionen anderen ist – und des Weltalls machen zu können, müssen wir die Maßstäbe gehörig reduzieren und wollen uns im Geiste ein paar kleine Modelle machen.
    Unser erstes Modell soll den planetaren Maßstab von 1:1 Milliarden haben; hier entsprechen 1000 km in der Natur l mm im Modell.
    Die Sonne ist ein großer Kürbis von 1,4 m Durchmesser, der Riesenplanet Jupiter läuft als Pampelmuse von 14 cm Durchmesser in 77 m Entfernung um diesen Kürbis herum, unsere Erde ist nur noch eine Kirsche von 13 mm Durchmesser in einem Abstand von 150 m von der Sonne. Der Mond begleitet die Kirsche als kleine Erbse in einer Entfernung von 40 cm; von der Sonne zum Pluto sind es jedoch schon 6 Kilometer.
    Das kann man sich alles noch ganz gut vorstellen. Suchen wir jetzt allerdings den nächsten Fixstern, so finden wir ihn erst in einer Entfernung von 40.000 km, und die Milchstraße hätte immer noch einen Durchmesser von einer Milliarde Kilometer und eine Dicke von 160 Millionen. Hier versagt die Vorstellungskraft aufs neue, und wir verkleinern unser Modell deshalb noch einmal im Verhältnis l: l Millionen auf einen Maßstab, bei dem l mm im Modell l Milliarde Kilometer in der Natur entspricht.
    Unser Sonnensystem schrumpft arg zusammen; unsere Sonne ist nur noch ein winziges Staubkorn von 1/1000 mm Durchmesser, die Erde noch hundertmal kleiner, und der Planet Pluto würde in diesem Modell in einem Abstand von 6 mm um die Sonne kreisen. Das ganze Sonnensystem wäre also kaum größer als eine Erbse.
    Jetzt kommen wir endlich zu anschaulichen Entfernungen der Fixsterne: Proxima Centauri befände sich von dieser Erbse in einem Abstand von 40 m, die Milchstraßenlinse hat einen Durchmesser von 1000 km und eine Dicke von 160 km.
    In diesem Raum, dessen Größe man sich noch gut vorstellen kann, schweben die Sterne als einige hundert Milliarden Staubkörnchen von Bakteriengröße.
    Das nächste galaktische System, der Andromedanebel, wäre allerdings schon wieder 16.000 km von uns entfernt, und zu den weitesten Spiralnebeln führen von neuem unvorstellbare Räume von Millionen Kilometern.
    Wird es nun jemals einen zweiten Magalhaes des Weltraumsgeben, der – seien wir in unseren Überlegungen vorerst bescheiden – einmal als erster unser Sonnensystem umrunden mag, wie einst die Schiffe des Fernao de Magalhaes unsere Erde, ja vielleicht später einmal sogar den Sirius-Sektor der Milchstraße, also unsere engere Sternenheimat? Die ScienceFiction-Schriftsteller scheinen das als selbstverständlich hinzunehmen, aber ist es das wirklich? Eines kann man wohl jetzt schon sagen: es eröffnen sich dabei sicher verblüffende, teilweise aber bestimmt auch sehr enttäuschende Aspekte.
     
    Lothar Heinecke
     

EINE WELT DER TALENTE
 
    (A WORLD OF TALENT)
 
    PHILIP K. DICK
 
    (Illustriert von KOSSIN)
     
    Wenn zwei und zwei alles oder nichts ergeben, dann bedeutetdas Resultat Ärger – besonders, wenn es sich bei den Summanden um Menschen handelt.

     
    I.
    EINE Menge Leute befanden sich schon in der Wohnung, als er eintrat. Lärm und Farbengewirr überfielen ihn, und er prallte dagegen wie auf eine Wand. Zögernd blieb er stehen und versuchte, in das Chaos von Gestalten, Gerüchen und nebelhaft blassen dreidimensionalen Flecken etwas Ordnung zu bringen. Es gelang ihm nur mit Mühe. Nach und nach, gliederte sich das auf den ersten Blick sinnlos erscheinende Gewühl menschlicher Aktivität in
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