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Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02
Autoren: Lothar Heinecke
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Mädchen seine Schulter leicht berührte. Ein neuer Falter kam aus den Nebeln auf sie zu gesegelt. Seine Augen glühten wie runde Smaragdlaternen. Ein zweiter folgte.
    Der Roboter schoß seinen Lichtstrahl ab und brannte sie nieder.
    Ein Dröhnen wie lang anhaltender Donner erhob sich am jenseitigen Rande des Tales und ließ den Boden unter seinen Füßen erzittern. Eine weiße Flammensäule stach durch die Nacht.
    »Das Schiff«, sagte Farrell laut, und blasse Erinnerungen kamen wieder.
    Das Sprechgerät dröhnte wieder auf. Gibson sprach mit einer Summe, die seltsam angegriffen und schwankend klang. »Wir haben es geschafft, Xav. Ist er noch unverletzt?«
    »Ja«, antwortete der Roboter. »Auch die Eingeborenen, bis jetzt jedenfalls.«
    »Nun, das ist bestimmt nicht sein Verdienst«, sagte Gibson, »Wenn du nicht den Startbefehl widerrufen hättest, den er dem Autopiloten gegeben hatte – «. Aber nach einem Moment des Schweigens: »Nein, ich bin ungerecht. Diese verdammten Falter haben Lees Widerstand in den wenigen Minuten gebrochen, die wir brauchten, um das Schiff zu erreichen, und mich hätte es auch bald erwischt.
    Arthur war ihrem Einfluß die ganze Zeit über ausgesetzt – von dem Augenblick an, als die ersten ausschlüpften.«
    Strykers Stimme mischte sich ein. Sie klang noch unsicherer als die Gibsons: »Achtung, da unten. Ich werfe jetzt die erste Lichtbombe.«
    EINE lautlose Explosion einer blendenden, untragbaren Lichtflut erhellte die Nacht. Farrell schrie auf und preßte seine Hände schützend vor die Augen. Die ekstatische Erwartung, die ihn erfüllt hatte, fiel von ihm ab, und sein volles Erinnerungsvermögen kehrte widerstrebend zurück.
    Als er seine Augen wieder öffnete, war das falakische Mädchen verschwunden. Unter den gnadenlosen Lichtfluten der Bombe lag das Tal wieder so da, wie er es zuerst gesehen hatte – ein ekelerregender Ort voll Morast und verfilztem Gebüsch und umherliegenden gelben Knochen.
    In der Nähe kauerte, eine verstörte Gruppe der Eingeborenen – widerwärtige Karikaturen des Menschengeschlechts Ihre Gesichter hatten sie zwischen Ihren Beinen vergraben, um sich so vor der langsam fallenden Lichtbombe zu schützen. Die großen Nachtfalter flatterten aufgeschreckt und ziellos hin und her.
    So, das also ist die Erklärung, dachte Farrell ermattet. Sie schlüpfen aus bei Anbruch der Dunkelheit. Dann halten sie ihren Hochzeitsflug und legen ihre Eier ab. Und sie halten die Menschen unter dem gleichen unbewußten Bann, den die irdische Grabwespe der Tarantel auferlegt. Aber die Falter sind Nachtwesen. Sie verlieren ihre Kontrolle, wenn es hell wird.
    Ungläubig erinnerte er sich an dieses ekstatische Wohlbehagen, dieses Gefühl der Erwartung, das ihn die Wirklichkeit wie im Traume sehen ließ, und er fragte sich beschämt: Fühlt das die Spinne, während sie zusieht, wie ihr Grab geschaufelt wird?
    Eine zweite Bombe erblühte weit oben im Nebel und zeichnete das Gewirr der Brücken überdeutlich ab. Ein schlankes Projektil tauchte dazwischen auf und suchte sich seinen Weg durch das Labyrinth der Konstruktion. Das Sprechgerät des Roboters wurde wieder lebendig.
    »Schicke uns einen Leitstrahl, Xav, Wir bringen die Marco herunter.«
    Das Schiff landete nur wenige Meter entfernt, und Farrell eilte in großen Sprüngen darauf zu. Hastig kletterte er durch die Schleuse. Der Roboter folgte dicht hinter ihm.
    Gibson kauerte regungslos über seinen Kontrollgeräten. Er schaute nicht einmal auf. Stryker sagte drängend: »Festhalten. Wir müssen schnell wieder hoch, um noch eine Bombe zu werfen.«
    Das Schiff bäumte sich auf und warf sich nach oben.
    STUNDEN später sahen sie zu, wie die letzte Bombe verglühte. Das Schiff schwebte unbeweglich über dem Tal. Nur aus dem Maschinenraum drang ein geschäftiges Dröhnen, wo der Materieumwandler eine tödliche Wolke eines Insektenvertilgungsmittels nach unten schickte.
    »Ein paar Tage lang werden die Eingeborenen einen bösen Husten haben«, sagte Gibson, »aber schließlich ist das besser, als Nahrung für Schmetterlingslarven zu sein. In ein paar Monaten wird sie die Umorientierung aus diesem Pestloch herausgeholt haben, und wenn wir in zehn Jahren vielleicht wieder einmal vorbeikommen sollten, werden wir sie bestimmt vorfinden, wie sie auf den weiten Ebenen Getreide anbauen und Vieh züchten. Die Jungen passen sich schnell an.«
    »Die Jungen, ja«, stimmte ihm Stryker mit leisem Unbehagen zu. »Was mich allerdings betrifft, so
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