Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02
Autoren: Lothar Heinecke
Vom Netzwerk:
Überlegungen einer uns fremden Intelligenz verstehen?
    Die greifbaren Resultate dieser Überlegungen können zwar betrachtet und eventuell auf ihren Wert hin eingeschätzt werden, aber die Motive, die diesen Überlegungen unterliegen, bleiben uns fremd.«
    »Schon gut«, gab Farrell nach. »Du und Gib, ihr habt wie gewöhnlich recht, und ich habe unrecht. Wir werden also diesen vierten Stock auch noch untersuchen.«
    »Mach dir nicht allzu viele Hoffnungen Du bleibst mit Xav hier«, sagte Stryker mit fester Stimme. »Gib und ich werden allein nachsehen. Mit deinem schlimmen Fuß wäre so ein Ausflug nur eine unnütze Quälerei.«
    NACH wiederum acht Stunden einsamen Wartens war Farrells Geduld fast erschöpft. Er versuchte, die Ursache seiner inneren Unruhe herauszufinden, und kam zu dem Schluß, daß der Grund dafür wohl einfach die Tatsache war, daß er Stryker und Gibson vermißte Er war so an ihre Gemeinschaft gewöhnt, daß er sich ohne seine Kameraden ganz einfach unbehaglich fühlte. Ohne die unausgesprochene Wärme ihrer Beziehungen zueinander fühlte er sich nervös und einsam.
    Möglicherweise wurde es den beiden anderen nicht ganz so gehen wie ihm. Stryker hatte sein verhätscheltes Reklamationshandbuch und seine Mikrofilmsammlung der Probleme, die er schon auf anderen Planelen gelöst hatte. Gibson hatte seine komplizierten galaktischen Karten und seine endlosen Schachpartien mit Xavier.
    Farrell stand auf und hinkte nach draußen. Angeekelt verzog er sein Gesicht, als ihm der Geruch des Sumpflandes in die Nase stieg.
    Tief verborgen in seinem Unterbewußtsein flüsterte eine verborgene Stimme, daß der Grund für seine innere Unruhe nicht nur Ungeduld und Langeweile war. Etwas in ihm veränderte sich und wuchs auf eine seltsame und erschreckende Weise.
    Die schwache Andeutung einer Bewegung, undeutlich und unbestimmt hinter den treibenden Nebeln, erregte seine Aufmerksamkeit. Verwundert schaute er genauer hin und sah, Verwundert schaute er genauer hin und sah, daß es die junge verwilderte Frau war, die er schon früher an dem See gesehen hatte, die sich jetzt furchtsam und unter Deckung dem Schiff näherte.
    Aber warum nur, fragte er sich und rief sich verwirrt ihr teilnahmsloses, gleichgültiges Wesen ins Gedächtnis zurück. Was, zum Teufel, sucht sie hier?
    EIN Schatten fiel über das Tal. Farrell blickte aufgeschreckt nach oben und sah, daß dir letzte Strahl der Sonne Falaks gerade hinter dem Kraterrand verschwand. Ein Vorläufer der kommenden Dunkelheit senkte sich wie eine schwere Wolke über das Tal und milderte etwas die Häßlichkeit der Dornenbüsche und Schlammteiche. Die Veränderung, die dann folgte, sah er nicht so sehr, als daß er sie fühlte. Es war wie das frohe Erwachen eines Kindes, das am Morgen die Augen öffnet, begierig und voller Vorfreude auf den kommenden Tag.
    Farrells Augen weiteten sich. Das Tal schien sich zu recken und zu strecken und zu etwas unsäglich Schönem zu erwachen.
     

     
    MIT leichten schnellen Schritten rannte das Mädchen durch die Dämmerung auf ihn zu. Ihre Furcht war vergessen, und plötzlich sah er mit freudigem Erschrecken, daß sie nicht länger mehr die verschmutzte Kreatur war, die er einmal an dem Seeufer gesehen hatte. Sie war plötzlich sehr hübsch und graziös, ihre Augen und ihr Mund lächelten in kindlicher Erwartung, die sie gleichzeitig unendlich begehrenswert und unendlich unschuldig erscheinen ließ.
    »Wer bist du?« fragte er zitternd.
    Ihre zögernde Stimme war wie Musik und erweckte in Farrell ein seltsam warmes Gefühl, das wie alter Wein durch seine Adern pulsierte.
    »Koaele«, sagte sie. »Schau – «
    Hinter ihr lag das Tal wie ein kleines Paradies, eingehüllt in perlende Nebel und leuchtende Schallen, mit den fernen Lauten murmelnden Wassers und dem melodischen Klingen von Stimmen, die von dem kleinen blauen See aufzusteigen schienen und als silberhelles Echo von dem feenhaften Gewirr der Brücken zurückgeworfen wurden.
    Und über allem – wie ein tiefer anhaltender Celloton – erhob sich das Summen der großen flammenflügeligen Nachtfalter, die um die leuchtenden tropischen Blumen des Tales flatterten.
    Falter? dachte er. Natürlich.
    DIE Puppen hatten ihre Metamorphose beendet, und jetzt schlüpften die fertigen Falter aus und brachten mit sich als Geschenk die Vollkommenheit. Ihre Schönheit blendete ihn so, daß er beides fühlte: Schmerz darüber, daß Unvollkommenheit immer noch irgendwo existierte, Freude, hier
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher